Jean Jacques Zisig, sellier, et (1720) Marie Esther Verius veuve du sellier Chrétien Schwing puis (1743) Marie Catherine Baldner – luthériens


Fils du marchand épicier Jean Georges Zisig et de sa femme Catherine Herler, Jean Jacques Zisig fait son apprentissage de 1711 à 1715 chez Samuel Kesselmeyer puis présente son chef d’œuvre le 21 décembre 1719. Il est reçu maître mais doit payer une amende à cause d’imperfections. Il épouse le 28 février 1720 Marie Esther Verius, fille de sellier et veuve du sellier Chrétien Schwing. Jean Jacques Zisig se remarie en 1743 avec Marie Catherine Baldner, fille du sellier Jean Baldner.
Il fait à plusieurs reprises appel devant les Quinze d’amendes que lui inflige le Corps des selliers pour avoir employé sans autorisation des compagnons surnuméraires lors de marchés passés avec des officiers. Jean Jacques Zisig se démet en 1763 de la charge de maître de tribu en alléguant qu’il souffre d’infirmités et qu’il entend mal. Le maître de tribu expose en 1778 qu’il y a plusieurs années que Jean Jacques Zisig a fait publier dans la gazette qu’il vend à prix réduit les marchandises après avoir cessé d’exercer son métier mais qu’il continue de travailler. Jean Jacques Zisig meurt le 29 février 1784 à l’âge de 88 ans.

Maison en propriété
Faubourg de Pierre (II 182, ancien n° 59)

Enfants du deuxième mariage

  • Catherine Salomé, épouse (1775) l’aubergiste Jean Frédéric Grün
  • Jean Frédéric, sellier, épouse (1777) Marguerite Barbe Schwind ((maison)
  • Jean, sellier, épouse (1781) Susanne Marie Krieg


Signature au bas du contrat de mariage (1743, AMS cote 30 Not 54, n° 299)


Fils du marchand épicier Jean Georges Zisig, Jean Jacques Zisig fait son apprentissage de quatre ans chez Samuel Kesselmeyer à partir du premier juin 1711 moyennant 60 florins. L’apprentissage prend fin trois mois avant la fin prévue à la satisfaction des parties.

1711, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 370, 1692-1727)
(f° 166) Montag den 1. Junÿ Anno 1711 – Lehrjung eingeschrieben
Samuel Kößelmeÿer der Handwercks Meister stehet vor producirt Schein von beeden Obern handwercks ertheilt de dato 1.sten Junÿ Anno 1711 Crafft deßen er Zum Lehrjungen angenommen Hannß Jacob Zißig, Herrn Johann Geörg Zißig Specierer vnd burgers allhier ehelichen Sohn, Ihne das Sattler handwerckh vier Jahr lang Zulehren gegen 60. fl. Lehrgelt worunder der frawen discretion begriffen, daran die helffte gleich dato baar: und die andere helffte in dem letzten Jahr auch richtig bezalt werden sollen gehe die lehrzeit an auff den 1.ten Junÿ Anno 1711. vnd endet sich wider dicta die Anno 1715. auch seÿe verglichen daß er Lehr Meister alle so wohl beÿ auffdingung als Künffiger Ledig rechnung auff lauffende vnkosten vor sich allein leiden müßen bat vmb die einschreibung.
Erkand, willfahrt. Actum in præsentia des Jungen Herrn Vatters obgedacht vnd Herrn Johann Ulrich Reinthaler Specierers deßelben vogts, gab vor die Zunfft gebühr 1 lb 10 ß (8 ß Vflaggelt, 2 ß Scrib. 1 ß Bittel)

(f° 200-v) Dienstag den 5. Martÿ Anno 1715 – Lehrjung außgethan
Samuel Kößelmeÿer stehet vor berichtet er hätte den 1. Junÿ Anno 1711 Hannß Jacob Zißig, Herrn Johann Geörg Zißig des Specierer vnd burgers allhier ehelichen Sohn auff vier Jahr lang als einen Lehr Jungen einschreiben laßen, nun wären bereits dreÿ vnd ein halb Jahr vorüber, weilen er dann so wohl wegen des versprochenen Lehr gelts halben vergnügt, als auch sonsten mit dem Jungen zufrieden, wolle er Ihme die annoch restirende Lehr Zeit freÿwillig schencken vnd nachlaßen, bat umb einwilligung vnd Looßsprechung.
Erkand Willfahrt. Actum in in præsentia Herrn Johann Heinrich Reinthahlers Specierers und burgers allhier, als des geweßenen Lehrjungen Vogts

Jean Jacques Zisig demande l’autorisation de faire son chef d’œuvre sans avoir fini son tour de compagnon

1719, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 370, 1692-1727)
(f° 227) Montag den 20. Novembris Anno 1719
Hannß Jacob Zießig der leedige Sattler gesell, Weÿland herrn Johann Geörg Zießig geweßenen Specierer vnd burgers allhier Zu Straßburg seel. ehelicher Sohn, stehet vor, bat Ihme Zuerlauben das Meisterstück Verfertigen Zu dörffen.
Erkandt, Wird Zwahr Imploranten das Meisterstück Zu verfertigen erlaubet dahero mann Ihme auch sobalden die ordnung abgeleßen vnd volgende Werckstatten, eine daraus Zuerwöhlen, wo er die stück verfertigen möge, als Geörg Jacob Tüllig, Lorentz Cammerer und Caspar Ehrlenholtz vorgeschlagen, Weilen er aber die Wanders Jahr nicht völlig vollbracht haben solle, als verbleibt solcher punct Zu Künfftig weiterer Undersuchung außgesetzt.

Jean Jacques Zisig présente son chef d’œuvre le 21 décembre 1719. Les examinateurs relèvent quelques imperfections, reçoivent le candidat maître en lui infligeant une livre d’amende à cause de la courbure de la selle et du mauvais bois

(f° 229) Donnerstag den 21. Decembris Anno 1719. hat in præsentia hochgebietenden Herrn Obmanns Hannß Jacob Zÿßig sein Meisterstück beschawen vorgestellt und umb deßen besichtigung gebetten.
Die Vier geschwohrene Schaw Meistere referiren, der Reit Sattelbaum seÿe in der Creützmaas etwas ungleich, ein steeg habe mehr holtz als die andere, wäre ein vorderbausch länger als der andere, ein äffterstück stehe Zu weit einwarths gegen dem andern. Am fuhr Sattelbaum seÿe der widerriß ungleich, solte auch beßer außgeschweifft sein, die festung sehr ungleich gefügt, auch in den Creützmaasen nicht gar einschlägig, die festung wäre gegen dem Widerriß nicht genug außgewölbt, ein flügel liege weiter hinder sich als der andere, der eine habe ein loch so durch das außbutzen geschehen und der andere seÿe fleckhafft und von ingesundem holtz, ein stütz liege Zu weit einwerths gegen der anderen, der gantze baum Könte sauberer gefügt sein, wäre hien und wieder mit Seegspähnen underlegt, auch seÿe der Äffter zu gradt, solte beßer außgeschweifft sein.
Erkandt, werden beede Bäum uber angezeigte fehler, Zwahr vor pasßirlich und außzumachen angenommen, Weilen aber von dem einen Krumbflügel am Ohr Sattelbaum ein loch sich befindet Undt der andere ungesund holtz hat, als soll davor 1. lb straff erlegt werden.

Jean Jacques Zisig épouse le 28 février 1720 Marie Esther Verius, veuve du sellier Chrétien Schwing

Mariage, Saint-Pierre-le-Jeune (luth. f° 44, n° IV)
1720. Dominica Quadragesima et Reminiscere proclamati sunt Johann Jacob Zisich der ledige Sattler v. burg. alhie, Weÿl. H. Johann Georg Zisichs gewes. Specierers v. burg. alhie Nachgelaß: Ehel: Sohn, Und fr. Maria Esther geb. Veriusin Weÿl. Christmann Schwingen gewes. Sattlers v. burg. alhie nachgelaß. Wittib. Copulati sunt Mittw. d. 28. febr. [unterzeichnet] Johann Jacob Zisich als hochzeiter, maria Esther schwingin als hochzeÿterin (i 48)

Le Corps des selliers de Haguenau se plaint de Jean Jacques Zisig qui a mis en cause les compétences des tanneurs quand il a inspecté une selle. Le Conseil renvoie l’affaire au jour de la confrérie en priant les plaignants de régler leur dette

1722, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 370, 1692-1727)
(f° 243) Montags den 27. Aprilis Anno 1722
Johann Philipp Linck der Handwercks Meister producirt ein Schreiben Von der Meisterschafft zu Hagenau Vom 19. Aprilis 1722. in welchem Paulus Barth, der Meister allda, Klagt wieder Meister Johann Jacob Zießig, daß er ihme einen Sattel Verachtet und Ihne sehr beschümpfft, auch von der Meisterschafft alda außgesagt, seÿe keiner capable, weißgar leder Zu machen, bat umb satisfaction.
Erkannt, soll die sach auff dem bruderschaffts tag Verwießen sein und sollen die Kläger Vorderist die Extantzen bezahlen.

L’inventaire après décès de Marie Esther Verius est dressé en 1743. La minute n’en est pas conservée

1743, Not. Lichtenberger (Jean Philippe, rép. 65 not 21) n° 695
Inventarium und Abtheilung über Weÿl. Frauen Mariæ Ester Zÿsichin gebohrner Veriußin herrn Johann Jacob Zÿsich, Sattlers alhier gewesener Ehegattin seel. Verlassenschafft

Jean Jacques Zisig se remarie avec Marie Catherine Baldner, fille du sellier Jean Baldner : contrat de mariage, célébration

1743 (28. Maÿ), Not. Lichtenberger (Jean Philippe, 30 Not 54) n° 299
Eheberedung – zwischen dem Ehren und wohlachtbaren herrn Johann Jacob Zÿsich, Sattler, Wittiber und burgern allhier Zu Straßburg alß dem bräutigam ane einem,
So dann der Ehren und Tugendsamen Jungfrauen Mariæ Catharinæ Baldnerin, des Ehren und wohlvorgeachten herrn Johann Baldners Versilberten Pferdzeug beschläg und Knöpffmachers auch burgers allhier mit der Ehren und Tugendbegabten Frauen Maria Ursula gebohrne Gräffin ehelich erzeugter Tochter als der Jungfrau hochzeiterin ane dem andern theil
Welche Ehepacta abgehandelt worden in der Königlichen Statt Straßburg auff Dienstag den 28. May 1743 [unterzeichnet] Johann Jacob Zisich Alß Hochzeiter, Maria Catharina Baldnerin als hochzeiterin

Mariage, Saint-Pierre-le-Jeune (luth. f° 169-v, n° XIV)
1743. Dom. Trinit. et I. post Trinit. proclamati sunt H. Johann Jacob Zisich satter u. burger i. Jgr. Maria Catharina Hn Johann Baldner des silbernen beschläg blätter Knöpffmacher u. b. h. l. ehl. tochter. Copulati Mittw. d. 19. Junÿ [unterzeichnet] Johann Jacob Zisich Alß hoch Zeÿter, Maria Anna Catharina baldnerin als hoch Zeiterin (i 174)

Les nouveaux mariés font dresser l’inventaire de leurs apports. Ceux du mari qui comprennent deux maisons s’élèvent à 2 931 livres, ceux de la femme à 627 livres.

1743 (7.8.), Not. Lichtenberger (Jean Philippe, 30 Not 34) n° 709
Inventarium über Herrn Johann Jacob Zisich, Sattlers und Frauen Mariæ Catharinæ gebohrner Baldnerin, beeder Eheleuthe und burgere allhier Zu Straßburg einander vor unverändert in die Ehe zugebrachte Nahrungen auffgerichtet Anno 1743. – Vermög auffgerichteter Eheberedung sich vor Unverändert worbehalten haben – So beschehen in Straßburg waß der Ehefrauen Nahrung betrifft den 25. Junÿ waß des Ehemanns Vermögen betrifft den 7. Augusti Anno 1743.

Eigenthum ane häußern So der Ehemann lebtägig wÿdumsweiße zu genießen. Nach deme der Ehemann von seiner erstern Ehegattin weÿl. Frauen Maria Ester gebohrner Veriußin seel. ihre samtliche Verlaßenschafft crafft Codicilli salva liberorum legitima Zum lebtägigen Wÿdums genuß Verordnet war, alß ist demselben weilen die Erben den samtlichen Mobilien loco legitimæ bezogen, ane Immobilien in wÿdum Nemblichen.Eine behausung und hoffstadt mit allen deren Gebäuden, begriffen Weithen Zugehörden Rechten und Gerechtig Keiten allhier in der Vorstatt Steinstraß, einseit neben einem nicht durch gehendem Allmendgäßel, anderseit neben Benjamin Bößinger dem Metzger gelegen, hinten auf herrn Balthasar Bischoff des holtzhändlers behaußung stoßend, davon gibt man Jährlichen auf Joh. Bapt: allhiesigem Pfenningthurn Von einem wetterdach ane Allmend Zinnß 12 ß welche behaußung beÿ obgedachter Verlaßenschafft abtheilung um Ersuchung der Erben legitimæ und wÿdumbs æstimirt wodern vor 1250 lb
darauf haben in Capital stehen, so der Wÿdums nießer so lang deßen Gennuß währet Zu verzinßen
Item ein dritter theil vor unvertheilt ane einer Behausung, Scheur, Stallung, Bronnen und Hoffstatt auch einem ohngefähr fünff viertzel grund ausmachenden Garten mit allen übrigen denen Gebäuen, begriffen, Zugehörden, Rechten und Gerechtigkeiten in allhießiger Statt ohnfern dem Steinstraßer Thor ane dem dasigen innern Stadt wall (…)
Eigenthümlicher Haußantheil so der Ehemann Zugebracht (M.) Nemlichen zween dritte theil vor unvertheilt ane einer behaußung Scheur Stallung, hoff, bronnen und hoffestatt auch einem ohngefehr fünff viertzel grund außmachenden Garten (…)
Series rubricarum hujus Inventarÿ. des Ehemanns Vermögen betreffend, Sa. haußraths 257, Sa. Gemachten Sattler Arbeit und leder auch wahr zu dem handwerck gehörig 1426, Sa. Werckzeugs Zu dem Sattler handwerck gehörig 12, Sa. Wein und leerer Faß 50, Sa. Silbers 36, Sa. goldenen Rings 14, Sa. baarschafft 584, Sa. haußantheils 666, Sa. Schulden 536, Summa summarum 3584 lb – Schulden 653, Nach deren Abzug 2931 lb
Dießemnach wird auch der Ehefrauen Zugebrachte Nahrung beschrieben, Sa. haußraths 77, Sa. Silbers 33, Sa. goldener Ring 33, Sa. baarschafft 483, Summa summarum 627 lb

Jean Jacques Zisig fait appel devant les Quinze de l’amende que lui a infligée le Corps des selliers pour avoir employé des compagnons surnuméraires. Il déclare que le compagnon est tombé malade au bout des quinze jours après lesquels il aurait dû le déclarer et qu’il n’a donc pas pu le renvoyer.
Jean Jacques Zisig demande en décembre l’autorisation d’engager deux compagnons surnuméraires pendant trois mois pour honorer une commande urgente. Les Quinze renvoient avec avis favorable l’affaire aux préposés des métiers.

1744, Protocole des Quinze (2 R 154)
(p. 433) Sambstag d. 13. Junÿ 1744. Freund nôe Joh: Jacob Ziesich Sattlers Ca. E. E. Meisterschafft der teutschen sattler Ober M. prod. Wiedrig. handw. bescheid von welchem Ppal an Mghh appellirt bitt Verzeichnuß, und will ad prox. Verkünd. laßen. Erk. verzeichet, und doll ad prox. verkund. werden.

(p. 494) Sambstag d. 22. Aug. 1744. Freund nôe Joh: Jacob Ziesich Sattlers Ca. Eundem [E. E. Meisterschafft der teutschen sattler Ober M.] auff Vor Zeichnete Appell. Vom 15. Julÿ prod. [Appell. Klag] Römer bitt Cop. und T Ord. Obt.

(p. 504) Sambstag d. 5. Sept. 1744. Freund nôe Joh: Jacob Ziesich Cit. Eundem [E. E. Meisterschafft der teutschen sattler Ober M.] erhalt auch App. Klag d. d. die. Römer prod. Except. mit beylagen A. B. et C. reund bitt Cop. et T ord. Römer laßt Copeÿ Zu bitt aber Depp. Erk. ut modo [wird Cop. und Depp. Willfahrt]

(p. 528) Sambstag d. 12. Sept. 1744. Joh: Jacob Ziesich Ca. die teutsche Sattler
Iidem [Ober Handwercks herren] laßen ferner per Eundem [Secretarium] referiren daß es eine fast gleiche bewandnuß, wie ist nechst referirter Sach, mit Johann Jacob Ziesich dem Sattler, alß welcher dem 10. Junÿ jüngst beÿ E. E. Handwerck der teutschen Sattler, wegen Haltung mehrerer Gesellen in 3. lb d. straff condemnirt worden, habe, außer daß Ziesich Vorgibt sein Gesell seÿe nach denen 14 tagen Kranck worden, und etliche wochen gelegen, so daß er denselben nicht habe fortschicken können. Die ged. Erkantnuß Vom 10. Junÿ jüngst habe Ziesich den 20. Ejusd. contra E. E. Meisterschafft der teutschen Sattler Ober Meister beÿ Mghh. producirt davon an dieselbe appellirt, und den 22. des darauff gefolgten Monaths Augusti seiner Underth. Appellations Klag, die Meisterschafft aber den 5. huj. Vnderth. Exceptiones mit beÿlagen Sub Lit. A. B. et C. producirt. Der Appell[ant] concludirt, Mghh. geruhen möchten Dep[utation] anzuordnen, factaque relatione Zu [erkennen und] außzusprechen, daß der hand[wercks bescheid] gäntzlichen Zu cassiren, und [- die] Straaff und unkosten Völl[ig auffzuheben] beÿ beilligt und bes[eßene] der Appellant gemelt, [er habe viel] arbeit gehabt, 14 Tag ha[-] Gesellen über die Zahl [-] er 5. wochen gehabt, [-] (p. 529) über die erlaubte 14 Tag, Allein solches habe darumb nicht anderst sein Können, weilen der Gesell Kranck worden, dabeÿ er Weithere underthge Verstallungen Vorgelegt.
Auff seithen der Hh. Deputirten Vermeine man daß Zu erkennen, Solle der Appellant in Zeit 14. Tagen Zu recht erweißlich machen, daß er erst den Extra ordinari gesellen angenommen habe, nachdeme die Ober handtwerdkh Hh. die Erlaubnuß ertheilt, daß ein Meister einen außenordentlichen Gesell auff 14 tag und auff hoffrecht annehmen dörffe. Und daß dersellbe auch durch die Hh. Pfarrer und Medicum authentisch dociren solle, daß der Gesell in denen 5. wochen die er beÿ Ihme Zugebracht, Kranck darunder gelegen seÿe, und wie lang da alß denn ferner ergehen sollen was rechtens. Die genehmhaltung Zu Mghh. stellend. Erkand, bedach gefolgt.

(p. 558) Sambstag d. 26. Sept. 1744. Joh: Jacob Ziesich Ca. die teutsche Sattler
Freund nôe Joh: Jacob Ziesich C. E.E. Meisterschafft der T[eutschen] Sattler Ober M. Zur parition Mghh. be[-] prod. Extractus und Attestata Sub [Num. -] bitt gn. Zu erkennen, wie in act[-] Ppalen gebetten worden, Fr[eund-] Cont. Deput. Ferund laßt [-] Copeÿ und Deput. will[fahrt].

(p. 671) Sambstag d. 12. Xbris. 1744. Joh: Jacob Ziesich Ca. die Sattler pt° mehrerer gesellen
Freund nôe Joh: Jacob Ziesich Sattlers der bitt Vnderth. weil er pressirte Arbeit für das Regiment Royal allemand hat umb gn. Erlaubnuß 2. Gesellen 3. Monath lang über die ordinari Zahl halten Zu dörffen. Erkandt, Ober Handwerckh Hh. mit denenselben die hand geöffnet.

Début de la procédure dans l’affaire qui sera jugée l’année suivante

1745, Protocole des Quinze (2 R 155)
(p. 617) Sambstag d. 30. Octobr. 1745. Freund nôe Joh: Jacob Ziesich
Ca. E. E. Meisterschafft der Sattler Handwerck Meister prod. Wiedrigen bescheid wavon Ppal an Mgh. appellirt, bitt Verzeichnuß, und will ad prox. Verkünden laßen. Erkandt, Verzeichnet.

(p. 658) Sambstag d. 20. Nov. 1745. Freund nôe Joh: Jacob Ziesich Cit. E. E. Meistersch. der Teutschen Sattler Ober M. auff eingeführte Appell. vom 30. 8.bris jüngst prod. Appellations Klag mit beÿlag Lit. A. Römer bitt Cop. und T. ord. Obt.

(p. 705) Donnerstag d. 2. Xbris. 1745. Freund nomine Johann Jacob Ziesig des Sattlers und burgers allhier contra E. E. Meistersch. der Teutschen Sattler Ober Meisterprod. Wiedrigen Handwercks bescheid wavon Ppal an Mghh. aoppellirt, bitt Verzeichnuß.

(p. 709) Sambstag d. 4. Xbris. 1745. Römer nôe E. E. Handw. der Teutschen Sattler Cit. Johann Jacob Ziesich auff Gegners Appel. Klag vom 20. Nov. jüngst prod. underthanige Verantwortung. Freund bitt Cop. u. T. ord. Römer bitt Deput. Erk. Copeÿ und Dep. willfahrt.

Jean Jacques Zisig fait appel devant les Quinze de l’amende que lui a infligée le Corps des selliers pour avoir employé deux compagnons surnuméraires. Il déclare avoir accepté une commande que lui a passée le colonel comte de Ferrari. Comme le Magistrat était en vacance, il a essayé en vain de s’adresser au secrétaire. Le Corps des selliers argue que le marché est passé au détriment des autre maîtres sauf Faudel et que le contrevenant préfère faire faire le travail à des maîtres de la campagne. La commission estime que le Magistrat aurait accordé les deux compagnons supplémentaires, le préteur royal est du même avis d’autant que le travail est fait pour le compte de l’armée. Les Quinze lèvent l’amende le 5 mars 1746 mais Jean Jacques Zisig devra régler les frais de procédure. Ils délivrent une expédition de leur décision une semaine plus tard.

1746, Protocole des Quinze (2 R 156)
(p. 142) Sambstags d. 5. Martÿ. Joh: Jacob Ziesich Ca. E. E. Handwerck der teutschen Sattler
Iidem [Obere Handwerck herren] laßen weiters per me [Secretarium] Vortragen, es habe Johann Jacob Zÿsich, der burger und Sattler allhier d. 30. Octobris 1745. beÿ MGHh. einen bescheid Von E. E. Meisterschafft der teutschen Sattler Vorgelegt, Krafft Welches derselbe weilen er 2. gesellen über die ordinari Zahl gehalten in 5. lb d Straff und die helffte der unkosten condemnirt worden. Von dießem bescheid habe er an Mghh. appellirt, und d. 20. Novembris darauffhin seine unterthänige appellations klag juncto petito mit beÿl. Sub Lit: A eingeführt, Vermög welcher er Vorgetragen, wie daß der mit H. Obristen Graffen von Ferrary errichtete Sub Lit. A. beÿgebogene Accord weiße, daß der unterth. appellant eine mehrere Anzahl der gesell unumgänglich nöthig gehabt habe, und seÿe ohnstreitig, daß er wegen obschwebenden ferien beÿ Mghhn. um die permission mehreren Gesellen gebührend anzuhalten, verhindert worden seÿe. Übrigens seÿe bekannt, daß (*) beÿ allen professionen in pressanten fällen wie* beÿ übernommenen fournitures Zu Königlichen diensten einige gesellen über die gewohnliche Zahl Zu erlauben pflegten, deßwegen Verhoffe appellant, es werde Ihme auch dieße Gnade dermahlen angedeÿen, welchenfalls er mit seinem gesind die bestellte arbeith Zu Verfertigen wohl im stand seÿe. Ergehe demnach an Mggh. des appellanten unterth. bitten, Selbige geruhet[en die] deputation Zu erkennen et factâ relatione (p. 144) Ihn in erwegung obiger umbstände von der angesetzten Straff gnädig Zu absolviren, und Ihme gnädig Zu erlauben, daß er, so lang dieße vor das Regiment Ferrary übernommene arbeith dauren werde, Zweÿ gesellen über die gewohnliche Zahl halten dörffe.
Worwieder die citirte Meisterschafft der teutschen Sattler d. 4.t Decembris jüngst dero unterth. Verantwortung übergeben, juncto petito, anerwogen der appellant aus fürsatz und andern seinen mitmeistern Zum grösten schaden und nachttheil mehr Arbeit übernommen, als er mit seinem erlaubten gesind befördern könne, und dannoch denen articklen gemäß keinem seiner mit meistern, außer Johann Georg Faudel, das geringste Von dießer arbeÿt Zu Komme laßen, sondern lieber mit mehrerm gesind und von landmeistern Verfertigen laßen wolle, Mghh geruhen wollten, die Sententiam à quâ in totum Zu confirmiren und muthwilligen appellant, auch in die beÿ dießer instantz mal à propos causirte Kösten zu condemniren.
Auff geschehene Weißung habe der appellant nochmahlen contenta seiner appellations Klag und petiti wiederhohlt, beÿsetzend, er könne sich bethauren, daß er Wegen damaligen ferien sich beÿ H Secretario Kleinclauß in seiner wohnbehaußung habe melden wollen, (p. 145) es seÿe aber derßelbe nicht einheimisch gewesen. Nahmens derer appellaten seÿn vorgestanden Joh: Christian Culmann, der Sattler, als damahliger handwercks meister, welcher sich auff die eingegebene Veranwtortung beruffen, und gebetten, Sie beÿ Ihrem artickel Zu manuteniren.
Auff Seithen derer Hn. depp. vermeine man, weilen der mit dem H. Obsrist Graffen von Ferrary getroffene accord vom 9.ten der ergangene handwerck bescheid aber vom 20.t Octobris datirt, mithin durantibus feriis dem appellanten ohnmöglich geweßenen beÿ Mghh. pt° erlaubnuß 2 gesellen über die verordnete Zahl zu halten, einzukommen, Welches ihm doch ohne Zweiffel wäre gegönnet worden, daß der appellant von angesetzter Straff zu absolviren, jedoch E. E. Handwerck derer teutschen Sattler die gehabte unkösten Zu refundiren schuldig seÿn solle.
H. Prætor Regius votirte hierauff, des appellanten umbstände seÿen sehr favorable, in deme er nicht nur krafft producirem accord königl. arbeith, welche Zu allen Zeithen favorem merition, Zu verfertigen gehabt, sondern auch seines orths alles mögliche gethan, umb sich der ordnung zu conformiren, gehe alßo seine meinung dahin, daß der appellant vor andictirter Straff Zu absolviren seÿe. Erkandt, H. Prætoris Regÿ Voto gefolgt.

(p. 184) Sambstags d. 12. Martÿ
Bescheid. Sambstags d. 5. Martÿ 1746. In sachen Joh: Jacob Zÿsich, des burgers und Sattlers allhier, appellanten, an einem, entgegen und wieder E. E. Meisterschafft der teutschen Sattler Ober meister, appellaten am andern theil. Auff Vorgelegten handwercks bescheids vom 30. Octobris 1745, Krafft welches der appellant vor zweÿ gesellen über die ordinari Zahl gehalten in 5. lb d Straff und die helffte der unkosten condemnirt worden. Interponirte und Verzeichnete appellation, d. 20. Novembris darauffhin producirte unterth: appellations Klag juncto petito, Wir geruheten, deputationen zu erkennen, et factâ relatione den appellanten von der angesetzten Straff gnädig Zu absolviren, und Ihme Zu erlauben, daß er, so lang die vor das Regiment de Ferrary übernommene arbeith dauren werde, Zweÿ gesellen über die gewohnliche Zahl halten dörffe. Des Imploranten d. 4.t Decembris übergebene unterth. Verantwortung mit bitten, die Sententiam à quâ in totum Zu confirmiren, refusis expensis. Gebettene, bewilligte und beseßene deputation auch all übriges derer Parthen angehörte vor- und anbringen ist derer Hh. Deputirten abgelegten relation nach, Erkandt, daß der Implorant von angesetzter Straff zu absolviren, jedoch E. E. Handwerck der teutschen Sattler die gehabte unkösten Zu refundiren schuldig seÿn solle.

Le maître de la tribu rapporte que Jean Jacques Zisig emploie illégalement quatre compagnons et que des cavaliers qui logent chez lui font des selles. Jean Jacques Zisig se justifie en déclarant qu’il a été malade puis qu’il a dû garder des ouvriers pour honorer une commande urgente. Il n’a par ailleurs pas pu empêcher que des carabiniers logés chez lui n’exercent leur métier de sellier. Le conseil lui inflige une amende en tenant compte qu’il contrevient souvent au règlement mais qu’il a demandé aux Quinze une autorisation pour un des compagnons.

1757, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 371, 1755-1790)
(f° 516-v) Mittwochs den 16.ten Februarÿ 1757 – Klag
Der dißortige Ober meister nomine E. E. Meisterschafft belangt klagend Weiter Johann Jacob Ziesich, daß er seith einiger Zeit wieder Articul und Ordnung vier Gesell gehalten, auch einen Reuter Zum Handwerck angezogen, der verschiedene Sattler Arbeit in seiner Werckstatt gefertiget, bittet denselben in die in den Articulen deßwegen versehene Strafe zu erklären, ref: Exp:
Beklagter zugegen ist Zwar nicht in Abrede, etwa vier Wochen lang den 4.ten Gesell gehabt zu haben, Allein stützt zu seiner Vertheidigung von Einmal, daß er sehr kranck und mit Königlicher Arbeit occupirt gewesen, Andern theils daß er einen andern seiner Gesellen fortschicken wollen, aber in Betracht der pressanten Arbeit denselben nur 14. Tag länger, als erlaubt ist, beÿbehalten müßen. In übrigen seÿe es wieder seinem Willen geschehen, daß seine Gesellen den beÿ ihme einquartirten Carrabinier in etwas vom handwerck unterwiesen. Bittet also ihne von der Anklag zu absolviren, ref: Exp:
Erkannt. Weil der beklagte in dergleichen Umständern sich schon öfters betretten laßen und der beÿ gnädigen Herren den XV.en um die Erlaubnus Zum vierten Gesellen geziemend einkommen sollen, so seÿen derselbe in die beßerung des Articuls der 5. lb d und in die heutige Handwercks Unkösten zu erachten.

Jean Jacques Zisig demande que le corps de métier lui règle un travail fait pour le corps des selliers de Saverne. Le conseil lui répond qu’il est lui-même redevable à la caisse du corps de métier.
Le maître de tribu expose le 6 septembre 1758 que Jean Jacques Zisig a accepté un marché sans le partager. Il répond qu’un officier du régiment de hussards de Berchiny lui a demandé de faire 80 uniformes mais qu’il n’en a accepté que 40 parce qu’il restait une facture non acquittée. C’est le fabricant de courroies Alberthal qui s’est chargé des 40 autres uniformes. Le conseil limite l’amende à 3 livres au lieu de 5 et lui enjoint de partager la commande de 115 paires de carquois

1758, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 371, 1755-1790)
(f° 536) Sambstags den 11.ten Martÿ 1758 – Klag
Meister Johann Jacob Ziesich beschwehrt sich, daß man ihm refusirt, dasjenige zu ersetzen, was er vor E.E. Meisterschafft Zu Zabern nur gelegt habe, und 4. fl. antreffe. Die Ehrsame Meisterschafft sagt aber, er seÿe noch eine alte Extantz von 6. lb s. schuldig gewesen, welche man aber ihm nachzulaßen Versprochen, wann er der Meisterschafft etwas zum besten geben würde.

(f° 543-v) Mittwochs den 6.ten Septembris 1758 – Klag
Wieder Meister Joh: Jacob Ziesich wurde klagend angebracht, daß er Commiss Arbeit von ansehnlicher Anzahl übernommen, und dem 51.ten Articul entgegen, der Meisterschaft keinen Antheil daran anerbotten, sondern vor sich allein behalten habe, und in deren Verfertigung begriffen seÿe, demnach concludirend, daß derselbe in die ein Articul versehene Straf erachtet werden möchte, ref. exp.
Der Beklagte gegenwärtig sagt Zur Verantwortung, er habe Zwar auf begehren eines Officier Bercheny 80. Husarenzeug machen sollen, allein weil das Regiment ihme schon schuldig, so hatte er sich nur zu 40. Stück zu übernehmen entschloßen und die übrige 40. Stuck habe nachgehends Meister Alberthal der Riemenschneider, übernommen. Im übrigen glaube er hierzu berechtiget zu seÿn, Bittet umb absolutionem der Anklag, ref: exp:
Erkannt. Weil der Beklagte gleichwohl den Articul verbrochen, so soll derselbe anstatt 5. lb d Straf, 3. lb d und die heutige Handwercks Kösten ad 1. lb 3 ß zu erlegen schuldig seÿn.
Dabeÿ ihme hiernächst injungirt worden, sich fürohin denen Articuln gemäß Zu verhalten, also die jenige 115. paar Hulftern, welche wie er Anregung gethan, ihme seit gestern bestelt worden unter der gesamten Meisterschafft auszutheilen.

Jean Jacques Zisig se démet de la charge de maître de tribu en alléguant qu’il souffre d’infirmités et qu’il entend mal.

1763, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 371, 1755-1790)
(f° 603) Mittwoch den 9. Martÿ 1763
Weil Meister Johann Jacob Ziesig, vor etwas Zeit vor Weÿhenachten Zum Obermeister erwählet worden, und aber derselbe sich wegen Leibes blödigkeiten und üblen Gehör entschuldiget wißen will, und dahien concludirt hat, daß es den hoch: und wohlverordneteen herrn Obern handwercks herren belieben möchte, einen andern Meister, an deßen Platz in das Ober Amt zu erwählen.
Nach ehaltener Umfrag wurde Erkant, daß Meister Ziesich davon zu erlaßen, doch derselbe schuldig seÿn solle, die heutige handwercks Unkösten Zu erlegen.

Les contrôleurs reprochent à Jean Jacques Zisig de s’être servi de vieux cuir pour faire des courroies neuves. Il convient que les courroies ne sont pas d’une seule pièce mais nie s’être servi de vieux cuir. Le conseil lui inflige la moitié de l’amende prévue par le règlement et le condamne en outre aux dépens.

1765, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 371, 1755-1790)
(f° 619-v) Dienstags den 28. Septembris 1765
Eodem die klagten die Schaumeister wider Meister Johann Jacob Ziesich, daß er wider Ordnung in neuen Häng Riehmen alt Leder eingelegt. Bittet, weil solche belag nicht erlaubt sind, denselben an die Straf Zu condemiren.
Meister Ziesich gegenwärtig läugnet, daß er alt Leder eingelegt, gestehet aber, daß die Einlage nicht gantz sondern in etlichen Stückern bestehe, glaubt, daß solches nichts zu bedeuten habe.
Erkannt, Seÿe der Beklagte in die helfte der Straf das ist 5. lb d und in de heutige handwercks Unkösten Zu condemniren.

Jean Roos se plaint que Jean Jacques Zisig a déclaré qu’une de ses selles n’était pas vendable. Jean Jacques Zisig estime son avis justifié puisque le cuir était fendu à plusieurs endroits. Le conseil condamne Jean Jacques Zisig aux dépens, les deux parties s’estiment satisfaites.

1766, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 371, 1755-1790)
(f° 624) Dienstags den 17.ten Junÿ 1766
Mstr. Johannes Roos klagt wider Mstr Johann Jacob Ziesich, daß er ihme einen verkauften Sattel veracht und expresse ausgesagt habe, daß solcher nicht Kaufmans Guth seÿe, bitt Ahndung ref. Esp.
Beklagter zugegen sagt, er habe vor ohngefehr den Sattel Zu Gesucht bekommen und gefunden daß das Leder hin und wieder daran gesprungen seÿ, als darum er mit Recht sagen können, daß die Waar kein Kaufmanns Guth seÿe. Bittet absol. ref. Expt.
Erkannt, Solle Mstr Ziesich in die handw: Unkösten eracht, So beÿd aber mit einander zu frieden seÿen (ext. 12. ß)

Le maître de tribu expose qu’il y a plusieurs années que Jean Jacques Zisig a fait publier dans la gazette qu’il vend à prix réduit les marchandises qui lui restent après avoir cessé d’exercer son métier. Or il est de notoriété publique qu’il pratique toujours son métier. Le conseil demande soit que le contrevenant cesse de publier des annonces soit qu’il ferme son atelier sous huitaine.

1778, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 371, 1755-1790)
(f° 688-v) Sambstags den 28. Martii 1778
Der Obermeister dieses Ehrsamen handwerck Nahmens der gesamten ehrsamen Meisterschafft führt wider Mstr Johann Jacob Ziesich die Klage ein, daß derselbe durch das sogenannte Wochenblättel schon seit einigen Jahren dem Publico bekannt gemacht, wie er seine profession aufgeben, und die vorräthliche fuhrwercker um einen billigen Preiß absetzen wolle.
Solcher Schritt könnte erlaubt seÿn, wann er von der Würcklichkeit des Vorgebens gebleitet wäre. Da aber offenbar Zu Tage liege, daß eben dieser beklagte Mitmeister seine Profession vor wie nach forttreibe ja neue Fuhrwercker verfertige: und dabeneben auch einen Gesellen Zur Arbeit fördere, so wäre es eine Subtilität, welche den Articuln entgegen stünde, Kläger nomine der Meisterschafft concludirt also, daß dem Beklagten sein feiner Zugrif untersagt, und beÿ Straf des Articuls aufs künftig verbotten werden.
Beklagter Zisich begehrt acht Tage bedenck Zeit um als dann seine endliche Resolution zu ertheilen, Bitt absolutionem, ref. Expens.
Erkannt, Solle derselbe obligirt seÿn, die Anzeige von Aufhebung seiner Profession alsobald aus dem Wochenblättel zu laßen oder im Gegentheil seine Werckstatt in Zeit Acht Tagen von dato verschloßen Zu halten.

Jean Jacques Zisig meurt le 29 février 1784 à l’âge de 88 ans en délaissant une fille et deux fils de son deuxième mariage. L’inventaire est dressé dans sa maison au faubourg de Pierre que les experts estiment 450 livres. La masse propre à la veuve s’élève à 2 600 livres, celle des héritiers à 2 365 livres. L’actif de la communauté est de 1 251 livres, le passif de 5 835 livres.

1784 (14.4.), Not. Lederlin (6 E 41, 906) n° 250
Inventarium über Weiland Herrn Johann Jacob Ziesich, des geweßenen Sattler meisters und burgers dahier in Straßburg nunmehr seel. Verlaßenschafft errichtet Anno 1784. – nach seinem den 29. feb. dießes lauffenden 1784.sten Jahrs aus dieser Welt genommenen tödlichen abtritt, Zeitlichen verlaßen, Welche Verlaßenschafft auf freundliches ansuchen erfordern und begehren des Verstorbenen seeligen mit nach gemeldter seiner hinterbliebenen Frauen Wittib ehelich erzeugter Kinder und per Testamentum eingesetzter Erben (…) inventirt und ersucht durch die hinderbliebene Frau Wittib Frau Catharinam gebohrner Baldnerin beÿständlich Herrn Georg Heinrich Lang, des Seiden Knöpffmachers und burgers dahier – So beschehen allhier zu Straßburg auf Mittwoch d. 14. Aprilis A° 1784.
Benennung der Erben. Der Verstorbene seelig hat per testamentum inscriptis solemne clausum zu seinen Erben verlaßen, 1. Frau Catharinam Salome gebohrne Ziesichin, Herrn Johann Friedrich Grüners, des Gastgebers und burgers dahier Ehegattin so unter assistentz erstgemeldten ihres Ehe H. dießer Inventur beÿgewohnet hat. 2. Herrn Johann Friedrich Ziesich den Sattlermeister und burgern hieselbst, 3. Herrn Johannes Ziesich, den Sattler meistern und burgern dahier, Alle samt des Verstorbenen seel. mit Eingangs gemeldter seiner hinterbliebenen Fraun Wittib ehelich erzeugte Kinder und per Testamentum in scriptis solinne clausum

In einer allhier Zu Straßburg ane der Steinstraß gelegen in dieser Verlaßenschafft gehörigen behausung folgender maßen sich befunden als (…)
Ergäntzung der Frn : Wittib abgegangenen unveränderten Guths Vermög des durch Weiland H, Johann Philipp Lichtenbergern gewesenen Notarium publicum Juratum et Practicum den 7.ten Aug. 1743. (…) errichteten Inventarium illatorum
Eigenthum ane häußern. (T.) Nemlichen eine behausung, und Hoffstadt mit allen deren Gebäuden, begriffen Weithen Zugehörden Rechten und Gerechtigkeiten, gelegen allhier Zu Straßburg ane der Steinstraß, einseit ist ein Eck ane einem nicht durch gehendem Allmendgäßlein, anderseit neben Benjamin Bößinger dem Metzgern und hinten auf N. Brantz dem Meelhändler dahier stoßend, so freÿ leedig und eigen, und wird diese behaußung wie soche von (den Werckmeistern) vermög ihrer mit Notario Zum Concept eingeschickten Abschatzung de dato 4.ten Maÿ 1784 æstimirt worden ist hier in Auswurf gebracht pro 450 lb. Über dieße behaußung besagt ein teutscher pergamentener Kauffbrieff in allhießiger C C Stube gef. und mit deren anhangenden Insiegel corroborirt, datirt d. 1. Aug. 1695,
(E.) Item 8/9 theil Vor unvertheilt Von und ane einer Behausung, Scheur, Stallung, Bronnen und Hoffstatt samt einem daran gelegenen Gärtlein so ohngefehr anderthalb acker groß gelegen allhier Zu Str. ohnfern dem Steinstraßer Thor ane dem dasigen innern Stadt wall (…)
(T.) Item eine Scheur, so Zu einer Remise gemacht worden, gelegen allhier Zu Straßburg ane der Vorstadt Steinstraß hinder H. Metzgern des Hänfers und burgers hieselbst Behausung (…)
Eigenthum ane Reeben, Mittelhaußbergen Banns
Widem, So der Verstorbene bis ane sein lebens Ende genoßen hat. Nemlichen es hat Weiland Frau Maria Esther gebohrner Veriußin des Defuncti erstern Ehefrau in ihren Vor Weiland H. Not. Johann Philipp Liechtenbergern errichteten Codicillo demeselben ihre gesamte Verlaßenschafft mit Vorbehalt derer Kinder legitimam Zum Lebenslänglichen Widems Genuß verschrieben, in deme sich aber die samtliche Widems Erben außer die Schwingische Kinder so Von hier abweßend sind dem Defuncto den Widum aberkauft haben als ist allein annoch ihre Antheil derran Zu beschrieiben, Welcher bestehet in Einem Neunten Theil vor ohnvertheilt von und ane der hievor beschriebenen behausung und Garten hinter der Steinstraß beÿ der Widems Stiffterin absterben pro 1000. lb die gantze behaußung und Garten gerechnet ausgeworffen worden ist, mit 111.
Series rubricarum hujus Inv. der Frn: Wittib ohnveränderten vermögens, Sa. silbers 3 lb, Sa. golds 5 lb, Sa. Schulden 50 lb, Sa. Ergäntzung (3067, abgang 516, restirt) 2540 lb, summa summarum 2600 lb
Solchemnach wird auch derer Kinder und Erben unverändert Vermögen beschrieben, Sa. Kleidung 19 lb, Sa. Silbers 1 lb, Sa. golds 2 lb, Sa. Antheils ane einer behaußung 222 lb, Sa. Ergäntzung (3053, abgang 216, Restirt) 2837 lb, Summa summarum 3082 lb – Schulden 776 lb, Nach deren Abzug 2365 lb
Endlichen wird auch das gemein und theilbare Guth beschrieben, Sa. hausraths 78 lb, Sa. Waar und Werkzeugs zur Sattler profession gehörig 89 lb, Sa. weins und leerer Faß 32 lb, Sa. Silbers 6 lb, Sa. baarschafft 12 lb, Sa. Eigenthums ane einer behaußung 750 lb, Sa. Reeben 33 lb, Sa. Activ schuld 250 lb, Summa summarum 1251 lb – Schulden 5835 lb, Compensando, Theilbares passiv onus 4584 lb – Stall summa 381 lb
Copia der Eheberedung – zwischen dem Ehren und wolachtbaren Herrn Johann Jacob Zießich, Sattler Wittiber und burgern allhier Zu Straßburg als dem Bräutigam an Einem, So dann der Ehren und Tugendsamen Jungfrau Mariæ Catharinæ Baldnerin, des Ehren und wolvorgeachten Herrn Johann Baldners, versilberten Pferd zeug, Beschläg und Knopffmachers auch burgers alhie mit der Ehren und tugendbegabten Fraun Maria Ursula gebohrner Gräffin, ehelich erzeugten Tochter als der Jungfer hochzeiterin ane dem andern Theil – auf Dienstag den 28.ten Maÿ Anno 1743, Johann Philipp Lichtenberger. Notarius
Copia des Verstorbenen Seeligen gestifteten und beÿ unterschriebenem Notario deponirten Testamenti Clausi – Ich Johann Jacob Zießich der Sattler meister und burger dahier Zu Straßburg – So geschehen allhier Zu Straßburg den 28. Augusti 1781 – Copia Actus instrumenti Not. Lederin – Copia Actus Apperturæ

Sépulture, Saint-Pierre-le-Jeune (luth. reg. 1780-1788, f° 39-v, n° 7)
In dem Jahr 1784. den 29. Hornungs Morgens um sechs Uhr starb an Alters blödigkeit H. Johann Jakob Ziesig, Sattlermeister und burger allhier, seines Alters 88 Jahr u. 27 Tage, Seine Aeltern waren weil. H. Johann Georg Ziesig gewesenen Specirer u. burger allhie u. Weil. Fr. Katharina Margaretha Ziesigin gebohrne Härlerin. Er war verheurathet 1.) mit weil. F. Maria Esther geborner Feriußin, Verwittibter Schwingin u. nach ihrem Absterben 2.) mit Fr. Maria Katharina geborner Baldnerin die der als Wittib nachgelaßen. Dienstags den 2. Märtz nach gehaltener Leichenrede in der Kirchen zum jungen S Peter, ward sein Leichnam auf dem Gottes acker zu S. Helenæ christlichem gebrauch nach begraben, dies bezeugen [unterzeichnet] Johann Friderich Zisich als Sohn, Johannes Zißig als Sohn, Johann Friderich Grüner Als Tochtermann (i 42)

Marie Catherine Baldner meurt le premier germinal IV. Les trois enfants se partagent ses biens.

1796 (17 prairial 4), Strasbourg 7 (8 b), Not. Stoeber n° 1249
Abtheilung Weÿl. fraun Mariæ Catharinæ geb. Baldner auch weÿl. b Joh: Jacob Zisich gew. Sattlers hinterbliebenen Wittib, dieselbe ist den 1. Germinal letzthin mit tod abgegangen und hat zu Erben hinterlassen 1. Frantz Catharina Salome geb. Zisich bs Joh: Friedrich Grün des Gastgebers zum rothen hauß Ehegattin, 2. b Joh: Friedrich Zisich Sattler und 3. b. Johannes Zisich Sattler allhier, alle der abgeleibten mit ihrem den 29. feb. 1784 verstorbenen Ehemann erzeugte Kinder

General Abrechnung, activ Mass 20.458 li
Endl. declariren dieselbe, daß zwischen ihnen gemeinschafftlich und ungetheilt Verbleibe die in dem Väterl. Verl. Inv° beschriebene behaußung Scheuren Stallung bronnen und hoffstatt s. i. daran gelegenen Gärthlein so ohngefehr 1 ½ acker groß gelegen zu Straßburg ohnfern dem Steinstraßer thor an dem dasigen inneren Stadtwall 1.s neben brantz Meelmann 2.s und hinten auf Meÿer holtzhändler vornen gegen dem allmend und Pulver Magazine ziehend; in C. C. Stub passirte Kauffverschreibung vom 21. junÿ 1737 und Cession vor Not. Lederlin passirt vom 2. julÿ 1784, So dann solle Johann Friedrich Sigfried Pflästerer in Capital an ihne den – verkauften behaußung vermög Kauffverschreibung in der C. Stub hafftet 4000 livres
(enregistré le 19 pr. 4)


Chrétien Schwing, sellier, et (1710) Esther Verius – luthériens

Fils du blanchisseur Erard Schwing de la Robertsau, Chrétien Schwing fait son apprentissage chez le maître sellier Jean Jacques Schurer de janvier 1699 à janvier 1702. Le chef d’œuvre qu’il présente à l’automne 1710 ne satisfait pas les examinateurs, ni la première ni la deuxième fois. Il préfère ensuite payer une amende plutôt que de reprendre son travail. Chrétien Schwing devient tributaire le 15 décembre 1710. Il épouse la même année Esther Verius, fille du sellier Jean Jacques Verius. Il meurt en avril 1719.

Enfants

  • Jean Erard, sellier, épouse (1741) Anne Marie Ott
  • Jean Michel, sellier, célibataire († 1776)
  • Catherine Marguerite, épouse (1739) l’aubergiste Sébastien Helmstetter

Le maître sellier Jean Jacques Schurer prend pour apprenti Chrétien Schwing, fils du blanchisseur de la Robertsau moyennant 50 florins

1699, Protocole de la tribu des Tanneurs (selliers, XI 370, 1692-1727)
(f° 72-v) Donnerstags den 22. Januarÿ – Lehrjung eingeschrieben
Hans Jacob Schurer der Handwercks Meister producirt Schein von beeden Obern handwercks herren ertheilt Sub dato 4. Januarÿ Anno 1699 crafft deßen er Christmann Schwing, Erhardt Schwingen bleichers vnd burgers in der Ruprechtsaw ehelichen Sohn das Sattler handwerckh Zulehren, auff dreÿ Jahr lang angenommen, soll die lehrzeit auff gedachten 4. Januarÿ Anno 1699. an: vnd ermelten tag Anno 1702.wieder Zu end gehen, gibt lehrgeld 50. fl. vnd der frawen Zwo ducaten zur discretion, waran beederseit jetzt gleich die helffte, der vbrige halbe theil aber Zu end der Lehrzeit ohnfehlbaht erlegt werden solle, pittet umb die einschreibung.
Erkand, willfahrt. soll der Zunfft Zur gebühr 1 lb 10 ß. Actum in præsentia Michel Schwingen Schloßers vnd burgers allhier des Jungen beÿstandts.

L’apprentissage se termine au bout de trois ans en janvier 1702 à la satisfaction des parties

(f° 100-v) Donnerstags den 12. Januarÿ Anno 1702 – Lehrjung außgethan
Hans Jacob Schurer stehet vor, bittet, weilen seines Lehrjungen Nahmens Christmann Schwing, Erhardt Schwingen des Bleichers undt burgers in der Ruprechtsaw ehelichen Sohns, Lehr Zeit bereits Vorbeÿ, undt Zu endt geloffen, auch beede Parthen mit einander Zufrieden, Ihne derentwegen der Lehr freü undt Leedig Zusprechen.
Erkandt willfahrt. Actum in præsentia des Jungen Vatters Vorermelt undt Michel Schwingen Schloßers seines beÿstandts.

Chrétien Schwing est autorisé le 13 août 1710 à faire son chef d’œuvre chez l’un des trois maîtres que propose la tribu

(f° 159) Mittwoch den 13. Augusti Anno 1710
Christmann Schwing der leedige Sattler Gesell, auß der Ruprechtsaw gebührtig stehet vor bat Ihme Zu erlauben das Meisterstück Zuverfertigen.
Erkand Willfahrt und seind Ihme volgende Meister beÿ einem under Ihnen die stuck Zu verfertigen vorgeschlagen worden, hannß Jacob Schurer, Tobias Stephan und Samuel Kößelmeÿer.

Chrétien Schwing présente son chef d’œuvre le 22 septembre 1710. Les examinateurs lui demandent de refaire son travail et lui infligent une amende à cause d’un trou

(f° 159-v) Montag den 22. Septembris Anno 1710 hat Christmann Schwing der Ledige Sattler in beÿsein Ihro Herrlichkeit Herrn XV. Lempen als obmanns, des Handtwercks Meisters und der vier herren Schaw Meistere seine behawene bäum vorgestellt und umb die besichtigung gebetten.
Die vier Schaw meister, referirten, was den fuhr Sattel bauw betreffend, wäre er Zimlich ungleich in den maaßen die tracht über den rucken ist einer seith stärcker als vf der andern, Zwischen der vestung seÿen splitter eingeschoben, wäre unsauber gefügt, auch unsauber außgebutz, der eine Krumbflügel habe einer seits ein loch, das wider riß im Krumbflügel seÿe Krumb, der Äffter habe zu Kurtze lappen und die gestell Zu dick, die Äffter seÿe krumb eingestellt und nicht dieff genug eingesetzt, habe ein Krumb Brüßel, die orth wären Zu dick die eine Stück ist breiter als die andere.
Den Reith Sattel baum belangend seÿe am äffter Krumb eingestellt auff der einen seith höher als der andere, habe splitter Zwischen den steegen die tracht einerseiths höher als vff der andern, der kopff einer seiths breiter als vf der andern, der eine vorderbäuch höher als der andere, die Creützmaas ungleich, ist einerseiths dicker am stock als vf der andern, wären vornen Zu seuch gegen hinden, das wider riß zu eng und Zu spitz, auch unsauber gefügt.
Erkand worden Zwahr beede bäum vollend außzumachen erlaubt, jedoch solang wegen der angezeigten fehlern sonderlich wegen des lochs so sich im Krumbflügel befindet, 2 lb straaff Zu erlegen schuldig sein.

Chrétien Schwing présente à nouveau son travail. Les examinateurs lui laissent le choix de reprendre encore son travail ou de payer une livre d’amende, ce qu’il fait

(f° 161) Montags den 3. Novembris Anno 1710 hat in gegenwarth Ihro herrlichkeit Herrn XV. Lempen als Obmanns der Vier herren Schau meistere und deß handwercks meisters Christmann Schwing der leedige Sattler allhier sein Meisterstück völlig außgemacht, vorgestellt und umb die besichtigung gebetten.
Die Hh. Schaumeistere referiren, die decket am fuhr Sattel, seÿe Zimmlich unsauber gespättelt und voller falten, die noth oben stehe sehr Krumb, wäre der Sättel auff einer seith dieffer als auff der andern, ein hinderbäusch weither drunten als der ander, ein vorderbüsch dicker als der ander, das Küssen unsauber gestämpt und seÿen Keine steeg riehmen und Steeglöcher am Baum, auch wäre er unsauber gedindeckt.
Den Reisattel belanged, so seÿe der Sitz Krumb, und hinten Zu hoch, ein tasch auff der seithen tieffer als auf der andern, der eine hinderbausch weither drunten als der ander, der eine vorderbausch weither vor werths als der ander, das Küßen solte hinden tieffer sein, die Stupffen wären Zu gering, auch die Steeg rincken Zu schwach, was die decket gantz verwerfflich, der gantz Sattel seÿe sehr schlecht vor ein Meisterstück, die hulfftern und Reithgezeig betreffend, solten die hulffter Kappen größer und die Stirnband am Zaum länger sein, auch seÿen die hulffter Kappen sehr unsauber gestept, die mittel guett Zu Kurtz, das Cammet wäre Krumn vbergereicht, hab ein loch beÿ der Naß und beÿ einem Strangfleckh, auch ungleich außgefült und unden gat hart.
Erkand werden die stuck insoweit vor passirlich angenommen, daß Schwing eine andere decke auff den reit Sattel und beßere Strupffen daran zu schlagen, auch entwedet ein anderes Kummet zu machen oder aber 1 lb d. straff davor Zu erlegen schuldig sein solle. Beÿ eröffnetem bescheid hat derselbe das j lb d Zu erlegen und die andere stück Zuverbeßern versprochen.

Chrétien Schwing demande à assister à son premier conseil le 10 novembre 1710.

(f° 162) Montags den 10. Novembris Anno 1710 – Christmann Schwing der leedige Sattler, herrn Erhardt Schwingen bleicher vnd burgers in der Ruprechtsaw ehelicher Sohn, stehet vor, bat vmb den Meistersitz.
Erkandt, wird in dem begehren insoweit willfahrt, daß Implorant vorderist die Ihme von den Schaw Meistern wegen der ane seinem Meisterstück verübten fehlern angesetzte straf der 3. lb Zuerlegen schuldig sein solle (8 ß Vflaggelt, 2. ß Scrib, 1 ß bittel – dt. 3. lb d)

Chrétien Schwing devient tributaire le 15 décembre 1710

1710, Protocole de la tribu des Tanneurs (XI 358)
(f° 54) Montag den 15. Decembris Anno 1710
Christmann Schwing der Sattler und burger allhier stehet vor producirrt Stallschein vom 13. Xbris Anno 1710. bat vmn das Zunfftrecht. Erkandt Willfahrt hat Zuerlegen wor die genühr 1 lb 5 ß, wegen befreÿyng der feur Eymer 1 ln 5 ß, hab Zur feursprotz 2 ß 9 s. vnd spendirte 8 ß 5 s

Fils du blanchisseur Erard Schwing de la Robertsau, le sellier Chrétien (Christmann) Schwing épouse en 1710 Esther Verius, fille du sellier Jean Jacques Verius : contrat de mariage, célébration

1710 (5.11.), Not. Rohr (Daniel, 46 Not 59) n° 586
Eheberedung Zwischen H. Christmann Schwingen dem ledigen Sattler herrn Erhard Schwingen bleicher vnd burgers in der Ruprechtsaw ehelicher Sohn, als hochzeiter ane Einem
So dann Jgfr. Ester Veriußin weÿl. H. Johann Jacob Veriuß geweßenen Sattler vnd burgers allhier seel. eheliche tochtern als der Jgfr. hochzeiterin, andern theils
Actum Straßburg Mittwochs en 5.ten 9.bris A° 1710 [unterzeichnet] Christman Schwing alß hoch zeyter, Esther Veriußinn als hochzeiterin

Mariage, Saint-Pierre-le-Jeune (luth. f° 169)
1710. Dominica XXII. et XXIII. post Trinit. proclamati sunt Christmann Schwing der ledige Sattler, H. Erhard Schwing deß Bleichers in der Ruprechtsaw ehl. Sohn, und Jfr. Esther, Weÿl. Johann Jacob Verius gewesenen Sattlers und Burgers allhier nachgel. Ehl. Tochter. Copulati sunt Mittw. d. 26.t Nov. [unterzeichnet] Christmann Schwing als hochzeÿer, Esther Veriußin als hochzeÿerin (i 175)

Chrétien Schwing meurt en avril 1719 dans sa maison au faubourg de Pierre en délaissant trois enfants. Les experts estiment la maison 475 livres. La masse propre à la veuve s’élève à 36 livres, celle des héritiers à 19 livres. L’actif de la communauté est de 95 livres, le passif de 239 livres.

1719 (27.7.), Not. Rohr (Daniel, 46 Not 46) n° 1511
Inventarium und Beschreibung aller derjenigen Haab und Nahrung, Keinerleÿ davon außgenommen, so weÿl. der Ehren geachte Meister Christmann Schwing, geweßene Sattler und burger allhier zu Straßburg nunmehr seel. nach seinem den 21. Aprilis instehenden 1719.sten Jahrs, aus dießer welt genommenen tödl. Ableiben Zeitlichen verlaßen, welche Verlaßenschafft auf freundliches ansuchen erfordern und begehren des Ehren: und Vorachtbahren herrn Johann Michael Lobstein Gasthalters Zum Ancker und burgers allhier als geordnet und geschworenen Vogts Johann Erhards, Johann Michael und Catharinæ Margarethæ, des abgeleibten seel. mit hernach gemelter seiner hinterbliebenen Wittib ehelich erzeugter dreÿer Kinder und ab intestato nachgelaßener Erben, fleißig inventirt v. ersucht durch die Ehren und tugendsame Frau Maria Ester gebohrne Veriußin die hinterbliebene Wittib, beÿständlich des Ehren und wohlvorgeachten herrn Johann Heinrich Pers, Schumachers und burgers allhier, derselben geschwornen Curatoris – So beschehen allhier in Königl: freÿen St. Str. auff Donnerstag den 27. Julÿ A° 1719.

In einer allhier Zu Straßburg ane der Steinstraß gelegenen in dieße Verlaßenschafft eigenthümlich gehörigen behaußung sich volgender maßen befunden.
Ane Höltzen und Schreinwerck. In der Cammer A, In der Soldaten Cammer, In der Cammer B, In der Wohnstub, In der Kuchen, Im Keller
(f° 6-v) Eigenthumb ane einer behaußung (1/5. W, 4/5. T) It. i. Hauß V. hoffstatt, m. allen deren gebeüwen, begriffen, Zugehörden, Rechten und Gerechtigkeiten allhier in der Vorstatt ane Stein Straß, j. seit ist j. Eck an j. Allmend Gäßl. so nicht durch gehet, 2. seit neben hannß Bernhard Müllern dem Seÿler, hinden auff H. Joh: Balthasar Bischoff dem holtzhändlers, stoßend gelegen, davon gehen Jährl. 5. lb à 5. p. cto gerechneten Zinnß herrn Joh: Carl Leopard Geweßenen Hausherrn des allhies. Zollkellers seel. nachgelaßener Wittib lößig in Cap. mit 100. lb. It. 4. lb. d Zinß H. Michael Bindenschuh dem Zimmermann Jahrs auff den 1. Junÿ widerkauffig in cap. mit 100. lb. It. 4. lb Zinß demselben ferner alle Jahr auff den 24. Aprilis redimibel hptguth mit 100. lb. It. 12. ß d Zinnß vom Wetterdach auff allhießiger Statt Pfenningthurn th. Zu Cap. à 5. p. Ct° ohnvergreifflich gerechnet 12. lb, It. 12. lb 16. s Zinß soll mann der Wittib Vier annoch leedigen Schwestern Jährlichen auff Annunc: Mariæ stehet in hptguth abzulößen mit 320. lb, davon gehört Annæ Barbaræ Veriußin 90 lb, Annæ Magdalenæ auch 90. lb, Annæ Catharina nur 50 ln und Mariæ Salome 90. lb, Sonsten gegen männiglichen freÿ leedig v. eigen Vnd ist solche behaußung durch die allhießig geschwornen Werckmeistere Vermög deren beÿ mein Notarÿ Concept befindlichen schrifftlichen Abschatzung de dato 18. 7.bris A° 1719. æstimirt worden pro 475. lb. Hiengegen belauffen sich die darauff hafftende und vorher benahmßte passiv Capitalia sammenthafft auff 632. lb, Conferendo ergibt sich daß das hauß höher onerirt als æstimirt umb 157. lb.
Daran hat die Wittib vor dero daran participirenden 1/5.t teil Zu leiden 31. lb 8 ß Und die Theilbare Verlaßenschafft vor die vbrige 4/5.te theil 125. lb 12 ß. Welches auch hernach gehöriger orthen passive eingetragen befindlich. Darüber besagt j. teutscher perg. LKbr. mit der St. St. anhangenden C. C. Insiegel verwahrt de dato 1. Martÿ A° 1714. mit N° 1 notirt
(f° 10) Wÿdumbs Verfangenschaft, Welche herr Erhard Schwing bleicher vndt alte Ober Meister auch geschwornen Schätzer vnd burger in der Ruprechtsaw, von weÿland frawen Catharinæ gebohrner Knodererin seiner Erstern haußfrawen seeligen lebtägig Zu genießen, daran finoto usufructu diß orths Kinder vnd Erben ein 5.ter theil gehörig
Series rubricarum hujus Inventarÿ. Der Wittib Nahrung betr. Sa. haußraths 21, Sa. silbers 4, Sa. goldener Rinf. 2. Sa. Eigenthums ane j. behaußung o, Sa. Activ Schulden 39, Summa summarum 68 lb – Schulden 32 lb, Nach deren Abzug 36 lb
Der Erben Guth belangendt, Sa. haußraths 20, Sa. Gülth 2, Sa. Eigenthumb ane j. liegend. guth 11 ß, Sa. Activ Schuld 34, Summa summarum 57 lb – Schulden 38, Compensando 19 lb
Theilbare Verlaßenschafft angehendt, Sa. haußraths 26, ß Wahren v. Werckzeugs 30, Sa. Silbers 8 ß, Sa. Eigenthumb ane j behaußung o, Sa. Activ Schulden 38, Summa summarum 95 lb – Schulden 239 lb Theilbar Passiv Onus 143 lb, Mehr Schulden als Guth 87 lb
Copia der Eheberedung
Abschatzung: d. 18. 7.bris Ao: 1719. Weÿlandt deß Ehrenhafften Vnd bescheÿten H. Christman schwing Sattler Seel hinderlaßenen: frau Witib Vnd Erben ist Eine behaußung Alhie in der Statt Straßburg In der Stein Straß gelegen Ein Eckh hauß Ein Seith Neben: H: Bernhard Miller Gartner Anderseith Neben Johannes Dreß gardner Stossendt, welche behaußung hoff, Statt, hauß Ehren, holß Kammer: Ein: Gewölbt Keller Sampt Aller Ihrer Gerechtigkeit wie solches durch der Statt geschwohren Werckleüthe, in der besichtigung Erfundten Um dem Jetzigen preiß Vor han geschlagen wirt Vor undt Vmb Nÿn Hundert Vnd fünffzüg Gulten, Bezeuchnüs durch der Statt Straßburg Geschwohrene Werckleüthen [unterzeichnet] Michael Ehrlacher Werck Meister deß Meinsters, Johann Jacob Biermeÿer Werck Meister deß Zimmerhoffs


Jean Michel Schwing demande à être admis à l’hôpital

1772, Conseillers et XXI (1 R 255)
(p. 401) Montag den 7.ten Decembris 1772
Osterrieth nê Joh: Senger des schiff zimmermanns David Stamm des riemenschneiders und Joh: Michael Schwing des sattlers sambtlicher hießiger burger, prod. unterth. memoriale und bitten, sambt beÿl. sub litt. A. B. et C et sub adjunctis sub N° 1 is 15 inclusive puncto gnädiger aufnahm in dem mehren Hospithal.
Nach angehörtem voto des H. Syndici Regii welcher auf die gebettene reception angetragen, Wurde vermittelst gehaltener Umbfrag unanimiter Erkandt worden Samtliche dreÿ Imploranten puncto gebettene aufnahm in dem Mehrern Hospithal an die dasige hochansehnliche Hh. Pflegere umb gegen einbringung ihres sowohl gegenwärtigen als etwa in Zukunft überkommenden Vermögen alda aufgenommen und lebtägig verpflegt Zu werden
Deppi. H. Rathh. Kratz H. Rathh. Adam.

Le sellier Jean Michel Schwing dont le pasteur donne une brève biographie meurt à l’hôpital le 6 août 1776

Sépulture, Hôpital (luth. f° 254)
In dem Jahr 1776 Dienstags den 6. Augsmonates Nachmittags ein Vierltel anach dreÿ Uhr starb in dem alhiesigen burger Hospitale Johann Michael Schwing, ein lediger Sattler von hier gebürtig und Zu Jungen St. Peter getauft, weÿl. Martin Christmann Schwingen auch gewesenen Sattler und burgers alhier und weÿl. Frauen Esther gebohrner Veriusin hinterlaßener ehelicher Sohn, seit dem 7. Christmonates des Jahres 1772 Hospitals Armen Pfründer, seines Alters 60 Jahr und 6 Monate Weniger 8 Tage, und Wurde derselbe Mittwochs darauf als en 7. Augstmonates nach einer Abends um vier Uhr in dem Hospitale (…) gehaltener leichenpredigt auf die begräbniß St: Urban [unterzeichnet] Sebastian Helmstetter als Schwager (i 258)


Les Maisons de Strasbourg sont présentées à l’aide de Word Press.