Maisons de tolérance


De nombreuses maisons de tolérance ont été tranférées en 1857 des quartiers du centre (rue de Schiltigheim, rue du coin Brûlé) dans des quartiers périphériques (rue des Ponts couverts, rues du Quartier Saint-Nicolas et des Pêcheurs). L’état de 1863 correspond à cette nouvelle distribution, les établissements se sont rapprochés des différentes casernes de la ville.

Sommaire
  • 1863 – Etat des maisons de tolérance en 1863
  • 1896 – Enquête sur les habitants de la rue des Pêcheurs suite à une pétition contre la présence de filles publiques, traductionEtat des habitants, traductionTransmission du rapport, traduction
  • 1925 – Sommaire. Suite à un incident qui a eu lieu en juin 1925, le Préfet décide de fermer les maisons de tolérance à compter du 1° septembre 1926 après avoir pris l’avis de la Ville – Rapport du commissaire de Police – Liste des maisons de tolérance de Strasbourg

Etat des maisons de tolérance en 1863

Cote ADBR, 3 M 929 (mœurs)

Préfecture du Bas-Rhin – Commissariat central – Ville de Strasbourg

Maisons de tolérance
  • Noms et prénoms Demeures – Observations
  • Hoffmann Caroline (femme Huguenin) – Rue militaire du rempart 2
  • Audran Marie Madeleine – Ruelle des bœufs 1
  • Porta Marie – Rue de la carpe 4
  • Massemin Jean Baptiste – Impasse du rempart 1
  • Müller Madeleine – Rue du quartier St. Nicolas 13
  • Bobba Françoise (née Lablaine) – Rue des pêcheurs 14
  • Hoffmann Marie (veuve Krug) – Rue de la soupe à l’eau 5
  • Jost Daniel (les conjoints) – Rue de la soupe à l’eau 7
  • Rebeljé Salomé – Rue de la soupe à l’eau 9
  • Quelleux Jacques – Rue de la soupe à l’eau 17
  • Krug Joseph – Rue de la soupe à l’eau 23
  • Klar Catherine – Rue de la soupe à l’eau 65
  • Bérel Marie Agnès (femme Kemtag) – Rue militaire des trompettes 4
Maisons dites de passe
  • Pâris Joseph – Rue de la massue 3
  • Donteville Victorine – Impasse du saule 1
  • Schaeffer Madeleine – Rue des pêcheurs 9

Strasbourg le 13 Juillet 1863
Le Commissaire central


Enquête sur les habitants de la rue des Pêcheurs en 1896

Cote ADBR, 27 AL 514 (maisons de tolérance)

I. N. IV 5702 – Strassburg den 8. August 1896
Urschriftlich mit den Anlagen u. R. dem Herrn Polizeipräsidenten, hier
zur gefälligen Feststellung und Äußerung nach Maßgabe der Min.-Erlasses vom 3. d. Mon. I A 7870 ergebenst übersand
Der Bezirkspräsident
[in fine :] Nach 14 Tagen
[Stempel] Präsid. unt. Elsass, Pr: 11-9 96
III 13 528 – IV 6500

Strassburg, den 9. September 1896

In der Fischergaße befinden sich folgende Häuser mit Wohnungen für Dirnen : N° 14, 18, 9, 13, 15, 19 und 21. Das Haus Fischergasse N° 14 hat der Eigenthümer Massé z. Zt. in Molsheim wohnhaft im Jahr 1859 erworben und werden in diesem Hause ständig seit 1859 Dirnen gehalten. In dem Hause Fischergasse N° 18 ebenfalls Eigenthum des Massé werden seit 1865 Dirnen gehalten. Im Hause Fischergasse N° 9 werden seit 1861 Dirnen gehalten. Im Hause Fischergasse N° 19 seit 1864. Das Haus Fischergasse N° 21 gleichbedeutend mit Nikolauswallgäßchen N° 1 beherbergt seit 1861 Dirnen. Für die Häuser Fischergasse 13 und 15 ist Erlaubniß zum Wohnlassen von Dirnen erst 1894 und 1895 ertheilt worden aus Anlaß des Wohnungsmangels und dem Zuwachs der Dirnenzahl.
Wie sich die Leute aus der Fischergasse entsinnen, sollen aber zur frantzösischen Zeit N° 13 und 15 schon sogenannte Absteigequartiere gewesen sein und haben bis vor 6 Jahren bis 1890. zeitweise liederlich Frauenzimmer, die unter Sittenkontrolle gestellt wurden dort gewohnt.

Was nun die Eigenthums-Verhältnisse der Beschwerdeführer anbetrifft, so ist Folgendes festgestellt worden.
1. Der ad 1 als Eigenthümer Nikolaus Stenger angegebene Beschwedeführer für das Haus Nikolauskasernengasse N° 9 ist gar kein Eigenthümer, sondern ein armer Tagner, kinderlos verheiratet und ein Miether. Das Haus gehört dem bei dem Garnisonslazareth als Heizer angestellten Ludwig Stenger und zwar seit Juli 1895. Dieser Stenger hat gegen das Wohnen der Dirnen in der Fischergasse keinerlei Einwendungen erhoben und sich daher an der Beschwerde nicht betheiligt.
2. Der ad 3 als Eigenthümer A. Herrmann unterzeichete August Herrmann ist nicht Eigenthümer. Dessen Mutter, die Wittwe des 1895 verstorbenen Rentners J. Herrmann Salomea Bausinger ist Eigenthümerin seit dem Tode ihres Manns. Ihr Mann hatte das Haus 1879. erworben.
3. Die Eigenthümerin Wittwe D. Flach in Königshofen ad 8. der Unterschriften hat das Haus Fischergasse 12 im Jahr 1889 von Heinrich Scheer erworben und an den Zimmervermiether Stier vermiethet. Dieser hat das Haus seit 1880 zu einem Logirhaus hergerichtet und wohnt daselbst ständig die Dirne Minatz.
4. Der Eigenthümer Ch. Acker welcher Anfangs einen Schutzmann gegenüber erklärte eine Petition c/a die Dirnen nicht unterschrieben zu haben und nach Verzeigung seiner Unterschrift angab, die Unterschrift sei nicht von ihm, gab am 30. 8. 96 auf den Revierbureau auf Vorhalt an, er könne nicht sagen ob er unterschrieben habe und ob die ihn vorgezeigte Unterschrift Ch. Acker von ihm herrühre. Das Haus Fischergasse N° 2 hat Acker eigener Angabe nach 1880 erworben, nach dem Kadaster des Bürgermeisteramtes hat jedoch eine Überschreibung vom früheren Eigenthümer Saueressig erst 1890/91 stattgefunden. Erst seit einem Jahe, seit 1895 betreibt Acker in dem Hause ein Spezereigeschäft.
5. Der bei N° 15 als Eigenthümer Scher angegebene ist in der Fischergasse und in den Nachbarstraßen gar nicht ermittelt worden und den Petenten völlig unbekannt. Der Hauptpetent Schneidermeister Ziegler, der die Petition umhergetragen und die Unterschriften gesammelt hat, erklärt auf Befragen selbst nicht gewissen, wer dieser Scher sei und wo er wohne.
6. Der ad 16 angegebene Eigenthümer Ziegler des Hauses N° 10 in der Fischergasse will das Haus im Jahr 1872 gekauft haben. Die Überschreibung von frührern Eigenthümer Ludwig Hiller hat nach dem Kadaster aber erst 1878 stattgefunden. Ziegler hat infolge der Ausdehnung seines Geschäfts – er arbeitet für die sämmtliche Feurerwehren Elsaß-Lothringens und die Oktroibeamten mit mehreren Gesellen – schon im Jahr 1876 seine Schneiderei und seinen Laden in das Haus Fischergasse N° 2 verlegt und ständig daselbst betrieben bis 1892. Als Ziegler in dem genannten Jahre in der Miethe gesteigert werden sollte, gab er den Laden auf und verlegte seine Schneiderei Schiffleutstaden 44 woselbst sie sich noch befindet, und wohin die Kunde kommen.
Demnach waren, die Häuser Fischergasse 13 und 15 ausgenommen, alle übrigen Häuser schon längst Wohnungen für Dirnen, ehe die wenigen aufgeführte Eigenthümer in den Besitz ihrer Grundstüke und Häuser gelangt sind.
Alle übrigen Petente, die als Miether angegeben sind und von denen einige wie z. B. Stockreisser, Karl Herrmann ane Nikolausring wohnen, in keiner Weise mit der Fischergasse in Berührung kommen, haben nach ihrer eigenen Erklärung die Petition gar nicht gelesen und wie gewöhnlich in diesen Fällen – die Petition aus Gefälligkeit unterschrieben. Der ad b genannte W. Wachtel ist Schneider bei Ziegler und erklärte daß er hätte unterschreiben müssen, um nicht sein Brod verlieren.

Was nun das sittliche Treiben in der Fischergasse und das sündhafte Lasterleben, das täglich die Kunde mitansehen sollen anbelangt, so sind dies leere Phrasen. Sämmtliche Petenten, die befragt wurden /:Frau Flach in Königshofen ausgenommen, die das ganze Jahr nicht in die Fischergasse kommt:/ können keiner einziger Fall angeben, in dem jemals Dirnen sich auf der Straße gezeigt oder vom Fenster aus Leute angelockt oder am Fenster überhaupt sich aufgehalten hätten. Niemand übt mehr die Polizei in der Fischergasse aus, als die Vermiether von Dirnenwohnungen selbst die Pförtnerinnen /:früher sous-Maitresse genannt:/ lassen keine Dirne heraus, wenn sie nicht anständig gekleidet ist, und einen Gang zu besorgen hat. Eine Vermietherin zeigt die andre an, wenn etwas Anstößiges bemerckt wird und zwar aus Konkurenzneid in dem jeder Vermiether weiß, daß ihm unnachsichtlich auf 8-14 Tage die Erlaubniß entzogen wird, Dirnen zu beherbergen. Aus den Fenstern können die Dirnen nicht schauen, da die Läden fest zugeschraubt sind, was bei der Revisionen stets kontrolirt wird. Nur über die Ausschreitungen der Soldaten durch Hauen mit den Säbeln wider die Läden lauter Rufen pp. sind öfters Klagen geführt worden und ist dies der einzigste Grund zu Klagen, der nicht nur von den wenigen Petenten, sondern auch von den übrigen Bewohnern angegeben wird. Jeder Fall dieser Soldatenausschreitungen ist binnen Kürzester Zeit angezeigt worden. Gegen Civilpersonen sind höchst selten Anzeigen gekommen.

Die Bewohner der Fischergasse, welche sämmtlich nach dem heutigen Stande in dem angeschlossenen Verzeichniß aufgeführt sind, sind das Wohnen der Dirnen in der Fischergasse gewohnt und vermag kein Einziger eine Hausentwerthung oder Geschäftsschädigung nachzuweisen, kein Hauß steht leer. Die Wohnungen sind alle gesucht und zwar von den Arbeiterfamilien.

Wenn die Dirnen aus der Fischergasse entfernt und sie wohnen würden wo sie wollten, die strenge Aufsicht also verloren ginge, so würde hier in Strassburg bei einer Garnison von über 20.000 Mann vor allen anderen Übeln das Vertrautsein der Dirnen mit sich bringt, abgesehen die Einwohnerschaft mit dem Sittlichkeitsverein höchst wahrscheinlich ganz bald dahin petitioniren daß im Interesse der Ordnung und Sittlichkeit und um Mädchen und Frauen von Anfällen und unsittlichen Anfrägen zu schützen die Dirnen möglichts zu konserviren oder doch in bestimmten Straßen wohnen zu lassen wie z. B. in der Fischergasse wo sie seit länger denn 1859 unterbracht sind.
Unter den obwaltenden vorgeschilderten Verhältnissen erachte ich die Beschwerde für unbegründet.

Der Polizei Präsident

Verzeichniss der Bewohner der Fischergasse

A, Haus Nr
C, Ob verheirathet
D, Concubinat
E, Kinder
G, Dirnen

A Namen der Bewohner C D E Stand oder Gewerbsbetrieb G Eigenthümer oder Miether
A Namen der Bewohner C D E Stand oder Gewerbsbetrieb G Eigenthümer oder Miether
1 Reeb Georg 1 2 Metzgermeister Eigenthümer
Grämlich Jakob 1 2 Octroi-Ennehmen Miether
Hubrecht Paul Kellner Miether
Frantz Anna Ladnerin Miether
Ohl Otto Metzgerlehrling Miether
Frath dto Miether
Batzaweck Alois Steinhauergeselle Miether
Hild Frantz 1 1 dto Miether
Hild Louis dto Miether
Hild Martin dto Miether
2 Acker Karl 1 5 Schreinermeister und Spezereihändler Eigenthümer
Brauns Ludwig 1 3 Präsidialbote Miether
Matan Felix 1 1 Tagner Miether
Frobese Frantz 1 2 Schuhmachermeister Miether
Fournier Theodor Schustergeselle Miether
Winkler Maria Dienstmagd Miether
Kientzle Katharina dto Miether
Maass Wilhelm Schustergeselle Miether
Kummerle Friderich dto Miether
Maier Anna Kellnerin Miether
Folgart Karl Schusterlehrling Miether
Wipfler geb. Schneider Berthe Wwe. 2 Stundenfrau Miether
Weiss Ferdinand 1 3 Steinhauer Miether
Gremmelmeier Louise Wwe 1 Tagnerin der Sohn ist Steinhauer Miether
Steÿgert Georg 1 2 Maurer Miether
Doring Frantz 1 2 Steinhauer Miether
3 Strohm Johann 1 1 Vater u. Sohn sind Küfer Eigenthümer
Kiefer Ernst 1 Tagner Miether
4 Zabern August 1 2 Schiffer Eigenthümer
Neunreiter Victor 1 Tagner Miether
Buttinger Emil dto Miether
Rebholtz Johann 1 dto Miether
Bastian Emil 1 Pflästerer Miether
5 Artopäus Karl 1 4 Schreinergeselle Miether
Müller Sebastian 1 4 dto Miether
Gewinner Georg 1 7 Tagner Miether
Baumert Xaver 1 dto Miether
Münch Joseph 1 Schneidergeselle Miether
5.a Mandel Friderich 1 Gerbergeselle Miether
Hollmig Bernhard 1 2 Postbriefbote Miether
Fink Karl 1 4 Schustergeselle Miether
Bachschmitt Eugen 1 Schriftsetzer Miether
5.b steht leer Miether
6 steht leer Miether
7 Schmitt Alphons 3 Eisendreher Eigenthümer
Peltran Ludwig 1 3 Tagner Miether
Horcher geb. Meier Wilhelmine Wwe. 1 Tagnerin Miether
Schneider Jakob 1 Schloßergeselle Miether
Cabos Philipp 1 Schneidermeister Miether
Roland geb. Kistner L. Wwe Tagnerin Miether
Hess Johann 1 Malzer Miether
Finitzer Anton 1 Glasergeselle Miether
Amann Monika Wwe 3 Tagnerin Miether
9 Wilms Ehefrau Zimmervermietherin 2 Miether
10 Ziegler Anton 1 5 Schneidermeister Eigenthümer
Fritsch Paul Ohne Stand Rentner Wird von Ziegler unterhalten
Mohr Ernst 1 1 Pfeifendreher Miether
Ziegler Anton 1 5 Zuschneider Miether
Schenkbächer Marx 1 Malergeselle Miether
Schmitt Anton Schneidergeselle Miether
Ritinger Jakob dto Miether
Grusenmeier Emil dto Miether
11 Pfaffmann Marie 2 Köchin Miether
Wÿsda Johann 1 2 Tagner Miether
Gerber Joseph 1 2 Schreinergesell Miether
Fasnacht Joseph 1 1 Bürstenmacher Miether
12 Stier Friedrich 1 Logirwirth Miether
Albert Emil 1 4 Seilergeselle Miether
Engler Michael 1 Maurer Miether
End Xaver 1 3 Zimmermann Miether
Schwab Peter 1 3 Tagner Miether
Schwab Emil dto Miether
Klenck Gottlieb 1 3 Schneidergeselle Miether
Ritter Stephan 1 3 Buchbindergeselle Miether
Waechtel Wilhelm 1 8 Schneidermeister Miether
Georger Joseph 1 Tagner Miether
Trescher Frantz 1 3 dto Miether
Weber Maria Wittwe 2 Tagnerin Miether
Pfeffer Lorentz dt. Miether
13 Zeltinger Margaretha Zimmervermietherin 6 Miether
14 Wollschlegel Friedrich 1 Zimmervermiether 6 Miether
15 Bilger Michael 1 Zimmervermiether 10 Miether
16 Reiser Benjamin 1 2 Tagner Miether
Knehr Karoline Köchin Miether
Kuhner Maria Dienstmagd Miether
17 Brunnstein W. Wwe Tagnerin Miether
Boub Jakob 1 1 Gerbergeselle Miether
Stuber Veronika Näherin Miether
Geist Wilhelm Schiffbauer Miether
Schmitt Jakob 1 4 Tagner Miether
Bastian Louisa Wwe 3 Tagnerin Miether
Laas Salomea Wttw 3 dto Miether
Guthinger Karl 1 4 dto Miether
Bansch August 1 3 Schreiber Miether
18 Evignoli Emanuel 1 Zimmervermiether 10 Miether
19 Sauer Peter 1 Zimmervermiether 9 Miether
20 Kieger Ludwig 1 Spezereihändler Eigenthümer
Schwaller Maria Wwe Ohne Mietherin
21 Beck geschiedene Ehefrau Zimmervermietherin 9 Mietherin
22 Proviant Amt (altes) Miether
23 Fischer Magdalena Wwe Rentnerin Eigenthümer in
Lapp Johann 1 5 Wirth Küfermeister Miether
Andrieux Eduard 1 Tagner Miether

Die beiden roth unterstrichenen Eigenthümer sind die einzigsten von den 8 in der Fischergasse und Nähe wohnenden Eigenthümer, welche petitionirt haben.

Transmission du rapport et rejet de la demande

An die Abtheilung für Justiz und Kultus
I A 9506

Straßburg, den 24 September 1896

Der (tit) beehre ich mich auf das gefällige Schreiben vom 25 Juli d 7 II A 3163 unter Rückgabe der Anlagen einen Bericht des Bez Präsidenten hierselbst vom 13 dM zu gefälliger Kenntnisnahme mit dem Bemerken ergebenst zu übersenden, daß ich mich zur Zeit nicht veranlasst sehe, auf eine Beseitigung der Bordelle in der Fischergasse hinzuwirken. Die gäntzliche Aufhebung der Bordelle erscheint nach den in Straßburg gegebenen Verhältnisse jedenfalls vorläufig nicht thunlich und die Verlegung der Bordelle in einen anderen Stadttheil würde von Seite der neuen Nachbare gleich lebhafte und viel begründetere Beschwerden hervorrufen, als die Hauseigenthümer der Fischergasse sie erheben, die ihre Gebäudegrundstücke erst erworben haben als sie durch die Errichtung der Bordelle bereits entwerthet waren.
Bei dieser Sachlage darf ich ergebenst anheimstellen, den Antrag des Vorsitzenden des Straßburger Sittlichkeitsvereins in der in Aussicht genommenen Weise ablehnend zu bescheiden.
A d Z
m 24/9
[in margine :] Gef. S. – gel. 25/9 – ab 26/9, 4 Anl, 3 Heft

[Première version] Der (tit) beehre ich mich auf das gefällige Schreiben vom 25 Juli d J II A 3163 unter Rückgabe der Anlagen einen Bericht des Bez Präsidenten hierselbst vom 13 dM zu gefälliger Kenntnisnahme mit dem Bemerken ergebenst zu übersenden, daß ich mich zur Zeit nicht veranlasst sehe, auf Beseitigung der Bordelle in der Fischergasse hinzuwirken. Die gäntzliche Aufhebung der Bordelle erscheint nach den in Straßburg gegebenen Verhältnisse nicht thunlich ; sie würde einer Zunahme der freien Prostitution und des Zuhälterwesens führen und hierdurch größere Mißstände in sanitären und sittlicher Beziehungen verursachen, als sie gegenwärtig vorhanden sind. Eine Verlegung der Bordelle in einen anderen Stadttheil würde aber von Seite der neuen Nachbare gleich lebhafte und viel begründetere Beschwerden hervorrufen, als die Bewohner der Fischergasse sie erheben, die ihre Gebäudegrundstücke erst erworben haben als sie durch die Errichtung der Bordelle bereits entwerthet waren.
Bei dieser Sachlage darf ich ergebenst anheimstellen, den Antrag des Vorsitzenden des Straßburger Sittlichkeitsvereins in der in Aussicht genommenen Weise

Traduction de ce qui précède

Votre réf. IV 5702 – Strasbourg le 8 août 1896
Original transmis accompagné de ses annexes à M. le Préfet de police, e.v.
pour décision et déclaration d’après le décret ministériel du 3 de ce mois I A 7870
Le Préfet de région
[in fine :] à repr. dans 14 jours
[Tampon] Préfecture de Basse-Alsace, Arr. 11 sept. 96
III 13 528 – IV 6500

Strasbourg, le 9 septembre 1896

On trouve des logements qui servent à des filles publiques dans les maisons suivantes de la rue des Pêcheurs : les numéros 14, 18, 9, 13, 15, 19 et 21. La maison n° 14 de la rue des Pêcheurs a été acquise en 1859 par le sieur Massé actuellement domicilié à Molsheim, on y trouve en permanence des filles publiques depuis 1859. Il y a des filles publiques au numéro 18 de la rue des Pêcheurs qui appartient aussi au sieur Massé depuis 1865. Il y a depuis 1861 des filles publiques au numéro 9 de la rue des Pêcheurs. Depuis 1864 au numéro 19 de la rue des Pêcheurs. Le numéro 21 de la rue des Pêcheurs qui est identique au n° 1 de la ruelle du rempart Saint-Nicolas abrite des filles publiques depuis 1861. Les numéros 13 et 15 de la rue des Pêcheurs bénéficient seulement depuis 1894 et 1894 d’une permission de loger des filles publiques à cause de la pénurie de logements et du nombre croissant des filles publiques.
Pour autant que les habitants de la rue des Pêcheurs se souviennent, il y avait déjà pendant la période française des maisons de passe aux n° 13 et 15 où logeaient jusqu’en 1890, il y six ans de cela, des femmes de mauvaise vie soumises au contrôle des mœurs.

Voici ce qu’on a établi quant à la qualité de propriétaires des plaignants.
1. Le plaignant présenté sous 1 comme propriétaire de la maison au n° 9 rue de la caserne Saint-Nicolas, Nicolas Stenger, n’est pas du tout propriétaire, c’est un locataire, pauvre journalier, marié et sans enfant. La maison appartient depuis juillet 1895 à Louis Stenger, employé comme chauffeur à l’hôpital militaire. Ledit Stenger n’a élevé aucune plainte contre la présence de filles publiques dans la rue des Pêcheurs et ne s’est donc pas associé à la plainte.
2. Auguste Herrmann qui a signé A. Herrmann sous 3 n’est pas propriétaire. C’est sa mère, Salomé Bausinger veuve du rentier J. Herrmann, qui est propriétaire depuis la mort de son mari en 1895. Celui-ci a acquis la maison en 1879.
3. La veuve D. Flach, propriétaire domiciliée à Kœnigshoffen, qui a apposé la 8° signature a acquis d’Henri Scheer le n° 12 de la rue des Pêcheurs en 1889 ; elle la loue au sieur Stier qui y loue des chambres. Ce dernier a aménagé la maison en logements depuis 1880, la fille publique Minatz y loge en permanence.
4. Le propriétaire Ch. Acker qui a commencé par dire à un agent de police qu’il n’a pas signé la pétition contre les filles publiques et a ensuite prétendu que sa signature n’était pas de lui après qu’on lui la lui eut présenté, a déclaré, lors d’une convocation au commissariat le 30 août 1896, qu’il s’était pas en mesure de dire s’il avait signé et si la signature Ch. Acker qu’on lui a présenté est bien de lui. Acker déclare qu’il a acquis le n° 2 de la rue des Pêcheurs en 1880, le cadastre des services municipaux indique cependant que la mutation sur le précédent propriétaire Saueressig n’a eu lieu qu’à l’exercice 1890/91. Ce n’est que depuis un an, en 1895, qu’Acker exploite dans la maison un commerce d’épicerie.
5. Scher qui est présenté comme propriétaire du n° 15 n’a pas été trouvé ni dans la rue des Pêcheurs ni dans les rues voisines, il est entièrement inconnu des pétitionnaires. Le principal pétitionnaire, le tailleur d’habits Ziegler qui a fait circuler la pétition et a recueilli les signatures, déclaré après avoir été interrogé qu’il ne sait rien sur ce Scher, ni qui il est ni où il habite.
6. Ziegler, présenté sous 16 comme propriétaire du n° 10 rue des Pêcheurs, dit avoir acheté la maison en 1872. La mutation sur le précédent propriétaire Louis Hiller n’a cependant eu lieu qu’en 1878 d’après le cadastre.
Ziegler a transféré son atelier et son magasin de tailleur dans la maison n° 2 rue des Pêcheurs dès 1876, suite à l’accroissement de son commerce – il travaille avec plusieurs apprentis et fournit tous les pompiers d’Alsace-Lorraine et les employés de l’octroi. Il y est resté jusqu’en 1892. Comme il a été question d’augmenter son loyer celle année-là, il a quitté le magasin et transféré son atelier de tailleur au 44 quai des Bateliers où il se trouve toujours et où viennent ses clients.

Il s’ensuit que sauf aux n° 13 et 15, il y a depuis longtemps des logements de filles publiques dans toutes les maisons de la rue des Pêcheurs, avant même que les rares propriétaires cités n’acquièrent leur terrain et leur maison.
Aucun des autres pétitionnaires cités comme locataires, dont certains habitent le boulevard Saint-Nicolas comme B. Stockreisser et Charles Herrmann, ne sont en contact avec la rue des Pêcheurs ; de leur propre déclaration, ils n’ont pas même lu la pétition et ils ont signé par complaisance comme il arrive souvent en pareil cas. G. Wachtel cité sous b est tailleur chez Ziegler, il a déclaré qu’il a été obligé de signer pour ne pas perdre son gagne-pain.

Quant au comportement moral dans la rue des Pêcheurs et à la dépravation dont les clients devraient être les témoins chaque jour, ce ne sont que des phrases vides. Aucun des pétitionnaires qu’on a interrogés (sauf la dame Flach de Kœnigshoffen qui ne se montre pas de toute l’année dans la rue des Pêcheurs) n’a pu citer d’exemple que des filles publiques se soient montrées dans la rue, qu’elles aient aguiché les passants depuis la fenêtre ou qu’elles se soient même montrées à la fenêtre. Personne n’exerce aussi bien la police dans la rue des Pêcheurs que ceux qui louent des logements aux filles publiques, les surveillantes, autrefois appelées sous-maîtresses, ne laissent pas sortir de fille publique si elle n’est pas convenablement vêtue. Si une des loueuses remarque chez une autre quelque chose d’inconvenant, elle la dénonce par esprit de concurrence, puisqu’elle sait que la permission d’héberger des filles publiques sera immanquablement retirée pendant 8 ou 14 jours.
Les filles publiques ne peuvent pas regarder par la fenêtre puisque les volets sont solidement vissés, ce dont on s’assure lors des contrôles. Seuls les excès des soldats qui frappent les volets de leurs sabres en guise d’appel etc. font souvent l’objet de plaintes ; c’est là l’unique motif de plainte que citent non seulement les rares pétitionnaires mais aussi les autres habitants. Des exemples de ces excès commis par les soldats ont été récemment rapportés. Il est très rare que des plaintes concernent des civils.

Les habitants de la rue des Pêcheurs (voir leur état actuel en annexe) sont habitués à la présence des filles publiques dans la rue des Pêcheurs et personne ne fait état que les maisons en soient dévalorisées ou que le commerce en souffre, aucune maison n’est vacante. Les logements sont particulièrement recherchés, surtout par les familles d’ouvriers.

On perdrait un moyen de contrôle strict si on chassait les filles publiques de la rue des Pêcheurs et qu’elles habitaient où elle voulaient, le mal principal qui en résulterait dans cette ville de Strasbourg dont la garnison compte plus de 20 000 hommes serait la dispersion des filles publiques, sans parler que les habitants ne tarderaient pas, avec le concours des associations pour la moralité, de présenter des pétitions qui, pour défendre l’ordre général et la moralité et éviter que les jeunes filles ou les femmes soient l’objet de demandes immorales, demanderaient de conserver les filles publiques ou du moins de limiter leur habitation à certaines rues comme la rue des Pêcheurs où elles logeaient déjà en 1859.
Etant données les conditions actuelles citées ci-dessus, je considère que la plainte n’est pas fondée.

Le Préfet de police

Liste des habitants de la rue des Pêcheurs

A, Numéro de maison
C, Marié
D, Concubinge
E, Enfants
G, Filles publiques

A Nom des habitants C D E Profession G Propriétaire ou locataire
A Nom des habitants C D E Profession G Propr. ou loc.
1 Reeb Georges 1 2 maître boucher Propriétaire
Græmlich Jacques 1 2 receveur de l’octroi Locataire
Hubrecht Paul garçon de café Locataire
Frantz Anne fille de boutique Locataire
Ohl Otto apprenti boucher Locataire
Frath id. Locataire
Batzaweck Aloïse garçon maçon Locataire
Hild François 1 1 id. Locataire
Hild Louis id. Locataire
Hild Martin id. Locataire
2 Acker Charles 1 5 maître maçon et marchand épicier Propriétaire
Brauns Louis 1 3 appariteur Locataire
Matan Félix 1 1 journalier Locataire
Frobese François 1 2 maître cordonnier Locataire
Fournier Théodore garçon cordonnier Locataire
Winkler Marie servante Locataire
Kientzle Catherine id. Locataire
Maass Guillaume garçon cordonnier Locataire
Kummerle Frédéric id. Locataire
Maier Anne serveuse Locataire
Folgart Charles apprenti cordonnier Locataire
Wipfler née Schneider Berthe Vve. 2 femme de ménage Locataire
Weiss Ferdinand 1 3 tailleur de pierres Locataire
Gremmelmeier Louise Vve 1 journalière, le fils est tailleur de pierres Locataire
Steygert Georges 1 2 maçon Locataire
Doring François 1 2 tailleur de pierres Locataire
3 Strohm Jean 1 1 père et fils tonneliers Propriétaire
Kiefer Ernest 1 journalier Locataire
4 Zabern Auguste 1 2 batelier Propriétaire
Neunreiter Victor 1 journalier Locataire
Buttinger Emile id. Locataire
Rebholtz Jean 1 id. Locataire
Bastian Emile 1 paveur Locataire
5 Artopäus Charles 1 4 garçon menuisier Locataire
Müller Sébastien 1 4 id. Locataire
Gewinner Georges 1 7 journalier Locataire
Baumert Xavier 1 id. Locataire
Münch Joseph 1 garçon tailleur Locataire
5.a Mandel Frédéric 1 garçon tanneur Locataire
Hollmig Bernard 1 2 facteur de lettres Locataire
Fink Charles 1 4 garçon cordonnier Locataire
Bachschmitt Eugène 1 compositeur d’imprimerie Locataire
5.b vacant
6 vacant
7 Schmitt Alphonse 3 tourneur en fer Propriétaire
Peltran Louis 1 3 journalier Locataire
Horcher née Meier Wilhelmine Vve. 1 journalière Locataire
Schneider Jacques 1 garçon serrurier Locataire
Cabos Philippe 1 maître tailleur d’habits Locataire
Roland née Kistner L. Vve journalière Locataire
Hess Jean 1 malteur Locataire
Finitzer Antoine 1 garçon vitrier Locataire
Amann Monique Vve 3 journalière Locataire
9 Wilms (femme) loueuse de chambres 2 Locataire
10 Ziegler Antoine 1 5 maître tailleur d’habits Propriétaire
Fritsch Paul sans, rentier entretenu par Ziegler
Mohr Ernest 1 1 tourneur de pipes Locataire
Ziegler Antoine 1 5 découpeur Locataire
Schenkbæcher Marc 1 garçon peintre Locataire
Schmitt Antoine garçon tailleur d’habits Locataire
Ritinger Jacques id. Locataire
Grusenmeier Emile id. Locataire
11 Pfaffmann Marie 2 cuisinière Locataire
Wysda Jean 1 2 journalier Locataire
Gerber Joseph 1 2 garçon menuisier Locataire
Fasnacht Joseph 1 1 brossier Locataire
12 Stier Frédéric 1 loueur Locataire
Albert Emile 1 4 garçon cordier Locataire
Engler Michel 1 maçon Locataire
End Xavier 1 3 menuisier Locataire
Schwab Pierre 1 3 journalier Locataire
Schwab Emile id. Locataire
Klenck Théophile 1 3 garçon tailleur d’habits Locataire
Ritter Etienne 1 3 garçon relieur Locataire
Waechtel Guillaume 1 8 maître tailleur d’habits Locataire
Georger Joseph 1 journalier Locataire
Trescher François 1 3 id. Locataire
Weber Marie veuve 2 journalière Locataire
Pfeffer Laurent id. Locataire
13 Zeltinger Marguerite loueuse de chambres 6 Locataire
14 Wollschlegel Frédéric 1 loueur de chambres 6 Locataire
15 Bilger Michel 1 loueur de chambres 10 Locataire
16 Reiser Benjamin 1 2 journalier Locataire
Knehr Caroline cuisinière Locataire
Kuhner Marie servante Locataire
17 Brunnstein G. Vve journalière Locataire
Boub Jacques 1 1 garçon tanneur Locataire
Stuber Véronique couturière Locataire
Geist Guillaume constructeur de bateaux Locataire
Schmitt Jacques 1 4 journalier Locataire
Bastian Louise Vve 3 journalière Locataire
Laas Salomé Vve 3 id. Locataire
Guthinger Charles 1 4 id. Locataire
Bansch Auguste 1 3 commis aux écritures Locataire
18 Evignoli Emanuel 1 loueur de chambres 10 Locataire
19 Sauer Pierre 1 loueur de chambres 9 Locataire
20 Kieger Louis 1 marchand épicier Propriétaire
Schwaller Marie Vve sans Locataire
21 Beck divorcée loueuse de chambres 9 Locataire
22 Manutention (ancienne) Locataire
23 Fischer Madeleine Vve rentière Propriétaire
Lapp Jean 1 5 aubergiste, maître tonnelier Locataire
Andrieux Edouard 1 journalier Locataire

Les deux propriétaires dont le nom est souligné en rouge sont les seuls des huit de la rue des Pêcheurs et des environs à avoir signé la pétition.

Transmission du rapport

Destinataire : Bureau de la Justice et du culte – I A 9506

Strasbourg le 24 septembre 1896

J’ai l’honneur de transmettre au (titre) un rapport du Préfet de région en date du 13 courant, en réponse à votre courrier I A 9506 du 25 juillet dernier et en retournant les annexes. Je suis conduit à ne pas prendre la décision de supprimer les maisons de tolérance de la rue des Pêcheurs. L’interdiction des maisons de tolérance ne semble pas possible, du moins actuellement, dans les conditions qui règnent à Strasbourg et le déplacement des maisons de tolérance dans un autre quartier de la ville aurait pour effet de soulever aussitôt chez les nouveaux voisins de nombreuses objections vigoureuses, bien plus fondées que celles des propriétaires de la rue des Pêcheurs qui ont acquis leur terrain alors qu’il était déjà dévalorisé par la présence de maisons de tolérance.
Etant donné cet état de chose et considérant les conséquences futures, j’estime justifié d’opposer un refus à la demande du président de l’Association strasbourgeoise pour la moralité.

[Première version] J’ai l’honneur de transmettre au (titre) un rapport du Préfet de région en date du 13 courant, en réponse à votre courrier I A 9506 du 25 juillet dernier et en retournant les annexes. Je suis conduit à ne pas prendre la décision de supprimer les maisons de tolérance dans la rue des Pêcheurs. L’interdiction des maisons de tolérance ne semble pas possible dans les conditions qui règnent à Strasbourg ; elle aurait pour effet d’accroître la prostitution libre et le nombre des souteneurs et amènerait donc plus d’inconvénients d’ordre sanitaire et moral que la situation actuelle. Un déplacement des maisons de tolérance dans un autre quartier de la ville aurait pour effet de soulever aussitôt chez les nouveaux voisins de nombreuses objections vigoureuses, bien plus fondées que celles des propriétaires de la rue des Pêcheurs qui ont acquis leur terrain alors qu’il était déjà dévalorisé par la présence de maisons de tolérance.
Etant donné cet état de chose et considérant les conséquences futures, j’estime justifié d’opposer un refus à la demande du président de l’Association strasbourgeoise pour la moralité.


Fermeture des maisons de tolérance en 1926

Dossier coté 44 MW 93 aux AMS, Maisons de tolérance (Öffentliche Häuser)

Suite à un incident qui a eu lieu le 1° juin 1925 lors d’une fête de gymnastique et de la visite présidentielle, le Préfet décide de fermer les maisons de tolérance à compter du 1° septembre 1926 après avoir pris l’avis de la Ville.

Sommaire choisi
  • 2 juin 1925 – Lettre de H. Strohl, professeur de l’Université, secrétaire du Comité de vigilance, qui rapporte et commente les faits
  • 25 juin 1925 – Copie de rapports des services municipaux après que le Préfet a demandé l’avis de la Ville sur la suppression partielle ou totale des maisons de prostitution (über die teilweise oder gäntzliche Aufhebung der kasernierten Prostitution)
  • 4 juin 1925 – Rapport du commissaire de Police, Chef de la Sûreté
  • 2 juillet 1925 – Liste des maisons de tolérance de Strasbourg
  • 1926 – Requêtes d’anciennes tenancières des maisons de tolérance

Extraits

Avis des services municipaux

La Division partage l’opinion tendant à la suppression des maisons de tolérance. Lorsque leur suppression sera arrêtée, les immeubles dans lesquels étaient installés ces établissements, subiront certainement une diminution sensible de leur valeur. La question se posera alors si la Ville ne devra pas se rendre acquéreur de celle d’entre les maisons qui sont contigues aux Bains Municipaux d’une part et à l’ancienne manutention militaire de l’autre.
[Division] I, Signé : WOERTH

VI A 1963
Strasbourg le 10 septembre 1925
A la Division VI
A notre avis la ville a tout intérêt à l’acquisition des immeubles mentionnés, surtout des maisons qui sont contigues aux Bains municipaux. Il y a longtemps par exemple qu’on avait envisagé le transfert de l’inhalation et l’agrandissement des bains Hamann (bains de vapeur) etc, mais faute du terrain nécessaire ces projets n’ont pas pu venir en considération. Nous remarquons encore que dans un temps donné le service des bains en général nécessitera un agrandissement de ses locaux.
VI A, signé DOPFF
[in fine :]
Suivant une note de la Div. I du 17/2/28 il n’est pas question pour le moment d’envisager l’acquisition des immeubles en question

Rapport du commissaire de Police

Commissariat de Strasbourg – Sûreté N° 1407
Strasbourg le 4 juin 1925.
RAPPORT
J’ai l’honneur de faire retour des 2 coupures ci-jointes du « Journal de l’Est » du 3 juin 1925 et de faire connaître à Monsieur le Commissaire Central que les faits qui y sont relatés sont considérablement exagérés.
Il est exact que pendant les soirées de 2 jours de fête qui ont eu lieu à Strasbourg, à l’occasion du concours de gymnastique, ces centaines de gymnastes se sont rendus dans les maisons de tolérance de la Rue des Pêcheurs.
Ils sont entrés dans ces maisons entre 21 H. et minuit par groupes de 20 ou 30 après avoir menacé de briser les portes si elles ne leur étaient pas ouvertes.
Les tenancières étaient impuissantes à les refouler.
Malgré la pénurie de mon personnel employé à un service de surveillance sur les divers parcours suivis en ville par le cortège présidentiel, j’ai néanmoins, en prévision de ce qui ne manque pas de survenir en pareille circonstance, commandé le sousbrigadier des Moeurs et 4 agents de ce service d’avoir à effectuer plusieurs rondes de nuit, Rue des Pêcheurs.
C’est ainsi que le dit brigadier s’est rencontré dans cette rue avec des membres de la Société « Pro Familia » le lundi 1er juin à 21. h. et à 23 h.
Les uns et les autres se sont rendus compte qu’il était matériellement impossible d’interdire l’accès de la Rue des Pêcheurs et des maisons closes aux gymnastes en partie excités par la boisson.
Je dois dire que dès l’après-midi du dimanche 31 mai j’ai ordonné à l’Inspecteur Fessler de mon service de se rendre immédiatement dans toutes les maisons de tolérance de la Rue des Pêcheurs pour rappeler aux tenancières qu’il leur est formellement interdit de recevoir des mineurs dans leur établissement et que toute infraction serait passible du retrait de la tolérance.
D’autre part, ce même dimanche, j’ai téléphoné au commissariat du 2° arrondissement, chargé de la Rue des Pêcheurs, de vouloir bien tenir en permanence dans cette rue plusieurs agents dont aucun paraît-il, n’a pu être distrait du service présidentiel.
Il s’en est suivi que le service d’ordre dans cette rue était impossible à assurer par des inspecteurs de la Sûreté qui, en civil, n’ont pu intervenir que dans les maisons elles-mêmes.
Ils ont fait sortir avec le concours des tenancières des 15, 18, 19 et 21 de ladite rue, trois ou quatre jeunes gens leur paraissant mineurs de 18 ans.
Aucun de ces derniers n’avaient moins de 17 ans.
Le sousbrigadier des Mœurs n’a constaté la présence de mineurs de 13 à 14 ans dans aucune des maisons de la Rue des Pêcheurs où quelques-uns seulement de ces mineurs n’ont été remarqués que dans la rue parmi leurs camarades plus âgés.
Ledit sousbrigadier m’affirme que les tenancières (qui réclamaient l’intervention de la police) étaient totalement impuissantes à interdire l’entrée de leur établissement envahi par des groupe [sic] nombreux de gymnasiarques.
Dans une seule maison, au N° 21, il a été constaté et réprimé par procès verbal, le dimanche 31 mai, une seule infraction par vente de boissons.
En résumé, on peut dire que la visite des gymnasiarques Rue des Pêcheurs, n’a pas autrement démoralisé ceux-ci dont très peu ont consommé et moins encore forniqué.
Cette visite était inévitable, elle est consécutive à toute affluence d’étrangers dans une ville, en pareille circonstance.
J’ajoute que la première visite sanitaire bi-hebdomadaire après les fêtes, passée le mardi 2 juin, a permis de constater qu’aucune des pensionnaires n’étaient contaminées.
Le commissaire de Police, Chef de la Sûreté
signé CHABERT
= =
CC. I. 1884/25
Vu et transmis le Commissaire Central, signé Chassaing
+ + +
Pour copie conforme, Strasbourg le 22 juin 1925,
le Préfet, Le Directeur du cabinet
Police d’Etat de Strasbourg – Sûreté
Strasbourg, le 2 juillet 1925

Liste des maisons de tolérance

Police d’Etat de Strasbourg – Sûreté
Strasbourg le 2 juillet 1925
Liste d’adresse des maisons de tolérance de Strasbourg
Adresse – a un effectif de :

  • 5 rue des Pêcheurs – 7 femmes
  • 5.a rue des Pêcheurs – 9 femmes
  • 5.b rue des Pêcheurs – 6 femmes
  • 5.c rue des Pêcheurs – 5 femmes
  • 6.b rue des Pêcheurs – 3 femmes
  • 11 rue des Pêcheurs – 5 femmes
  • 14-16 rue des Pêcheurs – 9 femmes
  • 15 rue des Pêcheurs – 5 femmes
  • 17 rue des Pêcheurs – 7 femmes
  • 18 rue des Pêcheurs – 7 femmes
  • 19 rue des Pêcheurs – 5 femmes
  • 21 rue des Pêcheurs – 5 femmes
  • 1 Ruelle des Bœufs – 8 femmes
  • 8 Quai de la Bruche – 5 femmes
  • 2 Impasse de la Mauve – 10 femmes

Nombre actuel des filles en carte : 50 femmes
il était en 1920 de : 150 femmes
Le Commissaire de Police, Chef de la sûreté
[tampon]

Requêtes d’anciennes tenancières

1926, 15 juin. Note – Mme Berthe Antoine, demeurant 19 rue des Pêcheurs, au nom des tenancières des maisons de tolérance de Strasbourg, a adressé au Maire une requête dans laquelle elle demande la réouverture des maisons de tolérance – La Ville transmet au Préfet pour compétence

1926, 12 septembre – Copie de la lettre des ex-tenancières des maisons de tolérance 5.c et 11 rue des Pêcheurs, Emilie Rottenhoffer (domiciliée 5.c rue des Pêcheurs) et Caroline Bastian (domiciliée 4 rue des Planches). Elles demandent que la mairie leur indique un emplacement où ouvrir une maison de tolérance pourvue de tout le confort moderne – La Ville transmet au Préfet pour compétence

1927, 11 janvier – Nouvelle lettre des mêmes, intentionnées d’acquérir un terrain rue Louvois – La Ville transmet au Préfet pour compétence


Les Maisons de Strasbourg sont présentées à l’aide de Word Press.