Jean Loup Spindler, boucher puis négociant, et (1695) Anne Marie Schœnmann veuve de Jean Frédéric Kreuchel – luthériens


Fils d’un marchand de Rodach en Franconie près de Bamberg, le boucher Jean Loup (Wolffgang) Spindler devient bourgeois en 1683. Il se marie en 1695 avec Anne Marie Schœnmann, fille de boucher, qui avait épousé en premières noces Jean Frédéric Kreuchel en 1692 et qui meurt à vingt-trois ans en 1698.
Jean Loup Spindler devient marchand lorsque son beau-père lui retire la jouissance de son étal de boucher. L’affaire est portée devant les Quinze en 1708 six ans après les faits quand la tribu du Miroir refuse de le recevoir cotisant. Jean Loup Spindler est autorisé à pratiquer le commerce en gros à condition qu’il ne fasse pas commerce de bétail et n’ouvre pas de boutique. La tribu des Tanneurs lui inflige une amende en 1709 alors qu’il fait commerce de peaux mais les Quinze apportent la preuve que le tribu outrepasse ses droits. Jean Loup Spindler est condamné en 1715 à une forte amende pour avoir retiré deux caisses de marchandises au lieu d’une seule.
Il meurt le 11 octobre 1734 à l’âge de 77 ans.

Maisons en propriété
1693-1730, venelle rue Sainte-Elisabeth (VIII 104, actuel n° 12)
1713, rue de l’Ail (VII 355, actuel n° 16)

Enfant

  • Marie Salomé, née en 1697, épouse en 1715 le marchand Jean Daniel Goll


Signature au bas de l’acte de sépulture de sa femme (1698)


Originaire de Rodach en Franconie près de Bamberg, le boucher Jean Loup Spindler devient bourgeois en 1683

1683, 3° Livre de bourgeoisie p. 1023-1024
Johann Wolffgang Spindler von Granach beÿ Bamberg der Metzger, erkaufft das burgerrecht p. 8. golt R. welche Er auff dem Pfenningthurn erlegt, ist ledigen Standts vnd wird Zur Bluhmen dienen. Jur. den 13. 7.br. 1687.

Il se marie en 1695 avec Anne Marie Schœnmann, fille de boucher, qui avait épousé en premières noces Jean Frédéric Kreuchel en 1692

Mariage, Saint-Nicolas (luth. f° 21-v)
Auff heuth Mittwochs den 16. Aprilis st. N. aô Christi 1692. sind (…) copulirt worden Johann Friderich Kreuchel, der ledige Burger und Metzger alhier, Hn Abraham Kreuchels deß eltern, E. E. Grosen Raht alhier alten Beÿsitzers vnd Metzgers alhier ehelicher Sohn, V Jungfr. Anna Maria Hn Kilian Schönmanns deß Burgers vnd Metzgers alhier eheliche Tochter [unterzeichnet] Johan friedterich Kreÿchell alß hochzeÿter, Anna Maria Schönmännin als Hochzeiterin (i 23)

Mariage, Saint-Nicolas (luth. f° 35-v)
Mittwochß den 1. Junÿ st. n. 1695. seind nach zweÿmahliger außruffung in der Pfarrkirchen Zu St. Niclauß in Straßb. copulirt und eingesegnet worden, Johann Wolffgang spindler, der leedige Metzger und burger alhier, weÿl. H Johann Spindlers, geweßenen holtzhändlers zu Unter rodach in franckenland nachgelaßener ehelicher Sohn, und fraw Anna Maria, weÿl. Johann Friderich Kreichelt, geweßenen Metzgerß und burgerß alhie nachgelaßene wittwe [unterzeichnet] Johannß Wolffgang Spindler alß hochzeiter, Anna Maria Kreichlerin Als hochzeidterin (i 39)

Anne Marie Schœnmann meurt à 23 ans en 1698 en délaissant une fille, Marie Salomé Spindler

Sépulture, Saint-Nicolas (luth. reg. 1687-1704, f° 81, n° 16)
Mittwoch den 12. Mertz st. n. 1698. starb fr. Anna Maria Spindlerin geb. Schönmännin, H. Hannß Wolff Spindlers ehelicher Haußfrau, ihres alters 23. Jahr 9 Monat vnd 5 tag, vnd ist freÿtags den 14 dito nach gehaltener leichenpr. Zu S. Niclauß in Straßb. begraben worden auff den gottesacker S. Helena, davon auch Zeugen Johann Wolff Spindler Widwer, Killian Schönmann als Vatter (i 85)

Son inventaire après décès non conservé est dressé par le notaire André Schmidt. Les préposés de la Taille font figurer la succession dans leur registre parce que les impôts acquittés étaient calculés d’après une fortune sous-évaluée de 700 florins (350 livres) sur un total de 3 200 livres

1698, Livres de la Taille (VII 1173) f° 35
(Blum) Weÿland Frauen Annæ Mariæ Spindlerin, gebohrner Schönmännin Johann Wolffgang Spindlers deß Metzgers Haußfrauen Verlassenschafft, inventirt H. Notr: Andreas Schmid, thut die Conclusio finalis Inventarÿ fol. 101.b, 1689 lb. 14 ß, die werden gerechnet für 3400 R
Hingegen verstallte Er 3200. R, Also Zu wenig 700. R
davon würd Nachtrag gerechnet für dreÿ Jahr in duplo, nemblichen 1. lb 16 ß
Und dreÿ Jahr in simplo, wegen der Extraordinarj anlagen 18 ß
Darzu kommen die Stallgelter pro 1695. 1696. 1697. et 1698., 21. lb 15 ß
Gebott, 3 ß
Unkosten 2. lb 2 ß 6 d Summa 26. lb 14 ß 6. d
dt 1699

Jean Loup Spindler passe un accord avec Théodore Aimé au sujet de frais de voyage à Ostheim et à Colmar

1707 (25.3.), Me Lang (Jean Henri l’aîné, 27 Not 28) n° 10
Compromiss und Endliche Abrechnung Zwischen H. Theodoro Aÿmé und H. Hanß Wolff Spindlern
Specification Etlicher reisen auff osten und Collmar die Mir Wisent sein mit H. äÿmé ohnne andere die ich nicht Weiß oder auff geschrieben habe
13. 9.br. 1707, Erstl. finde in Einen büchlein Etliche Reiß Wie auch ordentlich Zu Ersehen in meinen Cletter büchlein in 4.ten blat (…)

Jean Loup Spindler porte devant les Quinze l’affaire qui l’oppose à la tribu du Miroir. Il déclare avoir appris le métier de marchand pendant vingt ans auprès de son père à Unter Rodach mais qu’il a ensuite choisi de se faire boucher. Il a renoncé à ce métier six ans auparavant parce que son beau père a attribué à sa belle-fille l’étal de boucher dont il disposait. Il a repris le métier de marchand mais la tribu refuse de le recevoir cotisant en arguant que le règlement s’y oppose. Parmi ses arguments, Jean Loup Spindler déclare qu’il n’a pas l’intention d’ouvrir de boutique. La tribu répond qu’elle lui a interdit de faire commerce en lui infligeant une amende de 5 livres. La commission propose que Jean Loup Spindler reste tributaire chez les Bouchers tout en pratiquant le commerce en gros, à condition qu’il n’exerce plus le métier de boucher, qu’il ne fasse pas commerce de bétail et n’ouvre pas de boutique. Les Quinze ratifient la proposition en ajoutant qu’il devra cotiser au Miroir. Il obtient en août une expédition de cette décision.
La tribu des Tanneurs se retourne contre Jean Loup Spindler au sujet de peaux. L’audience du 22 décembre établit que la citation à comparaître ne concernait pas Spindler mais Wedel et consorts.

1708, Protocole des Quinze (2 R 112)
Johann Wolffgang Spindler Ca. E.E. Zunfft der Spiegel
E. E. Zunfft der Gerber Ca. Johann Wolffgang Spindler
(f° 70-v) Sambstags den 17. Martÿ 1708 – Kun. noîe Johann Wolffgang Spindlers gtra E.E. Zunfft der Spiegler prod. vnderth. Memoriale vndt bitten, handelt innhalts. G. bittet copiam producti vmb die sach E. E. Zunfftgericht Zu commuiciren. obt.

(f° 87) Sambstags den 24. Martÿ 1708 – Kun. noîe Johann Wolffgang Spindlers gtra E.E. Zunfft der Spiegel auff productum vom 17.ten huius will Erklärung vernehmen. G. Cit. producirt abgenötigte vnderth. beantwortung mit beÿlag Lit. A. Kun. bittet copeÿ. G. s. Erk. Copeÿ vnd Deputation willfahrt.prod. vnderth. Memoriale vndt bitten, handelt innhalts.

(f° 111-v) Freÿtags den 20.ten Aprilis 1708. Johann Wolffgang Spindler Ca. E.E. Zunfft der Spiegel
Obere Handwercks herren laßen durch herrn Secretarium Friden referiren, deß Johann Wolffgang Spindler der burger allhier gtra. E.E. Zunfft der Spiegel gegenwärtiges Memorial übergeben dahin gehend, daß weilen Johann Spindler sein Vatter seel. Zu Vnder Rothach im Bistumb Bamberg Ein handelßmann geweßen vnd ihne in der 20. jahr lang in der handlung instruirt und employirt, Er aber nachgehends die handlung quittirt vnd Zu dem Metzger handwerck sich begeben habe vnd daßelbe eine Zimliche Zeit fort getrieben, biß Er etwa vor 6. jahren solches handwerck auff geben müßen, auß Ursach sein Schweher den gehabten Meisterbanck ihme entzogen und seiner Sohnsfrawen Zukommen laßen, die Er dann nothwendiger weiß sich wider auff seine anfangs erlernte handlung legen müßen, Eine E. Zunfft der Spiegler aber ohnerachtet Er sich daselbsten gelt Zünfftig Zu machen willens, ihme solches verbiethen wolle, vnder dem verwandt, daß es wider ihr articul seÿe, Er in vnderthänigkeit gebetten haben wolte einige Deputation Zuerkennen vnd facta relatione der Hh. Deputirten E. E. Zunfft der Spiegler dahin anzuhalten, daß Sie Zu Einem geldzünfftigen ihne annehmen, vnd ohngehindert handeln laßen solle
darauff ged. Zunfft gegenwärtige verantwortung sambt Lit. A. producirt innhaltend, daß weilen deß Klägers Johann Wolffgang Spindlers sein Vatter Kein Kauffmann geweßen, vnd auff den fall solches auch erwießen werden könte, wie auch deß Er die handlung beÿ dem selben erlernet, derselbe doch selbsten gestanden, daß Er dieselbe wider quittirt vnd sich Zu dem Metzger handwerck begeben habe, demselben auch nicht Zustatten Kennen könne, haß sein Schweher ihme den Metzgerbanck entzogen habe, mueßte Er einen andern lehnen oder kauffen können, Zumahlen das jenige Decret welches ahne dießem hohen orth E. E. Zunfft Zum Spiegel bereits den 25. Febr. 1653. ertheilt worden, derselben inhibire dergleichen persohnen welche mit dem gelt selbsten sich Zünfftig machen wollen nicht mehr anzunehmen, dieselbe in vnderthänigkeit gebetten haben wolte, Sie beÿ ihrem habenden articul gn. Zu manuteniren vnd Imploranten alß einen puren handwercksmann, mit seinem gesuch ab: vndt dahin an Zuvoristen, daß Er ohne fernerm eingreiff in der handlung beÿ seinem erlerntem vnd bißhero practicirten handwerck verbleiben solle.
Auff beschehene remission habe man die parten ferner angehört da dann Kläger beditten, daß Erstlichen Er darthun wollen daß er die handling beÿ seinem Vatter erlernt, 2. daß noch viel hier weren, die handelten vnd weder die handlung gelernt noch beÿ den Spieglern leibzünfftig weren, 3. Er Keinen offenen laden zu haben verlange, 4. schon vor 6 jahren das Metzger handwerck quittirt vnd es nimmermehr Zu treiben gesinnet were, in Zwischen Er ja mit etwas sich Er ernehren suchen müßte,
Warauff noê E. E. Zunfft Zum Spiegel H. Villair vnd H. Philipp Heinrich Sachß als alter vnd newer Zunfft meister geantwortet, daß nach deme man von seithen deß Zunfftgerichts vernohmen, daß gegner einen starcken handel treibe, Er vor gericht den 8.ten 9.bris 1707. citirt vnd ihme daselbsten der handel beÿ 5. lb nidergelegt worden were, anbeÿ sich auff producirten Extractum de d. die et anno vndt die sententia Memorialis bezogen mit vnderthänige bitt die Zunfft beÿ ihren Ordnungen Zu manuteniren, Zumahlen es böße consequenzen nach sich Ziehen, vndt andere ebenmäßiges prætendiren würden, auff solches Spindler gebetten ihme beÿ E. E. Zunfft Zur Blum Zulaßen, vnd ohnerachtet Er daselbsten keine Ehrenstelle hette, Er demnach gern allda verbleiben möchte.
Auff seithen der herren Deputirte habe mann davor gehalten, daß weilen mann sich errinnert, daß viel burger die nicht wollen leibzünfftig noch gelt Zünfftig beÿ den Spieglern sein, sich befindeten, die demnach handelten Klägern erlaubt werden könte, noch ferner beÿ E. E. Zunfft der Blumen leibzünfftig Zu verbleiben, jedoch mit den anhang daß beÿ 25. lb d Er weder das Metzger handwerck noch den Viehhandel treiben, vnd Zur handlung kein offenen laden halten auch nichts en Detail wohl aber en gros die wahr kaufflich hintergeben solle, welches Zu Mghh. genehmhaltung gestellet würd. Erk. bedacht beliebt, mit dem anhang daß Implorant beÿ E. E. Zunfft Zum Spiegel sich gelt zünfftig machen solle.

(f° 187-v) Sambstags den 11. Aug. 1708. K. nôe Joh: Wolff Spindlers, der bittet unterth. umb gn. Communicaôn des ohnlängst in Causâ Ejusd. Ca. E. E. Zunfft Zum Spiegel ergangenen Bescheids. Erkandt, Willfahrt.

(f° 192) Sambstags den 18. Aug. 1708. Obere Handwerckshh. Laßen per Hn Friden den bescheidt, so jüngsthin in Sachen Johann Wolffgang Spindlers des burgers alhie Ca. E. E. Zunfft Zum Spiegel ergangen, undt umb welchen Spindler ansuchung gethan, ablesen wie folgt
Bescheidt. Freÿt. den 20.ten Aprilis 1708. In Sachen Joh: Wolffgang Spindlers des burgers allhier, Klägern an einem, entgegen vnd wider E.E. Zunfft Zum Spiegel, beklagte am andern theil, Ist pt° Leibzünfftig werdens Erkandt, wirdt Klägern noch ferners beÿ E. E. Zunfft Zur Blumen leibzünfftig Zu verbleiben Vergönnt, iedoch mit den anhang, daß wann Er handlen Will, Er beÿ 25. lb d straff, weder den Metzger handwerck, Noch den Viehhandel treiben, vndt Zur handlung kein offenen laden halten, auch nichts en detail, wohl aber en gros, die wahr weggeben vndt verkauffen solle. Die Confirmation Zu Mghh. stellendt. Erk. soll der abgelesene bedacht dem Imploranten also Zugestellt werd.

(f° 265-v) Sambstags den 1. Decembris 1708.
Saltzm. nôe E. E. Zunfft der Gerber Zunfft meister Hn Daniel Rohren gtra Johann Wolffgang Spindler prod. abgenötigte Verantwortung juncto petito mit beÿlag Num. a.
Kun. Citatus præsens bittet dießer Einlag copeÿ vnd bittet Deputation. Saltzm. laßt copeÿ Zu vnd wegen der Deputation.
Erk. Würdt copeÿ Zugelaßen vnd ahne die Obere handwercks herren gewießen.

(f° 299-v) Sambstags den 22. Decembris 1708. Saltzm. nôe E. E. Zunfft der Gerber Ersch. Johann Christian Hornuß gtra Johann Wolffgang Spindler et Cons. principales klagen daß Citirter adhuc pendente lite dennoch widerumb rohe häutlein kauffen vnd solche Johann Christian Hornus hinweg genohmen habe, vnd setzt solches Zu Obrigkeitlicher andung, bittet solche häuthe welche auch gantz grün vnd auch ged. Hornus alß ersten Kaüffer Zu adjudiciren. Kun. Seÿe in überschickter Citation allein herrn Wedels et Cons. vnd nicht herrn Spindlers gedacht, bittet Deputation vnd facta relatione weilen die sach gantz anders herauß komme, würdt absolutionem refusis expensis. Saltz. s. bittet aber beförderung. Erk. ahne die Obere handwercks herren gewießen.

Jean Loup Spindler porte devant les Quinze le conflit qui l’oppose à la tribu des Tanneurs qui lui a infligé une amende alors que la tribu du Miroir l’a autorisé à acheter des marchandises non à Strasbourg mais dans les environs. La tribu fonde ses prétentions sur son règlement et le comportement indélicat du contrevenant. La commission qui consulte le règlement constate qu’une mention marginale stipule expressément que le commerce des peaux est libre à l’extérieur de la Ville et déclare que les amendes édictées par la tribu n’ont pas lieu d’être. Jean Loup Spindler obtient expédition de la décision.
Les Quinze condamnent en juin Jean Loup Spindler pour n’avoir pas déclaré des célérales au bureau de l’accise.

1709, Protocole des Quinze (2 R 113)
Johann Wolffgang Spindler Ca E.E. Zunfft der Gerber – pt° Vngeltd
(f° 54) Freÿtags den 8.ten Marty 1709. Johann Wolffgang Spindler Ca E.E. Zunfft der Gerber
Iidem [Obere Handwerck herren] per herrn Friden es habe Johann Wolffgang Spindler burg. alhie Ca. E.E. Zunfft der Gerber den 16. 9.br. vorigen Jahrs ein unterth.s Memorial übergeben, H. Fridt lißt es ab, darinnen derselbe Klagendt angebracht, welcher gestalten beklagte nachdem Er von Mghh. die freÿe handlung, wan Er sich beÿ E. E. Zunfft Zum Spiegel geltzünfftig gemacht haben werde, Zu treiben die erlaubnus erhalten und unter andterm auch rohe wahr, zwar nicht hier, sondern 7. 10. bis 14 stunden weit umb die Statt herumb eingekaufft, Ihne gleich vor dero Zunfftgericht citirt, undt nach ihrem vorgeschützten Articul Ihme solches beÿ 25 lb d nidergelegt vnd verboten hetten, da doch viel Christen und Juden damit zu handten pflegten, vndt were einem handelßmann ein großer eingriff gethan wann Er auff einer Reiß 100. od. 200. oder mehr Ochßen Häuth antreffe vndt solche nicht kauffen oder gegen anderer wahr vertauschen dörffe, Über das, hetten Sie Ihne in Zweÿ Gerichts Cösten condemnirt, welche doch nicht Seinetweg. allein angestellt geweßen, vndt die Seinige, ihme das erste gebott aus Vergeßenheit nicht angezeigt hetten, vndt dann ferner ihme 2. lb. straff angezeigt, als wann Er wid. dem Hn Zunfftmr sich ohnbescheiden verhalten hette, da Er doch viel mehr [54-v] sich über denselben Zu beschwehren, daß Selbiger sich Seiner raillirt daß Er jmmer auff der Pfaltz vndt Mghherren hohen Dicasterio sich betretten ließe, vndt mit ihme raisonniren wollen & unterth. bittendt Ihne beÿ der erlangten Vergönstigung freÿ vndt ohngeschewt Zu handlen, gnd. Zu manuteniren vndt vor der Ihme ex adverso mal à propos angesetzten straff, vndt gerichts kösten Zu absolviren.
Worauff beklagte Zunfft der Gerber gegenwärtige schrifftl. verantworttung übergeben, so auch abgelesen worden, darinen Sie gemeldet, daß wann es schon wahr, darinn Sie gemeldet daß wann es schon wahr, so doch Ihro nicht bekant seÿe, der Kläger die freÿe handlung zu treiben die erlaubnus erhalten hette, solche doch nach guter ordnung geschehen müßte, dergestalten daß andere Zunfften vndt Handtwerckern an ihren Rechten vnd gerechtigkeiten, die Sie gleichfalls von Mghh hetten dadurch kein unerlaubter eingriff geschehe, sinthemahlen E. E. Zunfft der Gerber, wie beÿgehend Extractus dero Articulbuchs B. fol. 46. sub N° 1 außweiß von MGhh de XV. neben andern articlen auch die Gnädige Erkantnis erhalten hetten, daß die Metzger einand, die rohe heüth od. fell nicht auf mehrschatz abkauffen vnd damit fürkauff treiben, sondern dieselben fell vndt häuth Zu freÿem Kauff kommen laßen sollen beÿ 25. lb welche sowohl der Käuffer als d. verkäuffer ohnnachläßig bezahlen solle, dahero propter identitatem rationis dießes deren Kauff vnd handelßleüthen ebenmäßig verbotten, vndt [55] man es auch ihme Kläger beÿ ged. straff verbotten habe. Vnt weilen 2° derselbe E Es Zunfftgerichts nur verlacht, vndt daselbst nicht Zu erscheinen sich eüserlich Vernehmen laßen, auch auff das erste gebott beÿ 5 ß nicht, sondern auff den 2.ten so beÿ 10. ß angesetzt worden, er erst erschienen alßo daß die gebott undt gerichts köst. sich auff 1. lb 4 ß belauffen, undt Er dabeneben vor E. E. Gericht sich ungeberdig gestellt, so were ihme neben den gerichtskösten 2. lb straff, die Er neben einem Redsatz wohl verdienet angesetzt worden, mit unterth. bitt, Sie beÿ obged. Pr. producirt Erkantnus gnd. Zu manuteniren, mithin dann unbefugten Kläger anzubefehlen des handels mit rohen Häuten Vndt fellen beÿ gemelter straff der 25. lb. sich ins Künfftig Zu enthalten, mithin die verwürckte straffen vnd gebott gelter mit 56. R. 4 ß zu bezahlen, Ref. esp.
Deme ged. Zunfft, vor bemelten Extractum aus dero articul buch beÿgelegt, welcher der in sich haltet, wie bereits oben allegirt worden, Alß man die Parthen ferner angehört, habe Kläg. gesagt, Er vermeine nicht, daß einem handelsmann verbotten werden könte außerhalb der Statt häuth einzukauffen, anbeÿ gebetten Ihn so wohl der angesetzten straff von 25. lb vndt 2 lb d als auch der 1 lb 4 ß gerichts kösten zuerlaßen, [54-v] mit dem beÿsatz, daß wann Gegner beweißen werde, daß Er auch den Viehhandel treibe, Er sich umb 25. lb straffen laßen wolte, und da Sie es nicht könte, Sie solche erlegen solte. Warauff H. Not. Rohr als Zunffts. vnd Joh: Jacob Bruder sich auff die contenta ihres Memorialis sich bezogen vndt beÿgesetzt, daß vermög obged. Articuls der mehrschatz verbotten were, vndt wann (2) ein ieder handelsmann solches thun dörffe, die Meisterschafft die ohne dem groß seÿe, Zu grund gehen müßte, (3) der articul keinen Orth benahmsen sondern es aller orth verbotte were, undt (4) wann dergleichen gelitten würde, d leder strich die Schuhmacher mehr fordern, undt alßo die burgerschafft beschwert werden würde, anbeÿ gebetten die gerber, beÿ dem, w. Sie gelernt, Zu manuteniren. Deme Bruder beÿgefügt, daß ohnerachtet Er d. Gerber handwerck erlernt, Er doch keine Haüth kauffen dörffe, w. die gerichts Kösten betreffe, so würde nur alle quartal ein Gericht gehalten, Vndt weilen die Junge Meister darauff getrieben, so habe Er eines zusammen kommen laßen, vnd weilen Spindler nicht erschienen, so weren ihme die unkosten angesetzt, vnd wegen seines unhöfflich verhaltens auff der Zunfft derselben in 2. lb straff condeminirt worden.
Worauff mann d. Articulbuch Zur hand gebracht, [55] worinnen oballegiter articul vom 6. aug. 1600. enthaten, deme in margine nach folgende erläuterung de anno 1684. beÿgefügt worden, daß so viel den Stich vndt pfundtkauff d. großen haüth betrifft, solcher, in der Statt noch gelten, außerhalb der Statt aber die Häuth nach belieben, ja die fell auch in der statt Zu Kauffen vndt Zu bestellen, iedem erlaubt seÿn solle. Auff seithen der Herren Deputirten habe man Zu Mghh. stellen wollen, Ob Sie es beÿ solchen articul laßen, mithin dem Spindler den Häuthhändel ferner gestatten, vndt Ihne von dem straff der 25. lb vnd 2. lb wie auch von den angesetzten Gerichtskösten absolviren wollen.

(f° 76-v) Sambstags den 23.ten Martÿ 1709. pt° bescheids
K. noîe Joh. Wolffgang Spindlers der bitt unterth. umb gn. ertheilung und Communicâon des ohnängst in Causâ Ejusd. Ca. E .E. Zunfft der Gerber ergangegen bescheids. Erk. willfahrt.

(f° 103-v) Sambstags den 27.t Aprilis 1709. pt° Vngeltd
Kin. noîe hanß Wolffgang Spindlers prod. vndth. Memoriale vnd bitten mit beÿlag Num. 1. vnd Erk. ahne die Obere Vngeltdherren gewießen

(f° 107-v) Sambstags den 4.ten Maÿ 1709.
(Bescheid) Freÿtags den 8.ten Marty 1709. In Sachen Johann Wolffgang Spindlers deß burgers vnd handelßmanns allhier Kläger ane Einem, entgegen vnd wider E. E. Zunfft der Gerber beklagten am andern theil, ist pt° verbotts deß handels mit wahren häuthen vnd fellen wie auch pt° angesetzter straff Erkandt, Würd dem Kläger der Ein: vnd Verkauff der häuth vnd fell nach innhalt deß Decrets vom 4.ten Augusti 1600. vnd darauff erhaltender erläuterung de aô 1684. noch ferner gestattet, mithin derselbe von denen ihme abgeforderten straffen der respectiué 25. lb d vnd 2. lb d wie auch die 1 lb 4 ß gerichts Kösten absolvirt vnd die beklagte alß temere litigantes in die vnkosten dießeitiger instantz condemnirt.

(f° 141-v) Freÿtags den 14.te Junÿ 1709. Joh. Wolffg. Spindler pt° erfährung des ungelts
Obere Vngels herren laßen per Hn Friden proponiren, es seÿe Johann Wolffgang Spindler angeklagt worden, daß Er beÿ H. Dr Pappelier 18 frt. frücht gekaufft vnd weg geschickt, vndt kein Zeichen in Ungelt dazu gelößt habe, man habe nicht allein den Sackträger vnd Kornwerffer sondern auch den fuhrmann darüber gehört, welche alles Clar auß gesagt, daß auff des Spindlers befehl die früchte weggeführt worden, vndt Er gesagt habe, daß alles richtig seÿe.
Worüber mann den Spindler gehört, welcher sich damit entschuldigt daß als er das Zeichen lösen wollen, das Ungelt haus Zu gewießen were, welche entschuldigung sehr schlecht seÿe, deßwegen man davor gehalten, daß Er neben erlag der Vngelts gebühr mit einer straff von 5. lb angesehen weden könte. Erk. bedacht Gefolgt.

Jean Helck se plaint aux Quinze que Jean Loup Spindler tarde à régler le transport de graisse de poisson

1711, Protocole des Quinze (2 R 115)
(f° 181-v) Sambstags den 11. Julÿ. – Johann Helck Ca. Joh: Wolffgang Spindler
G. nôie Joh. Helcken des burgers vndt Schiffmanns alhie Cit. per sched. Johann Wolffgang Spindler, den burger vndt Handelßmann alhier, prplis hat demselben 12 Tonnenfisch schmaltz anhero geführet, davon Selbiger die fracht nach Mghherrn bescheÿdt vom 11. May jüngst difficultire, bittet denselben dazu obrigkeitl. anzuhalten. K. Citatus præsens bittet Zu mehrerm bericht deputationem. G. s. Erk, an die Oberen Kauffhauß Hhn. Verwießen.

Une affaire de marchandises dont le détail n’est pas évoqué oppose le Corps des Marchands à Jean Loup Spindler

1713, Protocole des Quinze (2 R 117)
Eines Löbl. Corps des Marchands Ca. Joh: Wolffgang Spindler
Frantz Rudolph König Handelßmann Ca. Joh: Wolffgang Spindler
(f° 89) Sambstags den 1. Aprilis 1713. G. nôe Eines Löbl. Corps des Marchands erscheint H. Lt. Joh: Ernst Schwerdt Cit. per Sched. H. Joh: Wolffgang Spindler prod. unterthäniges Memoriale vnd bitten hadelt wie inhalts. K. Cit. præs. bittet dießer einlag Copiam vndt Zu seiner verantworttung, Term. Ord.

(f° 90) Sambstags den 1. Aprilis 1713. G. noîe Frantz Rudolph Königs burgers undt Handelßmanns alhier Ca. H. Johann Wolffgang Spindler, beziehet such auff des heut dato von Einem Löbl. Corps des Marchands Ca. d.selben übergebenes Memoriale vnd weilen dadurch den Imploranten seine wahren arrestirt worden alß bittet Ihne Zu ersetzung des schadens des unkosten und interesse anzuhalten. K. widerspricht dem gegentheiligen præsentirten schaden per generalia vndt weilen gegen seine Klag wider principalen nimmermehr* erhärten wird, als bittet absolutionem, refusis expensis. G. priora vnd bittet Zu mehrerm bericht deputationem. K. priora. Erk. gebettene Deputation willfahrt. Ober Kauffhauß Hh.

(f° 117-v) Sambstags den 29.ten Aprilis 1713. H. nôe. E. Löbl. Corps des Marchands Ersch. H. Lten Schwerdt gtra Johann Wolffgang Spindler auff productum vom 1. huius will Erklärung vernehmen. Kun Citatus producirt abgenöthigte verantwortung vnd bitten, mit beÿlagen sub Num. 1. 2. vnd 3. Gl. bittet copiam producti vnd die sach Zur Deputation Zu weißen. Erk. Wird copeÿ zugelaßen, vnd die sach ahne die Obere Kauffhauß Herren gewießen.

Jean Loup Spindler a retiré une caisse de marchandises à la halle en en réglant les droits mais en fait transporter deux. Les préposés de la Halle découvrent l’affaire quand le destinataire de la deuxième caisse veut retirer la sienne. Jean Loup Spindler se justifie en déclarant que la caisse lui paraissait petite. Quand on lui demande ce qui était porté sur le bordereau, il répond qu’il s’agissait bien d’une et non de deux caisses et qu’il n’a pas pris garde à l’inscription que portaient les caisses elles-mêmes. La commission estime qu’il y a eu intention de tromper et propose d’infliger une amende à Jean Loup Spindler, ce que les Quinze ratifient.

1715, Protocole des Quinze (2 R 119)
Ober Kauffhauß herren Ca Johann Wolffgang Spindtler den handtelsmann
(f° 338) Sambstag den 14.ten Decembris Johann Wolffgang Spindtler pt° betrugs
Ober Kauffhauß herren laßen per me proponiren, daß Johann Wolffgang Spindtler der handtelsmann allhie den 7.ten huius nach mittag in das Kauffhauß, laut gegebener nachricht Von Herren Gambßen dem Kauffhauß Verwalther gekommen seÿe, umb ein Kistlein mit dergenkling. Zur retiriren, Worvon er auch die gebühr entrichtet hette. hindter rucks aber ohne Vorwißen des Kauffhauß bedienten habe er durch einen Kärchlein Zieher noch ein anders, so ihme nicht, sondern Johann Jacob Porsten dem schwerdtfeger zugehörte, mit dem seinigen wegführen laßen auch ohne den Zoll von dießem Zweÿten bezahlt Zu haben, 3. tag hernach alß den 10.ten dito kame gedachter Porst auch vmb sein Kistlein abholen Zu laßen so man Zwar allenthalben gesucht, aber nicht findten können, in wehrendem suchen erinnerte sich Daniel Riedel der Kauffhauß Knecht, daß jenigen Kärchel Ziehers welcher dem Spindtlerr sein Kistlein nach hauß geführet, und fragte ihn, waß er den Spindler weggeführt ? der geantwortet, spindtler hette ihn heißen Zweÿ Kistlein auffladen, die er ihme auch nach hauß geführt. Worauff H. Gambß nach ihme spindtler geschickt, welcher aber in antwort sagen laßen, er könte ietz nicht in daß Kauffhauß kommen, hette mit seinen Pommerantz in bäumen Zu thun, daß Kistlein wornach man fragte were eben so wohl in seinem hauß alßo in dem Kauffhauß alß man Spindtler hierüber Vorbescheiden und Zu red gesetzt, habe er gestehen müßen, daß Er dem Kärchlein Zieher befohlen beÿde, Kistlein auffzuladen / in der meinung sie weren beÿde sein, weilen ihme das einte Kistlein Zu klein vorkäme und glaubte, die dregen Klingen weren in 2. kistlein Vertheilt worden, und gemeint, es weren 2. halbe Kistlein, hette es, das einte Kistlein nemmlich, dem Porsten bereits überschickt, seÿe ihm unwißend und Zwar daß erste mahl geschehen, könne niemandt sagen, daß er jemal im Kauffhauß einige gefehrden verübt habe. Auff befragen, von wie viel Kistlein in seinem frachtbriefff gedacht werde ? sagte er, nur Von einem, 2° ob er nicht 2. unterschiedliche nahmen auf dießen Zweÿen Kistlein marquirt gesehen ? antwortete, er hette es nicht geachtet, 3° Wann er dann bonâ fide Vermeint, daß beÿde Kistlein ihm zugehörten, warumb er dann den Zoll nur vom einem Kistlein und nicht von Zweÿen abgerichtet habe, und nachgehendts beÿde Kistlein ohne Vorwißen der bedienten im Kauffhauß wegführen laßen ? sagte, er müßte gestehen, daß ein faute Vorgegangen, es were ein error, welches die herren deputirte aber nicht schlechterdings als einen errorem, sondern alß eine rechte frevel: und straffbare sach angesehen, in deme er sowohl auff seinen fracht brieff und auff die nahmen, so auff denen Kistlein stundten, attendiren, alß auch nichts, ohne Vor wißen der Kauffhauß bedienten und ohne völlige richtigkeit wegen deß Zolls gepflogen Zu haben, hette wegführen laßen / sollen, dahero davor gehalten, daß ihme eine straff von 25. lb d angesetzt und abgefordert werden Könte, die Genehmhaltung Zu MG Herren stellend.
Erkandt, soll Spindtler 25. lb d sttaff erlegen.

Jean Loup Spindler dépose la moitié de l’amende en demandant d’être dispensé de l’autre moitié en arguant que sa faute tient de l’erreur et qu’il est confronté à la faillite de plusieurs clients. Jean Loup Spindler va voir le préteur royal qui le renvoie aux Quinze. Le préteur royal estime cependant qu’il faut s’en tenir à l’affaire déjà jugée. Les Quinze déboutent Jean Loup Spindler de sa requête.

1716, Protocole des Quinze (2 R 120)
Johann Wolffgang Spindler pt° mulctæ
(f° 10-v) Sambstag den 25.ten Januarÿ. R. nôe Herrn Johann Wolffgang Spindlers deß burgers und handtelsmanns allhier, producirt unterthäniges ansuchen und bitten, handelt inn halts. Erkandt, soll Implorant ordnungsmäßig einkommen, in deßen aber der Procurator Römer, weilen er wider ordnung gethan, 2. lb. straff erlegen.

(f° 31-v) Sambstag den 8.ten Februarÿ. Johann Wolffgang Spindler pt° mulctæ
Obere Kauffhauß herren laßen per me reassumiren Waß jüngst in sachen Johann Wolffgang Spindlers deß handelßmanns, da er umb erlaßung der ihme angesetzten straff mit einem Memoriam eingekommen, erkandt worden, daß nemmlichen er deßwegen ordnungsmäßig sich aufführen solte, Wann aber seithero Mghherren schon Zum Zweÿten Zusammen gekommen, und er sich nicht mehr sehen laße, so scheine es, maß wolte er die sach nur auff die leicht achsel nehmen, und schertz weiß tractiren, Weßwegen die herren deputirten Zu Mghherren stellen wollen, ob selbiger nicht Zu erhaltung dero authorität dem Stattrichter zur execution geschrieben gegeben werden solle. Erkandt quod sic.

(f° 44) Sambstag den 22.ten Februarÿ. R. nôe Johann Wolffgang Spindtlers producirt unterth. Memoriale mit beÿkommender heffte mulctæ. Erkandt, Ober Kauffhauß herren

(f° 62-v) Sambstag den 7.ten Martÿ. Johann Wolffgang Spindtler pt° mulctæ
Obere Kauffhauß herren laßen per me referiren, daß Johann Wolffgang Spindtler der handelsmann allhier gegenwärtiges Memorial übergeben, dahingehendt, daß er Von Mghherren vmb 25. lb mulctirt worden seÿe, deponire die helffte mit 25. R. undt bitte residui gnd. nachlaß, in ansehung dießer gelt Klämmen Zeiten, da er auch in Zweÿen fallilmenteren nicht geringen schaden erleÿdten müße, Zumahlen der fehler in unwißenheit begangen Worden seÿe. Beÿ der deputation habe er sich auff die contenta seiner Memorialis bezogen und ferner nichts beÿ zu setzen gewußt. Auff seithen der Herren Deputirten stelle man die sach lediglich zu Mghherren, ob sie dem Imploranten in ansehung beÿgebrachter ursachen daß residuum in gnadern nachlaßen wollen.
Erk. wird Implorant in seinem begehren ab: und dahin anerwißen, daß er die restirende 25. R. auch noch erlegen solle.

(f° 143) Sambstag den 20. Junÿ. pt° mulctæ
R. nôe Johann Wolffgang Spindtlers producirt abermahlen höchst flehendtliches Memoriale und bitten, Ego liß selbiges ab. dahin gehendt, daß Mghherren belieben Wolten ihne der übrigen Helffte der straff gn. Zuerlaßen. Erkandt bedacht.
(f° 147) Sambstag den 20. Junÿ. Johann Wolffgang Spindler pt° mulctæ
Herr secretarius Frid berichtet, daß nach dem es dißen wegen beÿ MGHerren die meinung gehabt, daß Wegen deß Spindtlers sach mit Herren Prætore Regio geredt werden solte, er gelegenheit gehabt solches in Werck Zusetzen, Welcher bedütten, daß Spindtler Zwar beÿ ihme sich angemeldet, und weilen er gesagt, es seÿe ihme unrecht geschehen, er ihn hieher gewießen an Mghherren die ihme Weißen Werden, Waß unrecht were, und daß Er der meinung were, daß wann einmahl ein bescheidt ergangen, man es dabeÿ zulaßen und selbigen Zu exequiren hette. Zu Mghherren stellend, ob sie sich mit deßen gedancken conformiren wollen.
Erkandt beliebt, und soll ihme dem Spindtler wegen seiner hartneckigkeit ein starcker redsatz darzu gegeben werden.

Les Quinze déboutent Jean Loup Spindler de sa demande d’être dispensé des logements militaires

1721, Conseillers et XXI (1 R 204)
Joh: Wolffgang Spindler und sein tochtermann halten an umb befreÿung Von d. Einquartierung, Werden abgewiesen. 251.
(p. 251) Montag d. 3. 9.bris. M. Mosseder Nomine Johann Wolffgang Spindlers und Johann Daniel Gollen beeder handelsgemeinere und burgere allhier producirt unterthäniges Memoriale und bitten puncto befreÿung von der Einquartierung gegen Zahlung einer ledientlichen Summ in geldt handelt innhalts.
Ist Erkandt, Werden die Imploranten mit ihrem begehren gäntzlichen abgewießen.
Deputati H. Rthh. Richßhoffer und H. Rth. Bilonius

Jean Loup Spindler meurt le 11 octobre 1734 à l’âge de 77 ans en délaissant pour héritiers ses neuf petits-enfants issus de sa fille Marie Salomé. L’actif de la succession s’élève à 1 348 livres, le passif à 4 964 livres,

1734 (23. 9.br), Me Brackenhoffer (Jean, 4 Not 37) n° 318 (1895)
Inventarium und beschreibung aller derjenigen liegend und fahrender Haab und Nahrung, Schuld. und gegen schuld., überall nichts davon außgenommen, so weÿl. der Wohl Ehrenvest und Wohl vorgeachte herr Johann Wolffgang Spindler, gewesener Vornehmer Handelsmann vnd burger allhier Zu Straßburg nunmehr seel. nach seinem den 11. Octobris jüngst aus dieße Zeit und welt genommenen tödl. hintritt ane Nahr. hier Zeitl. Verlaßen, Welche heut dato auf freundliches ansuchen erfordern und begehren des Ehrenvesten und Vorgeachten H. Johann Jacob Bürckels, handelsmanns und burgers alhie, als geordnet und geschworenen Vogts H Johann Daniel, Jungfr. Margaretha Salome, Georg, Johann Friderich, Gottfried, Christian, Philipp Jacob, Mariæ Dorotheæ und Frantz Wilhelm der Gollen, alle längst weÿl. Frauen Mariæ Salome gebohrner Spindlerin mit H. Johann Daniel Gollen dem schuemacher und burger alhier ehel. erzeigter Kinder, als des Verstorbenen H. Spindlers seel rechtsmäßigen Erben – Actum Straßburg d. 23. Novembris Anno 1734

In einer alhier Zu Straßburg ane der Knoblochs gaß gelegener hiehero gehörigen behausung sich befund. hat
Höltzen und Schreinwerck. Auff der Bühn, Auf der 2. bühn, In der Cammer B, In der obern Stub, In der Camin Cammer, Im obern Hauß öhren, In der Cammer C, In der Wohnstub und Cammer derneben
Eigenthum ane einer behaußung. Neml. eine behaußung, hoff, hoffstatt mit das jenige Kleine stöcklein oder Gebäu, worinnen die bauchkuchen ist, samt deren steinern hinter: oder ruckmaur, auch allen übrigen begriffen, weithen, Rechten, Zugehördt und Gerechtigkeit, gelegen alhier Zu Straßburg an der Knoblochs gaßen, eins. neben H. Hieronÿmus König dem Banquier, anders. neben einem der hießigen Universitäts zugehörigen behausung hinten auf die Gastherberg zum Thiergarthen stoßend. Davon gibt man 20. lb d ad 4. pro C° gerechneten Zß alle jahr auf d. 1. Martÿ soll man dem löbl. Stifft Weÿßenhauß alhier ablößig in Capital mit 500. lb. Weiters 20. lb auch à 4 pro Ct° gerechneter Zinnß jahrs auf d. neml. tag d Stifft St. Marx alhier ablößig in Capital mit 500, It. 22 lb 10 ß Zinß ad 4 ½ pro C°gerechnet soll man alle jahr auf d 1. 8.bris Hr Frantz Ösinger C. C. Actuario so in Capital abzulößen 500. lb, It. 30 lb ad 4. pro Cento gerechenten Zinß soll mann alle Jahr H. Friderich Mich. Böhmen treueÿferig. Pfarrh. in der hiesig. Prediger Kirch auf d. 28. Februarÿ thut in Capital 750. lb. Also sammenthafft 225* lb, sonsten aeber freÿ leedig und eigen in d. vermög HN Von denen H. Werckmeistern de dato den 20. 9.bris 1734. æstimirt und angeschlagen word. Vor und umb 2259. Solchemnach erhellet, daß weil die darauf hafftende Capitalia dem der Hh. Werckmeistere gleich seind, der behaußung halben hier niecht aus zuwerffen. Darüber bes. i.. t. perg. Kauffbrieff alh. C.. C. stub und mit dero anhang. Insigel werwahret de dato 14. Maÿ 1712. Ferner i. dgl. Kauffrieff auch aus der C. C. stub dedato 24. Februarÿ A° 1691.
Series rubricarum, Sa. haußraths 101, Sa. weins und leerer faß 37, Sa. der Waaren 304, Sa. Silbers 24, Eigenthum an i.r behaußung (o), Sa. schulden 880, Summa summarum 1348. lb – Schulden 4964, Mehr passiva als Activ-Nahrung 3616 lb
Zweiffelhaffte und Verlohrene Schulden 1577 lb

Sépulture, Saint-Nicolas (luth. reg. 1708-1745, f° 66-v, n° 32)
1734. Mont. d. 11. 8.bris Morgens Vor 3. Uhr starb H. Johann Wolffgang Spindler der handelsmann und burger allhie Wurde Dienst. d. 12. dito nach mittag 2. Uhr auff S. Helenæ Zu erden bestattet æt. 77 jahr 6 Monat weniger 7 tag. T. Johann Daniel Goll als Tochtermann (i 68)


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