Tanneurs


1746, Protocole des Quinze (2 R 156)
Inscription de l’apprenti François Louis Burry
Le tanneur et marchand de cuirs Emmanuel Reffold porte devant les Quinze l’affaire qui l’oppose au Corps des tanneurs suite au refus d’inscrire son apprenti. Le capitaine de Rathsamhausen a mis en pension chez lui dix années plus tôt François Louis Burry, fils d’un vivandier. Comme le jeune garçon souhaite apprendre le métier de tanneur, le maître a demandé au Corps des tanneurs de l’inscrire comme apprenti. Les Tanneurs qui doutent de sa naissance légitime excipent du règlement et renvoient le pétitionnaire aux Quinze. Emmanuel Reffold produit différentes pièces d’après lesquelles les parents de François Louis Burry sont morts à Pisek en Bohême en recommandant leur fils au capitaine de Rathsamhausen. Le jeune garçon est né à Duttlenheim comme en témoigne son extrait de baptême. Emmanuel Reffold demande aux préposés généraux des métiers d’autoriser son inscription.
Le Corps des tanneurs estime que le certificat est suspect puisque l’acte de baptême indique que les parents sont de Saverne et que le père est absent ; une femme qui souhaiterait cacher une naissance illégitime n’aurait pas agi autrement. Il demande une pièce authentique et légalisée. Emmanuel Reffold réplique qu’il n’y a pas lieu de mettre en doute le certificat d’un pasteur ni celui d’un capitaine qui n’ont aucun intérêt à tromper quiconque.
La fin de l’affaire est consignée dans des fragments de pages qui manquent. L’expédition que les Quinze délivrent de leur jugement une semaine plus tard permet de savoir que les Tanneurs sont tenus d’inscrire l’apprenti et sont condamnés aux dépens.

Emanuel Reffold ca. E. E. Handwerck der Rothgerber pt° einschreibung Frantz Ludwig Burry
(p. 450) Freÿtag d. 22. Julÿ. Christmann nôe Emanuel Reffold des Rothgerbers, lederhändlers] und burgers allhier Ca. E. E. handwercks der Rothgerber Ober meister producirt 2. Wiedrige bescheid, Wovon pplis an Mghh. appellirt, bitt unterthänig Verzeichnuß dießer appellation und will ad proximam dazu Verkünden laßen.

(p. 502) Sambstags d. 20. Augusti. Christmann nôe Emanuel Reffold in actis Ca. E. E. Handwerck der Rothgerber Obermeister auch in actis, prod. appellations Klag mit beÿlag sub N.is1. 2. 3. 4. Roemer bitt cop. et T. O. Obtinet.

(p. 530) Sambstags d. 3. Septembris. Idem [Christmann] nôe Emanuel Reffold in actis Ca. E. E. Handwerck der Rothgerber Obermeister, erhohlt prod.m vom 20. august jüngst. Roemer prod. untherth. Exceptiones juncto petito, und beÿl. Sub Lit. A. Christmann, bitt Cop. et depp.on. Roemer laßts Zu Erkandt in beeden Stücken willfahrt. Obere handwerckshn.

(p. 556) Sambstags d. 10. Septembris. fahrt. Obere handwerckshh. laßen per me referiren, es habe Emanuel Reffold der Rothgerber, lederhändler und burger allhier, beÿ MGhh. den 22. Julÿ Ca. E. Ehrs. Handwerck der Rothgerber Obermeister Zweÿ Wiedrige handwercks bescheide producirt, Vermög welchen derselbe puncto einschreibens Zum Jungen Francisci Ludovici Burry wie Mgh. verwießen worden, Von dießen beeden bescheiden habe der Implorant an Mgh. appellirt seiner interponirte appellation Verzeichnuß gebetten und erhalten, auch Zufolg deßen d. 20. Augusti auch jüngst seine unterthänige appellations Klag samt beÿl. Sub N.is 1. 2. 3. et 4. übergeben, Vorstellend, welcher gestalten der herr Von Rathsamhaußen, ehemaliger Capitaine unter dem Regiment d’Alsace von ohngefehr 10.Jahren einen Knaben nahmens François Louis Burry, Weÿl. Christian Lienhard Burry geweßten Vivandier ehelich erziehles Söhnlein Zu Ihme appellanten in die Kost gegeben, und Weilen gedachter Knab während obgemelten Zehen Jahren sich Jederzeit Fromm, Fleißig und getreu auffgeführet, und einen sonderlichen lust Zu dem Rothgerber handwerck spühren laßen, als habe gedachter H. Von Rathsamhaußen mit dem appellanten des Knaben halben das Kostgelt regulirt, Weßentwegen er denselben beÿ den hochverordneten Obern Handwercks hh. den 8.ten Julÿ jüngst lauth mitgehende beÿl. Sub N°1 angegeben, und d. 11. besagten Monaths beÿ E. E. Handwerck der Rothgerber ordnungsmäßig wollen einschreiben laßen, anestatt aber deß er eingeschrieben wurde, seÿe von gegenth. Meisterschafft Erkanndt worden, daß weilen der 11.t artickel der neuen handwercks ordnung die unehliche Kinder Zum handwercks laße, die Meisterschafft aber sich auff den 4. Artickel gedachter ordnung beruffen, seÿe der Implorant zu erlauterung dießen beeden artickel an Mghh. zu verweißen, wie solches der beÿ dem protocoll befindliche bescheid Vom 22.t Julÿ jüngst mit mehrerem wieße. Hierauff habe der appellant das sub N° 2 mitghende attestatum von Hn Von Rathsamhaußen erhalten, worauß nicht nur allein erhelle, [p 558] daß des quæstionirten Knaben sein Vatter ein vivadier geweßen, deßen Sohn von Ehrlichen Eltern herkomme, welche im Monath martio Zu Pisek in Böhmen gestorben, sondern daß auch gedachte Eltern auff ihrem Todtbett den H. Von Rathsamhaußen umb die obsorge über Ihren Sohn instendig gebetten hatten, Zufolg dießes Attestat, habe appellant durch Eckert, den rathsbotten, E. E. Handwerck der Rothgerber hiemit gehenden acte sub N° 3. significieren laßen, anbeÿ nochmahlen beÿ Versammleten handwerck gebetten, Ihme in ansehung dießes attestati François Louis Burry als einen Jungen Zu Zuschreiben, wäre aber dießem ohngeachtet den d. 11. Junÿ ergangenen bescheid Verwießen worden, wann dan* der Sub N° 4 Vorgelegte tauffschein clar weiße daß die gemeldter Knab zu Dittlen, Straßburger bistum gebohren, deßen Eltern Christian Reinhard Burry und Elisabetha gebohrne Laußin geweßen, das Vatters profession auch durch obiges attestatum sub N° 2 besteiffet worden, mithin daraus folgen daß derselbe von Ehrlichen Eltern gebohren, die weder unter die in dem 4.ten noch unter die in dem 11.t artickel der neuen handwercks ordnung beschriebene persohnen zu rechnen, auch wieder Ihn, den Knaben selbsten nicht das mindeste eingewendet werden Könne, als gelangen an MGHh. des appellanten gehorsamst bitten, dieselbe gnädig geruhen wollten, in rechten zu erkennen und auszusprechen, daß der appellant Frantz Ludwig Burry als welcher Von Ehrlich und Ehelichen Eltern gebohren in die Lehr anzunehmen berechtiget, mithin derselbe von gegentheiliger Meisterschafft in conformitæt des Von denen Oberen handwercks Hhn auß gestellten scheins in die lehr ein zu schreiben seÿe, idq. ref. exp.
Hierauff hätten die appellaten den 3. hujus unterthänige Exceptiones sambt beÿl. Sub lit. A eingegeben und darinn vorgetragen, es würde überflüßig seÿn wann appellaten Mghh. die nothwendigkeit eines authenti- [p 559] schen tauffscheins beÿ einschreibung eines Jungen weitläuffig deduciren wollten, indeme dießes eine alleine und jedermann bekandte sach seÿe, Allen Mghh. Würden aus dem Von dem appellanten selbst producirten tauffschein Sub N°4 und denen darüber gemachten remarques selbsten ohnschwehr ersehen, daß deßelbe als gültig ohnmöglich Könne angenommen, sondern Vielmehr als suspect müße verworffen Werden. Es habe Zwar der appellant dießem tauffschein größere authenticitæt durch das Sub N° 2 beÿgelegte attestat ertheilen wollen aber eben dadurch die Sache weit suspecter gemacht, dann betrachten Mgh. dießen tauffschein selbsten, so seÿe solches aus dem Kirchenbuch Zu Dittlenheim gezogen und die Eltern sollen doch Zu Elsaß Zabern wohnen und der Vatter abweßend geweßen seÿen, Wer sollte aber wohl glauben können, daß ein ehrliches und in einer statt Wohnhafftes Weib Zu solcher Zeith Ihr domicilium und Ehemann Verlaßen, und ane einem fremben orth Kindbetterein werden sollte, aus der beÿl. Sub Lit. A. werde man clar sehen, daß auch die in dem tauffschein benahmste Eltern Zu Keiner Zeith weder als burger noch Schirmer Zu Zabern wohnhaft geweßen seÿen, mithin am tag liege, daß Wo nicht die Mutter selbst Ihren nahmen Verläugnet, wenigstens doch dieselbe ihr domicilum [-] nahmen falsch an [manquent six lignes en fin de page]
[p 560] horsambstes Zumahlen rechtliches bitten, Sie gnädig geruhen wollten Zu Erkennen und auszusprechen, daß der Von dem appellanten Sub N° 4 Vorgelegte tauffschein als insufficient Zu verwerffen und er einen gültigeren und legalisirten Extract beÿ zu bringen schuldig seÿe, ids. ref. exp.
Auff geschehene Weißung habe der Implorant und respect. Appallant nicht nur contenta seines appellations: Klag und petitj wiederhohlt, sondern auch unterthänige replicas Vorgelegt und darinn exponirt 1° daß der tauffschein so lang für gültig und authentisch anzusehen und zu halthen, biß gegnern erweißen würden, daß der H. Pfarrer Von Ditlen durch ausstellung deßelben ein falsum begangen, oder solcher an sich selbsten ungültig und unkräfftig seÿe, daß aber 2.do das attestat von H. Von Rathsamhaußen den besagte tauffschein noch verdächtiger mache, seÿe ein frevelhafften einwurff, welcher appellant biß auff deßelben zurückkunfft wille beruhen laßen. wer Könte sich wohl träumen laßen, daß ein Cavalier und ein Pfarrherrn so hierin Klein Interesse haben falsche schein und attestata ausstellen und Von sich geben wurden, daß aber der quæstioirte tauffschein legalisirter solle vorgeleget werden, wie prætendirt werden seÿe solches Von einem Pfarrherren in dem land ausgestellt und mit seinem pittschafft u unter [-]lbe nach hießiger [manquent six lignes en fin de page]
[p 561] allda Ihr domicilium gehabt, es komme ja eines vivandiers oder Soldaten Ehefraun die bald de bald dortsich* auffhalten, an einem orth wo sie nicht (*) oder domicilirt, und zwar in abweßenheit Ihres mariti leichtlich Kindbetterin werden,
Auff seithen deren Appellatischen Meisterschafft seÿe Zugegen geweßen Johann Rösch als Obermeistern H. Joh: Christian Röderer (der ältere*), Frantz Joseph Meltzheim und Joh: Diebold [-] d. ältere, alle Rothgerbere, welche auch [-] Ihre in Exceptionibus genommemen Conlcusiones [wieder]hohlt mit dem beÿsatz, daß die difficultæt [-] des Jungen anzuwecken, von E. E. Herrschafft [-] werde, weilen ihme Zu keiner Zeith [-] könne mitgetheilt werden [-] sich zu setzen tüchtig [-] hielte, dafür, weilen [manquent onze lignes en fin de page où se termine l’acte]

(p. 613) Sambstag d. 17. Septembris. Ego referire, daß communication nachstehender bescheiden begehret und folgender maßen Zu papÿr gebracht worden.
Bescheid. Sambstags d. 10. Septembris. In Sachen Emanuel Reffold, des Rothgerbers und burgers allhier, appellanten, an einem, entgegen und Wieder E. E. Handwercks der Rothgerber Obermeister, appellaten, am andern theil, auff producirten handwercks bescheid, Vermög welches der Implorant puncto einschreibens Zum Jungen Francisci Ludovici Burry, an Uns verwießen Worden, Interponirte und Verzeichnete appellation, Übergebene appellations: Klag sambt beÿl. Sub N.is 1. 2. 3. et 4., juncto petito, Wir geruhen wollten, in Rechten zu erkennen und auszusprechen, daß der appellant berechtiget, Frantz Ludwig Burrÿ als welcher Von ehrlichen und ehelichen Eltern gebohren, in die Lehr anzunehmen, mithin derßelbe von gegenth. Meisterschafft in conformitæt des Von denen Obernhandwercks Herren auß gestellten Scheins in die lehr ein zu schreiben seÿe, idq. ref. exp.
des appellaten Vorgelegte Exceptiones mit beÿl. Sub lit. A und angehencktem bitte, Wir geruhen wollten Zu Erkennen und auszusprechen, daß der Von dem appellanten Sub N° 4 Vorgelegte tauffschein als insufficient Zu verwerffen und er einen gültigeren und legalisirten Extract beÿ zu bringen schuldig seÿe, ids. ref. exp.
Gebettene, bewilligte und beseßene deputation, auch all übrigens derer Parthen angehörtes Vor: und anbringen, ist derer herren deputirten abgelegten relation nach Erkanndt, daß Zufolg revidirten handwercks: ordnung die appellaten schuldig seÿen, François Louis Burry in conformitæt des Von denen Obernhandwercks Herren auß gestellten Scheins, als einen Lehrjungen beÿ dem appellanten einzuschreiben, compensatis expensis.
Zu Mghh. stellend, ob dieße bescheid in formâ prælectâ denen Parthen Zu communiciren seÿen, Erkandt quod sic.

Secrétaires de la tribu

1728, Protocole de la tribu des Tanneurs (XI 358)
Jean Philippe Lichtenberger est nommé secrétaire de la tribu pour remplacer le défunt Daniel Rohr

(f° 179-v) Donnerstag den 26. Februarÿ A° 1728
Annehmung eines neuen Zunfftschreibers – Auff proposition hochgebietenden herrn Oberherrn, daß auff hochneneigten consens Ihro hochad. Excell.. herrn Prætoris Regÿ die beÿ dieser Ehr. Zunfft vacirende Zunfftschreibereÿ mit Notario Johann Philipp Lichtenberg conferirt werden dörffe, Wurde mir selbige anvertraut, und Ich pro ordinario Zum Zunfftschreiber angenommen, um solche Wie herr Notarius Daniel Rohr seel. gegen Emolumenten genoßen Zu Versehen.

1741, Protocole de la tribu des Tanneurs (XI 358)
Jean Jacques Hess est nommé secrétaire de corps des selliers français après que le précédent titulaire Jean Frédéric Christiani a été nommé greffier à la Chambre des Contrats. Le secrétaire de la tribu donne son consentement en arguant qu’il ne maîtrise pas assez le français.

Johann Jacob Heß, Notarius, wird Protocollist E. E. Meisterschafft der frantzösischen Sattler ane statt Herrn Lt. Johann Friderich Christiani
(f° 312-v) Montag den 18.t Decembris Anno 1741. – Martin Choisy, Antoine Rollet, François Marly, Jean Huissier, die Vier geschwornen E. E. Meisterschafft der frantzösischen Sattler alhier stunden Vor, vnd baten, weilen Herr Lt. Johann Friderich Christiani, so ihnen von gnädigen Heren den XV.rn mit mein des Zunfftschreibers Consens, Zum Protocollisten gegeben war, nachdem er Contractuum Actuarius worden, die Charge des Protocollisten übergeben, daß man Ihnen einen andern Protocollisten oder Greffier vorsetzen, und Zwar wolten sie Herrn Johann Jacob Heßen, Notarium und burgern alhier in Vorschlag gebracht haben.
Nachdem ich der nunmahlige Zunfftschreiber befragt worden, ob ich diesen Corps der frantzösischen Sattler, nicht auch alß Grefier dienen wolte ? aber ich darauff Zur Antwort ertheilt, weilen ich der frantzösischen Sprach nicht vollkommen kundig, daß ich mir nicht getrauerte, diese Charge Zue ersetzen.
So wurde Erkant, daß Herr Johann Jacob Heß, Notarius und burger allhier dem Corps der frantzösischen Sattler Zum Protocollisten constituirt seÿn solle, mit dem beding, daß Er dem Herrn Zunfftmeister oder mir dem Zunfftschreiber part geben solle, so offt beÿ gedachtem Corps ein neuer Meister angenommen, ein Lehrjung eingeschrieben und ein Lehrjung ausgethan wird, welches er dem Herrn Zunfft Meister nachzugeleben, mit gebender Hand versprochen.

1756, Protocole de la tribu des Tanneurs (XI 359)
>Après la mort de leur secrétaire Jean Philippe Lichtenberger, les échevins de la tribu des Tanneurs nomment pour le remplacer le luthérien Jean Charles Fické le 13 mai 1756 d’après le principe de l’alternative puisque le dernier secrétaire, élu chez les Maçons, était catholique. Jean Charles Fické quitte les Drapiers et s’inscrit chez les Tanneurs en décembre de la même année.

(f° 68) Donnerstag den 13. Maÿ Anno 1756
S. T. Herr Nicolaus Peter Haxo, des beständigen geheimen Regiments derer Heren Räth und Ein und Zwantzig hochansehnlicher beÿsitzer und dieser E. Zunft hochgebietender herr Oberherr proponirt E. löbl. Schöffen Collegio, daß weilen vorgestern als den 11.ten dieses Monaths Maÿ herr Johann Philipp Lichtenberger, Notarius und dieser E. Zunft gewesener Zunftschreiber seelig verschieden, man nunmehr Zu der Wahl eines andern tüchtigen Subjecti Zu schreiten hätte. Weilen nun der letzterwehlte Zunftschreiber beÿ E. E. Zunft der Maurer der Catholischen Religion zugethan ist, als erfordern dermalen die Königl. verordnete Alternatif auf dieser E. Zunft einen Zunftschreiber von Evangelischer Religion zu erwöhlen.
Worauf man zu der Wahl, und zwar in conformität der von dem hochgebietenden herrn Oberherren gethane Proposition an sich selbsten geschritten. Da dann unanimiter zu einem Zunftschreiber dieser E. Zunft erwehlet worden
Herr Johann Carl Fické, Notarius juratus, Practicus und burger alhier.
Zufolg deßen dann derselbe gleichbalden beschickt worden, und nach deme Er erschienen, machte man die in Gunsten seiner beschehenen Denomination Ihme bekannt, und truge ihme also für in das Künfftige die Zunftschreibereÿ E. E. Zunft der Gerber auf, welcher dann die Ihne überlaßene Commission mit schuldig gehorsamstem Danck acceptirt, und nachdeme Ihme gleichbalden in der herren Schöffen beÿsein die Zunftschreiber Ordnung vorgelesen worden, præstirte Er das gewohnliche Juramentum.
Das obige den 13. Matiers Anno 1756 Von E. E. Zunfft der Gerber Löblichem Herrn Schöffen Collegio Vorgenommenen handlung durch mich unterschriebenen hierzu in specie requirirt geweßenen Notarium behörig protocollirt und hiehero fideliter decopiret worden, bescheint facte collatione, Straßburg den 7.ten Augusti 1756.
Johann Friderich Lobstein, Notarius juratus (mit Handzug)

1780, Protocole de la tribu des Tanneurs (XI 359)
Le maître de la tribu expose le 14 novembre aux échevins qu’il est nécessaire de désigner un nouveau secrétaire après que Jean Charles Fické qui en remplissait les fonctions est mort le 31 octobre. Les échevins ajournent la nomination pour trouver un notaire catholique qui doit remplir ces fonctions d’après le principe de l’alternative et décident de se rendre à l’étude du défunt pour prendre possession des pièces concernant la tribu. La commission qui s’est rendue le 14 novembre à l’étude de Jean Charles Fické rend compte de sa visite. Les échevins nomment un nouveau secrétaire le 16 décembre. Comme les deux notaires catholiques qui ne sont pas secrétaires de tribu, Zæpffel et Batteincourt, déclinent l’offre des Tanneurs, le choix se porte sur un notaire luthérien, en l’occurrence Jean Lederlin qui prête serment le même jour. – Les Conseillers et les Vingt-et-Un confirment la nomination

Dienstag den 14.ten Novembris 1780
Herr Lt. Treitlinger dißjähriger Herr Zunfft meister hat beÿ dießer Versammlung vorgetragen, daß weilen auf das de 31.ten jüngstverfloßenen Monaths Octobris erfolgte Absterben Weiland Herrn Notarÿ Johann Carl Ficke dißortig geweßten Zunfftschreibers die Stelle eines Zunfftschreibers leedig worden, dieses Amt aber wegen denen beÿ dießer Jahrs Zeit vorfallenden häuffigen Zunfft Geschäfften nicht lange unersetzt bleiben kan, als hat er die Entscheidung dieses Sache Hochlöblichem Schöffen Collegio anheim stellen wollen.
Nach gemachter Überlegung und Umfrage, Haben Herren Exsenatores Dreÿer, Groß und Choissy ihre Meÿning dahin eröffnet, daß weilen vorgesagter verstorbene Zunfftschreiber der Augspurgischer Confession beÿ pflichtete, folglich nach Erheischung der Alternative durch ein Subjectum Cathol. Religion ersetzt werden sollte, sich aber in dergleichen Subjectum beÿ Gnädigen Herren Räth und XXI. pro Notariatu gemeldet, als solle wan diese Wahl noch Zur Zeit suspendiren, die übrigen anweßende Herren Schöffen haben ihr Gutachten dahin ertheilet, daß Hn Lt. Treitlinger und Hr. Lt. Lachausse zu ersuchen und insoviel nöthig zu authorisiren seÿen, in Begleitung Notarÿ Ensfelders so hierzu committirt, vor allen dingen die in der Schreibstub des Verstorbenen Zunfftschreibers befindliche dieße Zunfft angehende Schrifften ins besondere aber samtliche Roles Zu beziehen, und damit ermittelst einer Berechnung ersehen Zu können wie viele Zunfft Gelder durch Defunctum eingezogen worden, und wo solche hingekommen, um als dann sowol dieser wegen als auch wegeb der Wahl eines andewärtigen Zunfftschreibers fernerer Verfügungen treffen Zu können. Welchem letztern Concluso obbesagte Herren Dreÿer, Groß und Choissy ebenfallls beigetreten.

Dienstag den 21. Novembris 1780 – Herr Lt. Treitlinger referirt, daß er mit Zuziehung Herrn Lt. Lachausse und Not. Ensfelders Zu Befolgung der Deliberation vom 14. hujus gestern die samtliche Zunfftschriften aus Herrn Notarÿ Ficke seel. behaußung erhoben und auf dieße Zunfftstub habe bringen, sofort eine Berechnung über diejenige Gelder welche besagten Zunfftschreibers Wittib und Erben in Handen habe, sollten nach maßgaab der Rôles verfertigen laßen, Krafft deren ersichtlich, daß Herr Ficke eine summ vom 1883. lb schuldig seÿe, worauf er die Wittib des Zunfftschreibers sommirt ihre gewißenhaffte Erklärung Zu thun, wie viel Zunfft gelder sich dann in ihres Mariti Succession vorgefunden, auf welche sommation sie in instanto declarit, daß sich keine Zunfft Gelder auf absterben ihres Ehemanns vorgefunden haben. Er bittet alßo ein Hochlöbl. Collegium der Herren Schöffen ihm eie Außweißung dißfalls Zu ertheilen (…)
Zunfft Schrifften betreffend (…)
Zunfft Gelder belangend (…)

Sambstag den 16. Decembris 1780 – Da die auf Ansterben Weiland Herrn Notarÿ Johann Carl Ficke ledig gewordene die Stelle eines Zunfftschreibers verschiedener trifftiger Ursachen und besonders der vorkommenden häuffigen Geschäfften halben ohnmöglich länger mehr unersetzt bleiben kan, so ist die heutige Versamlung des Löbl. Schöffen Collegii und am Ende angestellt worden, die würckliche Wahl eines Zunfftschreibers vorzunehmen.
Hier solte zu Befolgung der Alternative ein Subjectum von Catholischer Religion sich dieses officii Zu erfreuen haben, angesehen Herr Ficke seel. der Augspurgischen Confession beÿpflichtete, wann man aber in Erwegung Ziehet, daß nur Zween Notarii Catholischer Religion so noch Keine Zünffte haben, vorhanden sind, davon der eine namens Herr Zäpffel Zur Probe daß er dißortige Zunfftschreibeÿ keines wegs verlange, erst vor einigen Tagen sich beÿ E. E. Zunfft Zur Mörin Zünfftig aufnemhnen laßen, in Hofnung die dortige weitbeßere Zunfftschreibereÿ erhalten, der andere aber namens Herr Batteincourt auf dißeitige Zunfftschreibereÿ so gar schrifftlich Verzug gethan, so bliebe kein ander Mittel übrig als sein Augenmerck hiebeÿ auf ein Subjectum Evangelischer Religion Zu richten, Von dieser mehrern Anzahl sind etliche in Vorschlag gegeben, nach gesammleten Stimmen aber Zum würcklichen Zunfftschreiber per vota majora erwählet worden
Herr Johannes Lederlin Notarius jur: und burger allhier Evang. Religion.
Zufolg dieser Zu seiner Gunsten ausgefallenen Wahl, wurde derselbe alsbalden beschickt und auf sein Erscheinen Ihme die getreueste Besorgung der Zunfftschreiberetÿ E. E. Zunfft der Gerber anvertraut, Welcher dann auch dieses Ihm übergebene Officium mit schuldig gehorsamsten Danck acceptirt und nach deme ihme gleichbalden in der Herren Schöffen beÿseÿn diejenige Puncten auf welche er angenommen worden, vorgelesen auch auf die genau Haltung der Zunfftschreibereÿ Ordnung erinnert ware hat er das gewohnliche Juramentum præstirt und somit in Eid und Pflicht genommen worden. Mit ausdrucklichem Anhang und Vorbehalt jedoch, daß weilen man die Alternative nothgedrungener maßen hiebeÿ überschreiten müßen, so solte solche Stelle nach deren Erledigung Zweÿ mal mit Catholischen Subjectis ergäntzt werden.
Puncten, auf welche vorherige Zunfftschreiben angenommen worden
1) Solle der Zunfftschreiber die einzunehmende Gelder nicht anders als beÿ den (…)

Les Conseillers et les Vingt-et-Un confirment l’élection du luthérien Jean Lederlin après avoir constaté que les deux notaires catholiques renoncent au poste à pourvoir.
1780, Conseillers et XXI (1 R 263)
H. Notar. Lederlin wird zunftschreiber E. E. Zunft der Gerben. 524.
(p. 524 [détruite]) Montag den 18. Decembris 1780. (p. 525) Ficke die Zunftschreibereÿ alda vacirend [wor]den, zu deren wiederersetzung ein sub[jectu]m von Cathol. Religion ratione alternativæ hätte ernannt Werden sollen, da aber unter beeden vorhandenen Catholischen Subjectis H. Not. Battincourt und H. Not. Zäpfel deren letztere H. Not. Liechtenberger beÿ E. E. Zunft der Möhrin adjungirt, ersterer aber auf die Zunftschreibereÿ Verzug gethan, so wäre sie genöthiget gewesen H. Not. Lederlin von Augspurg. Confession auf G. hohe ratification Zuernennen.
Nach angehörtem voto H. gâl advocat Mogg, Welcher auf die confirmation des H. Not. Lederlin, weilen die Cathol. Religion Zugethanen auf die quæstionirte Zunftschreibereÿ beÿ E. E. Zunft der Gerber renuncirt, angetragen,
Wurde vermittelst gehaltener Umbfrag die Zu gunsten H. Not. Lederlin außgefallene nomination Zu einem Zunftschreiber beÿ E E. Zunft der Gerber Obrigkeitlich confirmirt.


Les Maisons de Strasbourg sont présentées à l’aide de Word Press.