Frédéric Birckicht, teinturier, et (1760) Marie Chrétienne Acker puis (1767) Marie Salomé Presamlé et (1806) Madeleine Dillinger – luthériens
Né le premier mai 1737 à Rossleben en Saxe, le compagnon teinturier Jean Frédéric Birckicht termine son apprentissage à Eisleben en janvier 1760. Venu à Strasbourg, il est d’abord employé dans l’atelier de Georges Wolfgang Acker puis dans celui de son futur beau père Jean Jacques Acker. Il présente en avril 1760 un chef d’œuvre dont les examinateurs ne sont pas entièrement satisfaits mais obtient le droit de maîtrise. Jean Frédéric Birckicht s’inscrit comme maître le 5 août 1761 après être devenu bourgeois. Les compagnons teinturiers se plaignent à plusieurs reprises en 1761 de Jean Frédéric Birckicht qui emploie un soldat puis un maître au lieu d’un compagnon.
Il épouse en 1760 Marie Chrétienne Acker qui meurt en 1765 en délaissant un fils. Le veuf se remarie en 1767 avec Marie Salomé Presamlé, fille de tonnelier, qui meurt en 1796 en délaissant quatre enfants. Jean Frédéric Birckicht se remarie en 1806 avec Madeleine Dillinger de Nidernai.
Maisons
1764-1784, Faubourg de Pierre (II 302, actuel n° 28)
1770, Derrière les murs (IX 90, actuel 3, Petite rue d’Austerlitz)
Protocole de la maîtrise des teinturiers (cote XI 93)
(Table) Birckigt Johann Friderich, 1.a biß 4.b, 6, 10.b, 13.a, 22.a, 27.b, 28.a, 32.b
Originaire de Rossleben en Saxe, le compagnon teinturier Jean Frédéric Birgicht a quitté l’atelier de Georges Wolfgang Acker pour celui de son père Jean Jacques Acker sans avoir pris les trois mois de vacance réglementaire. Le Conseil lui inflige une amende d’autant qu’il travaille dans l’atelier alors que son maître Jean Jacques Acker se trouve à l’hôpital.
(f° 1) Donnerstags den 10.den Jenner 1760. Hr Georg Wolfgang Acker Ober Mr. Klagt im Nahmen E: E: Handwercks, wider Johann Friderich Birgicht Von Roßleben aus Sachßen, daß derselbe aus seines, in seines Vatters Werckstatt gegangen, ohne, wie es doch Handwercks brauch, zuvor dreÿ Monath lang außer der Stadt aufgehalten Zu haben.
Der beklagte Zugegen Verantwortet sich daß Er nicht frembd geworden, sintemahlen Er weder feÿerabend genommen noch bekommen habe.
Johannes Wiederhold der Altgesell und die gantz bruderschaft bezeugt, Er habe beÿ dem Gebott außgesagt, daß Er Feÿrabend genommen.
nach gehalteter Wahl beÿ der E. Meisterschafft und der Gesellschaft wurde Erkandt es solle der beklagte entwed. dreÿ Monath Zur Stadt hinaus oder den Articul mit 15. ß d. beßern und solang Er rechtsmäßig in Arbeit stehet, soll Er mit der bruderschafft haben und legen s: v: weilen Er Von dem Verarmten Mr Johann Jacob Acker der sich nun in dem mehren Hospital befindet, nicht selbst Arbeit bekommen, so wird es Vor unrechtmaßig angesehen nechstdem soll Er die Unkosten mit 15. ß d leiden.
Originaire de Rossleben en Saxe, Jean Frédéric Birgicht comparaît avec le teinturier Jean Jacques Acker dont il va épouser la fille en demandant qu’on lui attribue un atelier pour faire son chef d’œuvre et qu’on nomme des examinateurs. Il demande en outre à pouvoir travailler d’ici là chez son futur beau père et d’annuler l’amende qui lui a été infligée quelques jours auparavant. Le conseil n’annule pas l’amende en arguant que le pétitionnaire aurait dû dire qu’il avait l’intention d’épouser la fille Acker en prenant congé de son maître.
(f° 1-v) Dienstags den 15.den Jenner 1760. Johann Friderich Birgicht Von Roßleben aus Sachßen gebürtig haltet mit und beneben Joh: Jacob Acker dem Mitmeister, deßen tochter Er Zu heÿrathen Willens, um die Ernennung einer Werckstatt an, darinn Er das Meisterstück sobald es das Wetter erlauben wird, machen könne. Zugleich auch um die benamßung Zwenner Mr Zu Schau Meistern. Bittet anbeneben ihm Zu erlauben, in Zwischen seines Künftigen Schwähers Werckstatt Zu arbeiten, mithin der E. Meisterschafft bescheid Vom 10.den hujus zu Zernichten, und die ged. Meisterschafft in die deßhalben muthwillig Verursachte Unkosten fällig Zu erachten, und weilen Er Zwar wohl Wiße, daß Er seinen Lehr und Geburtsbrief produciren solte, Aber in seinem Vaterland die Kriegs Flammen ausgebrochen, dannenhero Er solche brief ohne die größte Gefahr dermalen nicht abholen Könne, so bittet Er Ihm deßhalben einen Aufschub Zu gestatten, unter dem Anerbieten Jedoch solchen so bald möglich beizugeben, und wann wider Verhoffen sich alß dann ein Mangel daran erfinden solte, so wolle Er des Meisterrechts wider Verlustiget seÿn, deßhalben Er genugsame und annemliche burgschaft zu leisten verspricht.
Mr Liebwald der beÿsitzer replicirt im Nahmen des Handwercks daß der genannte birgicht Von Mr Georg Wolfgang Acker Feÿerabend genommen ohne Zu melden, daß Er Heÿrathens halben, in Mr Joh: Jacob Ackers Werckstatt arbeiten wolle, bittet um die Handhabung des 28.ten articuls derer Handwercks Ordnung und daß Er gehalten seÿn solle mit denen Gesellen zu legen und zu haben, wie ein anderer Gesell, biß Er Zünftig und Meister seÿn wird übrigens habe die Meisterschaft nichts darwider daß ihm in seinem begehren p° der Verfertigung des Meister Stücks wilfahrt werde, sofern Er einen sicherern bürgen stellen wird, daß Er den Lehrbrief authentisch Vorleg. werde.
noch Vor dem Würcklich bescheid hat Er Appellant sich erkläret, daß Er die Straf und Unkosten darein Er am 10.den hujus condemnirt worden auf sich leÿden wolle.
demnach wurde durch die Hoch: und Wohlverordnete obern Handwercks Herren Erkannd, sobald der Implorant eine annehmliche Caution wegen der Vorlegung seiner gültigen Lehrbriefs stellen wird, so seÿen ihm als dann eine Werckstatt und Schau Mr. anzuweißen.
Jean Frédéric Birckigt produit son certificat de baptême du 1 mai 1737 et le certificat de l’apprentissage qu’il a terminé à Eisleben le 24 janvier 1760. Pour son chef d’œuvre, on lui attribue l’atelier de Jean Daniel Ori et les examinateurs Jean Michel Braunwald et Jean Christophe Reichard.
(f° 2-v) Sambstags den 12.ten Aprilis 1760. Johann Friderich Birckigt leediger Schwartz und Schönfärber Von Roßleben aus Sachßen gebürtig prod. ehrlichen Geburts brief vom 1.ten Maÿ 1737 durch H. Melchior Beier past. loci unter Aufdruckung seines Insiegels den 19.den Februarÿ Jüngst außgestellt, ferner lehrbrief sub dato Eißleben den 24.ten Jenner 1760. mit des Handwercks alda anhangendem Insigel, wie nicht weniger des Obermeisters auch Zweÿer beÿsitz Meister und des Lehr Mr Unterschrifften Versehen, bittet Ihm eine Werckstatt Zu Verfertigung des Meisterstücks und die Schau Mr anzuweißen, deßgleichen um sie Ableßung der Artickel Wie Er sich dabeÿ Zu Verhalten habe. In gehaltener Umfrag Wurde Erkandt, Seÿ Ihme Mr Johann Daniel Orj Werckstatt anzuweißen und Hr Joh: Michael Braunwald auch Hr Johann Christoph Reichard Zu Schaumeistern zu ernennen deßgleichen die Art: abzuleßen.
erlegt Vor das Handw. 6 ß, Außgaab dem Zunft Schreiber 4 ß
Jean Frédéric Birckigt présente son chef d’œuvre. Bien que les examinateurs ne soient pas entièrement satisfaits, ils acceptent que le candidat devienne maître
Mittwoch den 23.ten Aprilis 1760. Johann Friderich Birckigt legt sein nach denen Articulen Verfertigtes Meisterstück, ein Stuck roth Vollen tuch Zwölf Ehlen lang, ein blau und gut schwartzes, ferner ein Stuck barchet, Ein stuck Scherter blau und schwartz, So dann dreÿ Pfund Wollen, Garn Von allerhand beÿfarben mit bitte solches Zu besichtigen und Ihm das Meisterrecht anzuertrauen, nachdeme die anweßende Meisterschafft solches besichtiget und befunden
daß das rothe wollene Tuch, Viel zu bleich, das schwartz wollene Tuch zu roth und nicht einmal nach ordnung gefärbt, Zumalen nach der Meisterstück Schauer Außsage, Er einen Sack mit blauholtz und ehrlenen rinden in den Keßel practicirt.
der Weichßelbraune barchet zu roth.
der Scherter zu weich und nicht einmal Kaufmanns gut noch viel weniger ein Meisterstück und
die dreÿ Pfund Garn durchaus verwerflich außgenommen etliche wenige Sträng so noch paßirlich.
auf der E. Meisterschafft hierüber angehörtes Gutachten wurde durch die hoch: und Wohlverordnete obere Handwercks Herren Erkandt es solle der Meisterstückmacher die fehlerhaffte Stuck mit Sechs Pfund Pfenning beßeren im übrig. seÿ Er als Meister auf und anzunehmen.
(traduction) Mercredi 23 avril 1760. Jean Frédéric Birckicht présente aux examinateurs le chef d’œuvre préparé d’après le règlement, soit un tissu de douze aunes teint en rouge, un autre en bleu et en noir, une toile de futaine, une toile de lin en bleu et en noir et trois livres de fil de laine en plusieurs couleurs, en les priant de l’accepter au nombre des maîtres. Les examinateurs rapportent à l’assemblée des maîtres que le tissu de laine rouge est trop pâle, que le tissu de laine noir est trop rouge et n’a pas été teint dans les règles bien que, à leur dire, le candidat ait mis dans le chaudron un sac de bois de campêche et des écorces d’aune, que la futaine brun cerise est trop rouge, le lin trop mou n’est pas d’une qualité marchande et ne convient pas à un chef d’œuvre, que les trois livres de fil dans l’ensemble médiocres hormis quelques brins passables. Les préposés généraux du métier ont ensuite décidé que le candidat devra payer six livres pour les pièces non-conformes et qu’il sera par ailleurs reçu maître.
Le compagnon Jean Thiébaut Ulrich, originaire de Saltzwedel dans l’ancienne marche de Brandebourg, se plaint que Jean Frédéric Birckigt l’ait envoyé à l’auberge alors que le Conseil lui avait conseillé de se faire héberger par Jean Jacques Acker, mort entre temps. Le Conseil inflige une amende à Jean Frédéric Birckigt bien qu’il argue qu’à l’époque des faits c’est Jean Jacques Acker qui était maître des lieux.
(f° 3-v) Mittwoch den 28.ten Maÿ 1760. in Gegenwart der Mstrsch. und Gesellen als Johannes Widerhold Von Humburg in Heßen deß Altgesellen, Christian Gottlob Streit Von Guben auß Sachßen und samtlicher Bruderschafft
Johann Diebold Ulrich Von Saltzwedel in der Alten Marck brandenburg gelegen gebürtig Klagt wider nun weiland Mr Joh: Jacob Ackers Werckstatt, daß da Er Von dem H. Ober Mr. angewiesen worden darein sein Nachtlager Zu halten, so hette Johann Friderich Birckigt, welcher als Gesell und Zugleich Hochzeiter des Vor Kurtzem Verstorbenen Meisters tochter dieselbe Versehen ihm Zugemuthet, sein Nachtlager auf der Herrberg Zunehmen, bittet Ihn den Hochzeiter Nahmens des Verstorbenen Mr Ackers Werckstatt anzuhalten die 31. s 6 d welche Er auf der Herrberg Verzehrt zu bezahlen, nebst behrung der Unkosten.
Im Nahmen der beklagten Werckstatt erscheint Johann Friderich Birckigt und Verantwortet sich, daß Er noch Geselle und nicht Mr seÿ, Weilen nun sein Schwigervater seelig dem Klager aus der Ursache daß derselbe in der fabric gearbeitet Verwichene Ostern Kein Nacht Lagen geben wolle, so hätte Er dem Verstorbenen nicht Vorschreiben Können, bittet befreÿung Von der Klag.
Nach angehörtem der Parthen mehrern Vor und Anbringen wurde in gehaltener Umfrag Erkanndt, Weilen Johann Friderich Birckigt die Einnahm Von der beklagten Ackerischen Werckstatt hat, so soll Er im Nahmen derselben die eingeklagte 31 s 6 d bezahlen und die Unkosten mit 9 ß erlegen.
der Beklagte appellirt auf der Stelle
In der Zweiten Wahl wurde unter der E. Meistersch. beschloßen daß Johann Friderich Birckigt noch Vier Wochen Zeit Zu laßen um indeßen burger und Meister zu werden, auf daß Er hernach mit dem Handwerck hebe und lege
Ennahm 9 ß, davon empfienge das handwerck 2 ß, der Nots. 4 ß, der büttel 3 ß.
Le Conseil rappelle ses engagements à Jean Frédéric Birckigt qui tarde à s’inscrire comme maître. Celui-ci répond que des circonstances imprévues ont retardé son accession à la bourgeoisie. Le Conseil décide qu’il doit s’inscrire dans les huit jours sous peine de fermeture de son atelier.
(f° 4) Mittwoch den 30.ten Julÿ 1760. Mr Johann Christoph Reichard, Klagt wider Johann Friderich Brickigt, daß Er der Hoch und Wohlverordneten oberen Handwerck Herren bescheid Vom 28.ten Maÿ Jüngst Kein Genügen geleistet, sich binnen Vier Wochen Zum burger und Meister annehmen zu laßen, ohnerachtet Er sich indeßen Verheÿrathet, bitte demnach im Nahmen sambtlicher Meisterschafft dem beklagten aufzuerlegen alsbald Meister Zu werden um mit dem Handwerck Zu haben und zu leg: oder Entstehung deßen anzubefehlen deß Ihm die Werckstatt geschloßen werde: ref. Exp.
der beklagte zugegen entschuldiget sich, daß Verschiedener Hinderungen halben das burger Recht bißher nicht hat erlangen können, gelobt aber an, diße Woche noch sich in Ordnung zu schicken.
Nach angehörter der E. Meisterschafft Gutachten wurde durch die Hoch und Wohlverordnete oberer Handwercks Herren Erkandt es solle der beklagte trachten innerhalb acht tagen burger zu werden, Sodann das Zunfftrecht suchen, in Entstehung deßen aber gewärtig seÿn daß Ihm die Werckstatt geschloßen werden mit bekehrung der Unkosten.
Jean Frédéric Birckigt s’inscrit comme maître à la maîtrise des teinturiers le 5 août 1760.
(f° 4-b) Dienstag den 5.ten Augusti 1760. in Gegenwart der E. Meisterschafft und nachfolgender Gesellen Johann Christian Derscho Von Pieritz, Christian Korners von Graudentz, Georg Marbachs Von hier und Johann Gottfried Miemeÿ Von Zittau
Johann Friderich Brickigt von Roßleben, hießiger burger und Vertrösteter Zünftiger, Will den Gesellenstand aufgeben und dagegen den Meister Stand antretten, bittet Ihme hierin Zu willfahren und solches Zu Verzeichnen, nach dem Er mit denen Gesellen sich abgefunden hatte, so wurde in gehaltener Umfrag Erkannt gegen Erlag der Gebühr und seines schuldigen Rückstands Willfahrt, alsbamd Wurden Ihm die Articul abgeleßen, darauf Er angelobte.
erlegt dem Zunft Schreiber 4 ß, und dem Ober Mr. laut seiner Verzeichnus 11 lb 1 ß
La confrérie des compagnons teinturiers se plaint en janvier 1761 que Jean Frédéric Birckicht emploie un soldat dans son atelier. L’affaire est remise en l’absense du défendeur.
(f° 5-v) Montags den 12. Jenner 1761. in Gegenwart des E. Meistersch. und nachfolgender Gesellen als Johann Peter Heßen Von Magdeburg des Altgesellen und Christian Gottlob Streit Von Guben
der Altgesell Klagt im Nahmen samtl. Gesellen, daß Mr Johann Friderich Birkigt alles Verwarnens ungeachtet, einen Soldaten in seiner Werckstatt fördere, Weilen nun dießer mit denen Gesellen nicht hebt und legt, so bittet Er besagten Meister anzuhalten, Keinen andern als solchen Gesellen zu förderen der nach handwercks Gebrauch und Gewohnheit mit den Gesellen hebe und lege und das Geschenck halte, ref. Exp.
Der Beklagte Von des Obermr. Söhnlein hierzu beruffen ist nicht erschienen, mithien wurde in gehaltener Umfrag Erkannt es seÿe derselbe Vor die obere Handw. Herren durch den Zunft büttel Zu citiren, reserv. Exp:
Le prévôt adjoint reprend l’affaire. Le soldat que Jean Frédéric Birckicht emploie prend la place d’un compagnon. Le défendeur répond que le soldat est un simple domestique qui apporte l’eau, vide et rince les chaudrons ou coupe le bois. Le plaignant se propose de produire des témoins. Les proposés du métier interdisent sous peine d’amende à Jean Frédéric Birckicht d’employer un aide qui ne soit pas compagnon.
(f° 6) Mittwochs den 25.ten Hornung 1761. in Gegenwart der Hoch: und Wohlverordneten obern Handwercks Herren und E: E: Meistersch.
H. Johann Friderich Walch Untermeister widerholt im Nahmen der Gesellen, weder Mr Johann Friderich Birkigt die Klag Vom 12.ten Jenner Jüngst, daß Er Zum Nachtheil derselben einen Soldaten fördere, mithien in seiner Werckstatt einen Gesellen der mit dem Handwerck heben und legen muß, den Platz Versperre bittet wie der Altgeselln den beklagten Meister anzuhalten, Keinen andern als solchen Gesellen zu fördern, der nach Handwercks brauch und Gewohnheit mit denen Gesellen hebe und lege auch das Geschenck halte, ref. Exp:
Der Beklagte zugegen gestehet, daß Er Zwar einen Soldaten in seine Werckstatt auf, und angenommen aber nur Zum boßlen, nemlich Zum Waßertragen außschwencken Keßel außleren und aufhencken auch Holtz zu hauen, Er nun als ein Junger einßiger Meister, habe noch Keine Arbeit für einen Gesellen, bittet deßweg. weilen Zu erwähnten Arbeiten ein boßler Zum helffen erlaubt absol. von der Klag.
Der Kläger berufft sich auf Zeugen, um Zu beweißen, daß der Soldat den der beklagte Zum boßlen gebraucht zu haben Vorgibt, mit dem Färben umgegang. wie dießes dann auch Von seinen händen Klärlich abzunehmen.
Nach angehörtem der Partheÿen Vor und Anbringen und gehaltener Umfrag, wurde durch die Hoch: und Wohlverordnete obere Handwercks Herren Erkandt in sofern Kläger glaubwürdig beweißen wird, daß des beklagten angeblicher boßler, dem selben Zum färben geholffen, so soll alß dann ergehen Was Rechtens, in Zwischen wird dem beklagten beÿ Straff 1. lb d Verbotten sich Keines dann eines redlich außgelernten Gesellen zum Färben zu bedienen. reserv. Exp.
Le prévôt adjoint produit le témoignage que le soldat, Jean Pierre Diebling, a passé devant notaire, d’après lequel il déclare qu’il n’a pas seulement été domestique chez Jean Frédéric Birckicht mais aussi compagnon teinturier. Le défendeur répond d’abord que le teinturier Braunwald a débauché le soldat dont le témoignange est ainsi sujet à caution puis que le soldat l’a aidé à teindre mais seulement avant que le Quinze Brackenhoffer évoque l’affaire. Le teinturier Jean Daniel Ory déclare avoir vu le soldat teindre en noir. Le compagnon Jean Pierre Hesse déclare qu’il n’a pas vu le soldat teindre mais que ses mains bleues établissent suffisamment qu’il teint lui-même. Le Conseil estime qu’il y a lieu d’interdire sous peine d’amende d’employer des domestiques pour des travaux de teinturerie du moment qu’il y a suffisamment de compagnons compétents et qu’on ne saurait tolérer de telles entorses au règlement.
(f° 6-v) Mittwochs den 4.ten Martÿ 1761. in Gegenwart der Hoch: und Wohlverordneten obern Handwercks Herren und E: E: Meistersch.
H Johann Friderich Walch Untermeister wiederhohlt Klage Vom 25.ten passati nebst dem prod: Er Johann Peter Diebling des Corporals unter dem löbl. Regiment Royal Baviere deposition Welche derselbe den 28.ten d° Vor den oberen Handwercks Herren gethan, besag H. Notÿ René Aufsatzes Krafft deßen der Deponent nach angelegter Handtreu an Eÿdes statt declarirte, daß solang Er und biß dato beÿ dem beklagten Johann Friderich Birckigt in Arbeit gestanden, nicht nur alß Poßler sondern als Gesell seruirt, auch alle Farben, biß und außgenommen einige, so Er der Meister allein zubereitet, als nemlich die feinste, hätte helffen zubereiten und zu färben berufft sich auch noch mehrerm beweiß auf Johann Daniel Orj des Mit Meisters Zeugnus und der Gesellen ihres, bittet den beklagten in die Straff und alle Unkosten zu condemniren.
Der Beklagte zugegen sagt, daß der besagte Soldat Von Meister Braunwald dem Ober meister debauchirt worden seÿ und dahere man Ihm gültig beweißen werden daß der obvormeldete boßler ihm Zum Färben geholffen, so wolle Er sich schuldig erkennen, daß es aber nicht dem also seÿ, bietet Er sich an durch einen Eÿd Zu erhärten, bitte absol. Von der Anklag.
Nach dem ihm die Verantwortung wieder Vorgeleßen worden, so hat Er sich erkläret, daß Zwar der besagte Soldat, Vor der Zeit ehe Er beklagter Von H. XV.er Brackenhoffer Verklagt worden, ihm Zum Färben geholffen hätte, seit dem aber nicht mehr, Welches Er abermal sich erbietet, durch einen Eÿd Zu bekräfftigen.
Mr. Johann Daniel Orÿ Augspurgischer Confeßion seines Alters zweÿ und dreÿßig Jahr hat nach in Gegenwarth der Partheÿen angelegter Handtreu, declarirt, daß Er mit eigenen Augen Vor ohngefähr dreÿ Wochen gesehen, daß der Soldat quæstionis aus dem Lab schwartz gefärbt habe, und hatt unterschrieben Johann Daniel Orj.
Johann Peter Heße Von Magdeburg Evangelischer Religion, seines Alters zwantzig acht Jahr hat noch in (f° 7-v) Gegenwart der Parthen abgelegter Handtreu Vor den obern Handwercks Herren angzezeigt, daß Er Zwar den quæstionirten boßler nicht selbsten habe färben gesehen, aber Er habe ihn selbsten betrachtet und blaue Hände an ihm Wahrgenommen, welche in Keine weiße zu bekommen möglich, es seÿe dann daß man beÿm färben selbsten mit Hand anlege, dann wann einer noch so lang gefärbte Waar aufhängete, so würde Er nimmermehr dergleichen blaue Hände bekommen Können und hat seine außsage nach beschehener Ableßung unterschrieben, unterschriebenen Johann Peter Heße.
Ingehaltener Umfrag da die Meisterschafft sich erkläret daß aus dem labfärben Gesellen Arbeit seÿ und sich gar Kein Jung unterstehen dörfe dergleichen Zu färben Wann ein Gesell in der Werckstatt in arbeit stehe, und daß dießes Mit Meisters beginnen wider Handwercks brauch und Ordnung, auch zu beförchten seÿ daß man Kein gelernt Gesind mehr bekommen Könne, Wann solche Unordnung geduldet würde. Wurde durch die Hoch und Wohlverordnete obere Handwercks Herren Erkandt daß dem beklagten beÿ Straff 2 lb. d. Verbotten Künftighien anderer Persohnen, als solche die mit dem Handwerck heben und legen zum Färben Zu helffen sich zu bedienen, mit Bekehrung der Handwercks Unkosten, sowol der heutig. als derer Vom 25.ten passati und 2.ten Jenner jüngst ingl. der deposition Vom 28.ten d° ad 3. lb 8. ß liquidirt.
Les compagnons se plaignent en octobre 1761 que Jean Frédéric Birckicht ne se conforme pas aux décisions précédentes pusqu’il emploie maintenant le teinturier Jean Daniel Ory au lieu d’un compagnon. L’affaire tourne à la querelle. Le Conseil inflige 15 sous d’amende à Jean Frédéric Birckicht pour avoir suscité des controverses et lui rappelle les décisions précédentes.
(f° 9) Dienstags den 13.den Octobris 1761. in Gegenwart der Meisterschaft und nachfolgender Gesellen Melchior Keller Von Weinfelden aus de. Schweitz, Johann Daniel Händler von Dreßden, Johann Friderich Rost Von Magdeburg
Johann Peter Heße von Magdeburg Altgesell und Christian Schnell von Duttlingen beÿsitzer Klagen wider Meister Johann Friderich Birckigt, daß ohnerachtet Er Von ihnen Vorgesetzten Gesellen im Nahmen der bruderschafft angesprochen worden, Mr Orÿ nicht als einen Gesellen Zu fördern, zumalen Viele frembde Gesellen herkommen, dannenhero die hier in Arbeit stehende Gesellen, welche mit dem Handwerck heben und legen müßen, übel daran wären, Wann Er Keinen fremden fördern wollte darauf Er Ihnen geantwortet, man habe Ihm nichts Zu befehlen Wen Er förderen wolle, und Könne Er dreÿ wie Meister Orj ist, einstellen, Welcher Antwort Er aber nachgehends in Abrede geweßen, ja sogar darauf geschimpft, bitten Mr Birckigt anzuhalten, Keinen Pfaffen zu fördern, so lang Er frembde Gesellen haben kan, auch Ihm aufzuerlegen, Sie Vor mitfertige und ehrliche Gesellen Zu halten, mit bekehrung der Unkösten.
Der Beklagte Mr Birckigt zugegen, sagt Er habe unter dem Laden nach einem Gesellen gefragt, Woselbst einiger Wortwechßel gefallen wegen Mr Ory und hätte Er hernach die Gesellen geschimpft Wann Sie etwas darwider haben solang als Er ihn gehabt, da Er ihn nun acht tag nicht mehr gehabt habe, (f° 9-v) hiengegen auch die Gesellen ihn geschimpft bittet daß die Gesellen ihn Vor einen rechtschaffener Mr erkennen und sich zu frieden geben sollen.
Die Gesellen wenden ein daß Sie erweisen wollen, Er der beklagte Mr Birckigt habe gesagt, weder die Meister noch die Gesellen hätten Ihm etwas zu befehlen oder in Weeg zu llegen, Wann Er Mr Orj förderen wolle, worauf Sie Ihn zwar geschimpft, aber gleichwol nicht mehr schimpfen Können weilen Er Sie Zuvor geschimpft hatte.
In gehaltener Umfrag Wurde Erkanndt es solle Mr Birckigt, die Unordnung so Er unter dem Handwerck angerichtet, mit fünff Zehen Schilling beßern, und solang Er frembde Gesind haben Kan, Weder Mr Ory noch Jemand anders Wider Handwercks brauch in Arbeit einstellen, gleichwie ihm solches ohnlängstens schon beditten worden, mit bekehrung der Unkosten und sollen Sie einander gegenseitig vor ehrl. leut erkennen.
Une affaire d’injures entre Jean Frédéric Birckigt et la confrérie des compagnons, pendante devant les Quinze, se termine par une poignée de main entre les parties
(f° 10) Montags den 16.ten 9.bris 1761. Peter Heßen Von Magdeburg der Altgesell trägt Vor daß Er und seine Mit Gesellen nicht auflegen Können, so lang Sie Von Mr Birckicht gescholten sind, Mr Birckigt zeigt an, daß die Sach beÿ gnädigen Hh denen XV. anhängigt und daselbst mit nechstem außgehen werden, nachdem die Mr Ihm zugesprochen die Sach mit denen Gesellen außzumachen, so hat Er, unter der Bedingung daß In Ansehung der Ihm andictirten Straff die Sache Vor gnädig. Hh. denen XV. außgemacht werden, die Gesellen Vor ehrlich u. entfertig erkennet und halten Sie hiengegen Ihn Vor einen braven Mr worüb. Sie gegenseitig einander die Hände gegeben.
Avant de passer à l’examen des comptes en décembre 1761, Jean Michel Braunwald estime indispensable de vider la querelle qui oppose Jean Frédéric Birckicht et le teinturier Reichard. Tous deux finissent par se serrer la main.
(f° 10) Freÿtags den 11.ten Xbris 1761. in Gegenwart derer Hoch: und Wohlverordneten obern Handwercks Herren und E: E: Meisterschaft
Hr Johann Michael Braunwald zeigt an ehe man Zu abhandlung seiner Rechnung und der Wahl eines Obermeisters schreiten (f° 10-v) Könne, daß Zuvor Mr Birckicht und Mr Reichard, die einander beÿm letzten Gesellen Gebott geschimpft, Ihre Sache mit einander außmachen sollen.
Mr Birckicht klagt daß Verschiedenen Mr Reichards Verwürffen, Er darauf geantwortet, Er habe seinen ehrl. Lehrbrieff und seÿe seinem Vater nicht davon geloffen, worauf Mr Reichard Ihn alßobald einen s: h: &c und Schelme, auch dieb geheißen biß daß Er Ihm beweiße, daß Er Reichard seinem Vater aus der Lehr davon geloffen seÿe, bittet weilen Er Mr Reichard weder genennet noch gemeinet, Ehren Erklärung ref. rxp.
Mr Reichard behauptet daß ged. Birckigt Ihn genennet habe.
Nach angehörtem Gutachten der E. Mstrsch. wurde durch die Hoch und Wohlverordnete obere Handw. Herren Erkandt, es soll jeegl. dem andern die hand geben mithien Sie einander Vor brave ehrl. Mr erkennen, comp. Exp.
Le prévôt de la Tribu propose d’infliger une amende à Jean Frédéric Birckigt qui n’a pas participé aux différentes réunions de la Tribu. Le contrevenant argue qu’après que la maîtrise l’a menacé, l’ammestre Kien, maître de tribu, l’a autorisé à ne pas se rendre aux réunions. Le Conseil lui inflige une amende en lui recommandant l’assiduité.
(f° 13) Mittwoch den 15.den 7.bris 1762. Hr Johann Jacob Röderer Ober Mr. Klagt wider Meister Johann Friderich Brickigt daß Er beÿ denen am 22.ten Aprilis 2.ten Maÿ 27.ten Julÿ 16.den Aug. und 28.ten d° Vor der Meistersch. u. 13.den Maÿ Vor denen obern handwercks herren gehaltenen handwercken nicht erschienen, bittet denselben in die deßhalben Verwürckte Straff der 15 ß fällig Zu erachten, wie nicht weniger Ihn anzuhalten, die Vor dreÿ Quartal schuldige Auflaag Gelder von 9 ß Zu bezahlen ref. Exp.
Der Beklagte Zugegen sagt weilen beÿ dem letztern handwerck Er gedrohet worden angegriffen zu werden und es dem H. Ober H. J. G. H. Ammr. Kien geklagt, so habe dießer Ihm erlaubt beÿ Keinem handwerck Zu erscheinen, es seÿen dann die obere handwercks Herren zugegen, bittet absol. der Anklag, im übrigen will Er die Auflaag Gelder welche Er schuldig erleg.
Nach dem der H. Ober Mr. und der beklagte abgetretten so wurde nach angehörtem Gutachten der Meistersch. durch die obere Handwercks Hh. Erkandt es solle der beklagte die angeklagte 15. ß Straff nebst biß Michaelis Verfallenen 9 ß Auflaag Geldern bezahlen und die Unkosten bekehren, auch wird Ihm beÿ dreÿ Pfund Pfenning Straff auferlegt, beÿ denen jeweilig. haltenden handwercken sich einzufinden.
Nachdeme der beklagte, um die Erloßung der Straff angehalten, so wurde ihn solche erlaßen.
f° 22, 27, 28, apprentis de Jean Frédéric Birckicht
f° 32 du 17 décembre 1773, reddition du compte de la maîtrise)
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Originaire de Rossleben en Saxe, le teinturier Jean Frédéric Birckicht épouse en 1760 Marie Chrétienne Acker, fille de teinturier, sans passer de contrat de mariage. Il devient bourgeois (les registres de bourgeoisie de cette période manquent )
Mariage, Saint-Pierre-le-Jeune (luth. f° 221)
1760 VI. et VII. Trin. p.clam.d .d 23. Julÿ copulati Joh: Friderich Birckicht, lediger Schwartz u. Schönfärber u. b. h. l. gebürtig von Roßleben, Sächsischer H.schafft, weÿl. H. Georg Friderich Birckicht, gew. schwartz und schönfärbers u. b. daselbst ehl. sohn, und Jgfr. Maria Christina, weÿl. Hn Joh: Jacob Acker gew. Schwartz und Schönfärber u. b. h. l. ehl. tochter [unterzeichnet] Johann Friderich birkicht als hochzeiter, Mara Christina Ackerin als hochzeiterin (i 225)
Marie Chrétienne Acker meurt en 1765 en délaissant un fils. Les experts estiment la maison 600 livres. L’actif de la succession s’élève à 580 livres, le passif à 1760 livres.
1766 (30.8.), Me Dautel (Fr. Henri, 6 E 41, 270) n° 1035
Inventarium und beschreibung aller derjenigen Haab, Nahrung und Güthere, Keinerleÿ davon außgenommen, so der Weÿl. die Ehren: und tugendbegabte Frau Maria Christina, gebohrne Ackerin, des Wohl Ehrenachtbaren und Kunsterfahrenen herrn Johann Friederich Birgicht, des Schwartz: und Schönfärbers auch burgers allhier Zu Straßburg geweßene Ehegattin nunmehr seel., nach ihrem den 28.ten Augusti des letzt abgewichenen 1765.sten Jahrs aus dießer welt genommenen tödlichen Ableiben Zeitlichen verlaßen, welche Verlassenschafft auf freundliches ansuchen erfordern und begehren des Ehrenachtbaren Meisters Johannes Baum, des Leinenwebers und burgers allhier als geordnet und geschworenen Vogts Johann Friderich Birgicht, der Verstorbenen seel. mit Vorgemeldtem ihrem hinderblieben Wittiber sehl. erzeugten Söhnleins, und ab intestato nach tod Verlaßenen Erben, fleißig inventirt und ersucht durch Ihne den hinterbliebenen Wittiber – So beschehen allhier Zu Straßburg auff Sambstag den 30.ten Augusti Anno 1766.
Bericht In gegenwärtig Verl. Inv. gehörig. Nach dem ich der Inventirschreiber gleich anfangs dießer Inventur hinterbliebenen wittibern ampts halben befragt gehabt, ob sie beede nun zertrennte Ehepersonen Zur Zeit ihrer Verheurathung Keine Ehepacta unter sich errichtet hätten, oder auch in ermanglung deßen nicht einige Verzeichnus Vorhanden wären warauff man die Ersuchung derer beeder seitigen Zugebrachten natural posten Vornehmen Könte, so hat der selbe zufolg seiner abgelegten handtreu hierauf geantwortet, daß deren Keinerleÿ geschehen seÿe, sie beede Ehel. ja sozusagen gar nichts ane mitteln zusammen gebracht, weniger währender Ehe etwas ererbet und betreffend seiner nun verstorbenen Ehefr. seel. Kleÿd. und weißgezeug, seÿen sie in solcher bedörffig Keit gesteckt, daß er wegen derselben langwierigen Kranckheit solche verkauffen und das geld dazu angewendet werden, beÿ welchen umständen dann gegenwärtige Verl. gemein und theilbar angesehen und also auch hernach tractirt hat.
In einer allhier Zu Straßburg ane der Vorstatt Steinstraß gelegenen in diße Verlassenschafft eigenthümlich gehörigen beh. folgender maßen sich befunden
Eigenthumb ane einer behausung. Nehml. eine beh. Hoff, v. hoffstatt, auch hind.gebäud mit allen deren Gebäuden, begriffen, Weithen Zugehörden, rechten und Gerechtigkeiten gelegen alhier ane der Vorstatt Steinstraß 1.s. neben Mr Joh: Daniel Hoh, dem Huffschmid, 2.s ist j.n Eck ane j.m. nicht durchgehenden gäßl. hinden auff Mr N. Rosenfeldern denn Zimmermann stoßend, davon gibt mann alljährl. auff Martini i. lb d. bodenzinß vorhin in das sogenannde Adel. Sturmische Lehen, modo denen Edlen Reich Von Platz deß g. auch 11. ß d Von denen Vor der behaußung stehenden höltzern Stützen Zum Gebrauch des handwercks, auch ane bodenzß. Löbl. St. Pfenningthurn sonst außer dene darauff hafftenden v. hernach passivé eingetragenen Cap. ledig eigen, und ist solche beh. durch den H. Bau Inspectorem Wörnern und H. Zimmer Werckmeistern Hubern Vermög der mit zum Consepto eingeschickten schrifftlichen Abschatzung Vom 3.ten 7.br. A° 1766. æstimirt worde vor 600. lb. davon sind Vorherige beede real onera sozu 1 lb 11 ß außmachen, in doppeltem Cap. abzuziehen mit 62. lb. Nach deren Abzug Verbleibt ane dem Anschlag nach im rest 538. Uber diße beh. so mann Von H Joh: Theobald Saltzmann dem handelsmann v. b. alhier erkaufft hat, bes. j.r in frantzös. Sprach libellenweiß Versteigerte und von H. Laquiante Notaire royal unterschriebenene Kauffvschr. de dato 14.ten Aprilis anno 1764.
– Abschatzung Vom 3.t separ 1766. Auff Begehren Joh Fridrich bierckell Des Schwartz und Schihn Ferbers ist eine behausung alhier in der Statt Strasburg in Der Steinstras gelegen Ein seits Neben Meister Hoch Dem huffschmiedt anderseits Neben Meister Rosenfelder und hienden auff N: N: stosent gelegen solche behausung besteht in einem Ferder und hiender Gebeÿ warinen Ettliche Stuben Kammern und Kichen Dar jber seindt die dach Stühl mit breit ziglein belegt hat auch ein getrembten Keller Hoff und brunen Ferner befindet sich Das Farb Hauß warinen Dreÿ Farb Keßel. Von uns Unterschriebenen Der Statt Strasburg Geschwornen Werck Meister Nach vorhero geschehener besichtigung mit aller Ihrer gerechtigkeit dem Jetzigen wahren werth Nach Estimirt und angeschlagen worden Vor und Umb. Zwelff hundert gulden. Werner, Sebastian Huber
Sa. Hausraths 17, Sa. Silbergeschmeids 1, Sa. Schiff und geschirr zur Schwartz und Schönfärbereÿ gehörig 22, Sa. Eigenthumbs ane einer behaußung 538, Schuld in die Verl. zugeltend 1, Summa summarum 580 lb – Schulden 1760 lb, Passiv rest 1180 lb
Jean Frédéric Birckicht se remarie en 1767 avec Marie Salomé Presamlé, fille de tonnelier : contrat de mariage, célébration
1767 (13.2.), Me Dinckel (J. Raoul, 6 E 41, 427) n° 455
(Eheberedung) zwischen dem Ehren und Wohlvorachtbaren Herrn Johann Friderich Birckicht, dem Schwartz und Schönfärber, Wittiber und burgern alhier Zu Straßburg als dem herrn bräutigamb ane einem,
So dann der Viel Ehren: und tugendgezierten Jungfrauen Maria Salome Presamlein, Weÿland des Ehren und Wohlvorachtbaren herrn Johann Presamle des gewesenen Küblers und burgers allhier nunmehr seeligen hinterlaßener mit der Viel Ehren: und tugendbegabten Frauen Anna Maria gebohrner Sontagin ehelich erziehlter tochter, als der Jungfrauen hochzeiterin ane dem andern theil – So geschehen zu Straßburg den 13. Februarÿ Anno 1777. [unterzeichnet] Johann. Friderich Birkicht alß hochzeiter, Maria Salome Presamle Alß hochzeiterin
Mariage, Saint-Pierre-le-Jeune (luth. f° 84)
Anno 1767 Sonntag den 22. Februarÿ (ausgeruffen) und am Mittwoch darauff als den 4. Martÿ beÿ uns copuliret worden H. Joh: Friderich Birckicht Schön und Schwartzferber auch burger allhier Wittwer und Jgfr. Maria Salome Bresamlein des Weÿland Johannes Bresamle gewesenen Küblers und burgers allhier hinterlaßene tochter [unterzeichnet] Johan Fridrich Birkicht als Hochzeider, Maria Salome Presamle Als Hochzeiderin (i 88)
Les nouveaux mariés font dresser l’inventaire de leurs apports dans la maison du mari au Faubourg de Pierre
1767 (31.3.), Me Dinckel (J. Raoul, 6 E 41, 409) n° 1129
Inventarium über des Ehren: und Wohlvorachtbahren herrn Johann Friderich Birckigt des Schwartz und Schönfärbers und der Viel Ehren und tugendgezierten Frauen Mariä Salome Birckigtin gebohrner Prösamlein, beeder Eheleuthe und burgere allhier zu Straßburg einander für ohnverändert in den Ehestand zugebrachte Nahrungen, auffgerichtet Anno 1767. – welche der Ursachen alldieweilen in Ihr beeder Eheleuthe mit einander auffgerichteten heüraths Verschreibung expressé enthalten, daß eines Jeden in die Ehe bringende Nahrung reservirt und ohnverändert seÿn und bleiben solle – So beschehen in Straßburg in fernerem beÿsein der Viel Ehren und tugendbegabten Frauen Annä Mariä Lobsteinin gebohrner Sontagin, Weÿl. des Ehren und Wohl vorgeachten Herrn Johann Lobstein des geweßenen Metzgers und burgers allhier seeligen nachgelaßeneer Wittib, der Ehefrauen eheleiblicher Mutter und des Ehren: und Wohlvorgeachten herrn Johann Presamle, des Küblers und burgers allhier Ihres eheleiblichen bruders, auf Dienstag den 31. Martÿ Anno 1767.
In einer allhier Zu Straßburg ane der Vorstatt Steinstraß gelegenen dem Ehemann eigenthümlich zuständig. und hieunden eingetragenen behausung befunden worden als folgt
Eigenthumb ane einer behausung. (M.) Nehml. I. behaußung, hoff und hoffstatt samt hindergebäu, mit allen deren Gebäuen, begriffen, Weithen, Rechten, Zugehörden und Gerechtigkeiten gelegen alhier zu Straßb. ane der Vorstadt Steinstraß 1.s. neben Mstr Joh: Daniel Hoh, dem Huffschmid, 2.s ist j.n Eck ane einem nicht durchgehenden Gäßlein, hinden auff Mr Rosenfelder den Zimmermann stoßend, davon reicht man Jährl. auf Martini in das sogenannde adelich. Sturmische Lehen vorhien, anjetzo aber denen Edlen Reich Von Platz 1 lb bodenzinß, So dann Löbl. Stadt Pfth. 11. ß d von denen vor der behaußung stehenden höltzern Stützen Zum Gebrauch des handwercks, sonst aber dißorths mit beederseitigem belieben ohne anschlag gelaßen, auf dieße behaußung ist man ane Passiv Capitalien schuldig vorderistens dem mehrern teutschen hospithal allhier Jahrs auf den 3. 7.bris mit 4. p. Cto verzinßlich 600. lb, It. Hn Joh: Theobald Saltzmann dem hdm. u. burgern allhier Jahrs auf Michaelis mit 4. p Ct° verinteressirlich 900, It. H. Joh: Friderich Teutsch dem königlichen Postmeisters allhier Jahrs auf den 21. Julÿ mit 4. p. Ct° Zinnßbahr 150., so dann ist man ged. H. Postmstr Teutsch ferner vor gelühen Geld schuldig 86. Über dieße behaußung, welche von Hn Joh: Theobald Saltzmann dem hdm. vorgedacht erkaufft worden, soll besagen I. Franz. Verschreibung vor H. Laquiante königl. Notario allhier passirt de dato 14.ten Aprilis A. 1764., so aber dermahlen ô vorgewießen worden. Machen dieße samtliche auf solcher behaußung hafftende Passiv Capitalia die Real beschwehrden in allem 1735. lb
Series rubricarum hujus Inventarÿ. Des Ehemanns in die Ehe gebracht Vermögen, Sa. haußraths 47, Sa. Schiff und geschirr Zur Färber Profession 84, Sa. Silbergeschmeids 19, Sa. baarschafft 24, Sa. Eigenthum ane einer behaußung, Nihil, Summa summarum 175 lb – Sa. der Schulden 19, Detrahendo verbleiben 156 lb, Darzu ist zurechnen der Ihme gebührige halbetheil ane denen verehrten haussteuren 22, des Ehemanns gesampte Vermögen 178 lb
Dießem nach wird auch de Ehefrauen in die Ehe gebracht Guth beschrieben, Sa. haußraths 90, Sa. Silbers 20, Sa. goldenen Rings 10, Sa. baarschafft 93, Summa summarum 214 lb – Darzu komt der Ihro Zuständige halbe theil ane denen verehrten haussteuren 22, der Ehefrau völlig in die Ehe gebracht Guth 236. lb
Marie Salomé Presamlé meurt en 1796 en délaissant quatre enfants. l’inventaire est dressé dans la maison Derrière les murs. La masse propre au veuf est de 739 livres, celle des héritiers de 1 140 livres. L’actif de la succession s’élève à 9 305 livres, le passif à 16 914 livres.
1797 (11 thermidor 5), Strasbourg 5 (8), Me Grimmer n° 385
Inventarium über Weil der bürgerin Maria Salome Birckicht geb. Prösamle des bürgers Johann Friedrich Birckicht des färbers Ehefrau Verlassenschafft, nach ihrem den 24. fruct. des 4 Jahrs erfolgten Absterben
Benennung der Erben. die Verstorbene hat zu ihren wahren und rechtsmäßigen Erben hinterlassen mit dem Wittiber erzeugte Kinder namentlich 1. Johann Carl lediger färber so großjährig und seine Rechten genießend, 2. Maria Margaretha des bürgers Ludwig August Liernor hiesigen Peruckenmachers Ehefrau, 3. Anna Maria so ebenfals großjährig, beiständlich des burgers Johann Joseph Bitschnau homme de loy, 4. Johann Gottfried so ohngefehr 13 Jahr alt in deßen Namen bürger Bitschnau deßen beeidigten Streitvogt
in der hernach gemelten hiehero gehörigen behaußung
Eigenthum ane einer behaußung. (T.) Neml. eine behaußung hof hoffstatt und Stallung mit allen deren Gebäuden, begriffen, Weithen, zugehörden, rechten und Gerechtigkeiten hinter der Mauren zwischen der Vieh: und Uttengaß, einseit neben Johann Friedrich Roggenbach anderseit neben Joh: Daniel Weiler mezger und hinten auf Anton Wehrli den Postmeister stoßend, ohnpræjudicirlich angeschlagen worden pro 8000 li, darüber ist vorhanden eine in der C. C. Stuben aufgerichtete Kauffverschreibung d. d. 1. mart. 1770
liegende güther (2 stück Straßburger banns)
Ergäntzung, Not. Rud. Dinckel in Anno 1767 gefertigten Invii.
Manuductio et Series rubricarum hujus Inventarÿ der Erben ohnverändert, hausrath 293 lb, Silbergeschmeid 5 lb, gold. Rings 9 lb, Ergäntzung 632 lb, schulden 200 lb, summa summarum 1140 lb
des Wittibers ohnverändert Guths, hausrath 79 lb, Schiff und geschirr 127 lb, ergäntzung 733 lb, summa summarum 939 lb, schulden 200 lb, Nach deren Abzug 739 lb
beschreibung des teilbaren Guths, hausrath 577 lb, Schiff und geschirr zur färber profession gehörig 114 lb, verfertigten Waar 111 lb, Ackerbaugeschirr 42 lb, Kuh 60 lb, silbers 48 lb, behaußung 8000 lb, liegende güther 350 lb, Summa summarum 9305 lb – Schulden 16 914 lb, In Vergleichung passiv onus 7609 lb
Eheberedung zwischen dem Ehren und wolvorachtbaren herrn Johann Friedrich Birckicht dem Schwartz und schönfärber Wittiber und der Viel Ehren und tugengezierten Jungfrau Maria Salome geb. bresamlein weÿl. herrn Johann Presamle Küblers mit Fr. Anna Maria geb. Sonntagin (tochter), den 13. feb. 1767, Not. Joh. Rud. Dinckel, coll. Grimmer
Enregistrement de Strasbourg, acp 53 F° 140-v du 20 ther. 5
Jean Frédéric Birckicht se remarie en 1806 avec Madeleine Dillinger de Nidernai : contrat de mariage, célébration
1806 (5.3.), Strasbourg 5 (22), Me F. Grimmer n° 3816
Contrat de mariage – Jean Frédéric Birckicht teinturier veuf
Madeleine Dillinger fille majeure de Louis Dillinger, cordonnier, et de feue Monique Volz de Niederehnheim assitée du Sr Joseph Bitschnau avoué près les tribunaux
Enregistrement de Strasbourg, acp 99 F° 36 du 15.3.
Mariage, Strasbourg (n° 67)
L’an 1806, le 27° jour du mois de mars, sont comparu Jean Frédéric Birkicht, agé de 72 ans, teinturier domicilié en cette ville depuis 60 ans né à Rossleben en Saxe, le premier May 1733, majeur, fils de feu Jean Frédéric Birkicht, teinturier audit lieu, & de feue Anne Marie Otter, Veuf en secondes noces de Marie Salomé Proesamlé décédée en cette ville le 28 fructidor de l’an quatre, Et Madeleine Dillinger, agée de 52 ans domiciliée en cette ville depuis 30 ans, née à Niedernai, département du Bas Rhin le 21 May 1753, majeure fille de Louis Dillinger cordonnier au dit lieu, consentant (…) et de feüe Monique Volz décédée audit lieu le 28 décembre 1767 (signé) Johan fretrich Birckicht, mag dillingin (i 87)
Inventaire des apports
1806 (28.3.), Strasbourg 5 (23), Me F. Grimmer n° 3857 – Enregistrement de Strasbourg, acp 99 F° 93-v du 9.4.
Inventaire des apports de Madeleine Dillinger épouse de Jean Frédéric Birckicht teinturier, Contrat de mariage passé devant le notaire soussigné le 5 mars dernier
en la demeure des conjoints place des canoniers derrière les murs n° 14
meubles 359 fr, bijoux 13 fr, numéraire 1000 fr, total général 1372 fr